@ BFCer
ziemlich durchdachte Meinung! "Wenn mir einer von denen die Jacke verbrennen würde bekommt er ne Schelle und gut ist." Hmm, auch eine Art innerhalb einer Fanszene miteinander umzugehen. Da fragt man sich allerhöchstens wer der Wichtigtuer ist... Du bist also ein Fan? Definiere doch mal das Wort "Fan" und erkläre, was dich zu einem Fan macht und eure Ultras nicht? Und bei Erfolglosigkeit sind die wieder weg? Na, da kenn ich aber viele ostdeutsche Ultragruppen, die mit ihrem Verein noch keine allzu tollen Erfolge haben feiern können! Ansonsten mal wieder sinnlose Pöbelei, ich denke ne ernsthafte Antwort darf man auch hier nicht erwarten, siehe ebenfalls "BfO-Thread"!
Was ich total doof finde ist dass hier viele von "etwas vorschreiben" reden. Überlegt doch mal genau, wieso es eine Ultra-Kultur gibt und wie sie entstanden ist. Junge Leute - sich in Szene setzen - im Stadion - geiles Feeling - tolle Gemeinschaft - Spass ohne Ende - Auswärtsfahrten - Aufmerksamkeit - Zusammengehörigkeitsgefühl - Kräftemessen mit anderen Gruppen/Gegnern etc. Für mich alles ausschlaggebende Punkte, die für viele Fussballinteressierte Jugendliche einfach interessant ist und anzieht. Wenn sich dann ein solcher Haufen gefunden hat, dieser dann auch seine Ideale und Vorstellungen durchziehen will und eben Normalos im Block mit ihren langweiligen Art einen oftmals tierischst auf den Sack gehen, ist vollkommen normal. Hauptproblem hier ist meines Erachtens einfach das fehlende Verständnis von normalen Fans für die Sache "Ultra" an sich und generell fürs Auftreten im Stadion. Mögen auch manche Ultragruppen noch so sinnlos sein und rumrennen wie "Oberhool persönlich", so empfinde ich solche Gangs, insofern sie wirklich versuchen über 90 Minuten lang Stimmung zu machen, wesentlich besser, als eine Gruppe von 25 jährigen, die schon ihr 8. Bier intus hat, total benebelt im Block steht und gar nicht weiss was Phase ist und oftmals den Support zerstört. Hauptproblem in Deutschland ist eben, dass viele Fanblockgänger eben kein Verständnis aufbringen und sich auch mit solche Sachen nicht befassen. Erschwerend hinzu kommt dann, dass dieses Verhalten, das komplette Zusammengehörigkeitsgefühl einer Fanszene sprengt und deswegen sieht man auch so selten mal einen wirklich ganzen Block was richtig geiles Singen. Neue Lieder sind gerade bei den Suffköppen total schwer anzubringen, mir reicht es aber nicht aus Woche für Woche die gleichen hohlen Phrasen, jede mit einem Shalala untersetzt zu grölen. Dass sind Sachen die mir und sicher auch vielen Ultras nichts geben. Deswegen macht man es sich meiner Meinugn nach ziemlich einfach in dem man behauptet, irgendwer will irgendwem was vorschreiben. In anderen Ländern gibts sowas eigentlich auch kaum, zumindest nicht in den östlichen Ländern.
Warum ich Ultra bin? Weil ich das Stadion liebe. Weil ich die Atmosphäre liebe und weil ich es liebe, stundenlang mir Gesänge anzuhören, Strukturen zu hinterfragen, weil diese Jugendkultur für mich die faszinierenste überhaupt ist und ich mich damit einfach zu 100% identifiziere. Nur Thereotiker, können ohne großes Federlesen den Begriff in Frage stellen und vielleicht stundenlang darüber diskutieren was Ultra nun bedeutet und was nicht. Außerdem bin ich auch Fan, aber Fan ist jeder, was sind also die, die mehr leisten, die sich eigentlich 24 Stunden am Tag Gedanken über allen möglichen Vereins/Fussball/Gruppenspezifischen Sachen Gedanken machen? Gleicht sich dass nicht mit den Ultras bswp. aus Italien? Warum also nicht auch selbst so bezeichnen. Einfach weils ein Lebensgefühl ist, was man selbst verinnerlicht und eben einfach im Blut hat. Außerdem hat man vielleicht auch als Mitbegründer einer Gruppe, die es nun bereits sieben Jahre gibt, eine gewisse Art Stolz über das bisher Erreichte und kann sich darauf doch gewiss etwas einbilden! Normals Fanclubs handhaben dies doch exakt genauso!
Vielleicht nochmal kurz was zum Thema Zwickau und RK! Als sich die Gruppe vor 7 Jahren gründete war die Fanszene noch weitaus größer (da ja noch 2.BL). NBs oder Umbro trug von uns damals keiner und Internet gabs auch nicht. Anregungen holte man sich eben aus schwerlich erstandenen Supertifos, mageren Berichten aus Fantreff oder ML (falls mal was übers Ausland drinstand), Fanzines und diversen Reisen ins Ausland. (oder aber schaute sich was vom damaligen genialen Bayern-Allesfahrer-Mob ab *g). Als "Gruppe" von 3-5 Leuten integrierten wir uns damals innerhalb eines Jahres in die aktive Szene, verpassten seit Bestehen bis heute kein einziges Pflichtspiel und wurden damals von den Alten Fans super "aufgenommen". Die waren damals wahrscheinlich so schlau dass sie wussten, dass wir DER Nachwuchs sind, der in etlichen Jahren, den Kahn vorm Untergang bewahrt. Durch diese Integration hoben wir uns als Gruppe kaum aus der Szene heraus. Waren aktiver, machten Choreos, stimmten die Gesänge an und machten halt auch so außenrum sehr viel. Bis heute! Heute ist RK die Gruppe mit den meisten Leuten bei Auswärtsspielen (obwohl wir auch nur 17 Mitglieder haben von denen 50% nichtmal in Z wohnen) und gäbe es uns in der Szene nicht, wäre diese mit Sicherheit schon tot. Betrachtet man mal wo unser Verein steht, wie es um ihn bestellt ist und schaut dann was wäre wenn es KEINE Gruppe gäbe, könnte einem Angst und Bange werden. So, aber ist immer noch eine aktive Crew da, die auch in diesen weissgott nicht leichten Zeiten, versucht halbwegs etwas zu reissen. Wer mir nun erklären will, dass das nicht eine spezielle Form des Fandaseins ist oder in einem Stadion vollkommen überflüssig ist, tja dem wüsste ich dann auch nix mehr zu erzählen...