Die getroffene Regelung kann ja wohl nicht ganz ernst gemeint sein. Ohne eine Nachbesserung führt das doch zu einer, vom Verband vorgegebenen, Wettbewerbsverzerrung ab dem zweiten Spieltag, wenn reihenweise Spieler aus der Ersten in unteren Mannschaften spielen. Die Sperre muss unbedingt auf sämtliche Mannschaften des Vereins ausgeweitet werden.
Allerdings halte ich eine Einführung einer Sperre nach fünf gelben Karten nicht für sinnvoll. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass übermäßig viele, unberechtigte Karten verteilt werden, eher im Gegenteil, es ist für die jeweiligen Mannschaften und Gegner aber nur schwer nachvollziehbar, welcher Spieler wegen seiner 5. Gelben Karte gesperrt ist, weil die Angaben in der FuWo häufig falsch sind und in unteren Spielklassen gar nicht erwähnt werden. Es müsste beim Verband wahrscheinlich eine extra Stelle geschaffen werden, die sich ausschließlich mit den gelben Karten aller Ligen beschäftigt, denn es kann nicht darauf vertraut werden, dass der Gegner schon Protest einlegen wird.
Grundsätzlich finde ich das starre System einer Sperre nach 5 bzw. 10 usw. Karten auch im Profifußball fragwürdig. In einer Saison mit 34 (Berlinliga 36) Spielen finde ich es nicht verwerflich, wenn ein Spieler insgesamt fünf gelbe Karten bekommt. Wenn er alle sieben Spiele eine Karte kriegt (was ja wirklich nicht viel ist), ist er im 36. Spiel, im vielleicht entscheidenden Saisonfinale (hat es in dieser Saison bei sieben Vereinen gegeben), gesperrt. Eine dynamische Regelung wie in Frankreich wäre besser. Dort wird ein Spieler
gesperrt, wenn er in den vorangegangenen 9 Spielen 3 gelbe Karten gesehen hat. Ist eine gelbe Karte 10 Spiele her, wird sie quasi gestrichen. Solch eine Regelung ist im Amateurfußball natürlich noch viel schwieriger zu kontrollieren, für den Profifußball wäre dies aber angebracht.