Als 1970 der erste Fußball-Beschluß des DFV die Betriebssportgemeinschaften schwächt und die Klubs entscheidend stärkt, wird in Leipzig Leutzsch der schon fest geplante Stadionumbau gestoppt. Dabei lagen die Pläne schon fertig in der Schublade. Die alte Tribüne sollte abgerissen und durch eine neue, die gesamte Längstseite umfassend, ersetzt werden.
Das Haus sollte weg, auch dort war eine Tribüne geplant. Wie ein großes >U< hätte das Stadion nach dem Umbau ausgesehen. Für später war sogar noch die Aufschüttung des Dammes gegenüber der Anzeigetafel geplant. Durch einen Tunnel wären die Autos hinter der Tribüne gefahren. Die Gärten hinter dem Damm hätten dem neuen Bauwerk weichen müssen, die Elguwa hatte die Grundstücke bereits aufgekauft. Auch die erste Rasenheizung der DDR sollte in Leutzsch entstehen.
Und das ganze hätte gekrönt werden sollen von einer Flutlichtanlage, da man in Leutzsch längerfristig auch wieder mit Europapokal-Spielen rechnete. Nur die fehlende Stahlbilanz ließ einen Bau noch nicht zu.
Da jedes Gramm Material nach Plan und Bilanzen zugeteilt wurde, scheiterte das Projekt auch daran. Nach dem Fußball-Beschluß hatte der Fußball-Club Carl Zeiss Jena, der ebenfalls Flutlicht beanspruchte, die besseren Karten. Der Stahl ging nach Jena, in Leutzsch konnte man das Projekt abblasen.
So steht heute in Thüringen die Flutlichtanlage, die eigentlich über Leipzig-Leutzsch strahlen sollte.
So, da will ich mal hoffen, jemanden was neues berichtet zu haben.
Bilder vom Architekten habe ich leider nicht bekommen, die besagte Schublade auch schon leer :wink:
Wer das Stadion im Leipziger Westen kennt, kann sich so ungefähr ausmalen wie das hätte ausgesehen.