Die Lampen blieben aus!
1048 zahlende Zuschauer stellten sich die Frage, was passiert, wenn das Spiel länger geht? Der Herr Schiedsrichter und die sind der Meinung, ein solch spannendes und emotionales Spiel kann ruhig etwas weiter laufen, die Sonne geht eher unter als erwartet oder noch schlimmer, sie wird von verirrten Rauchbomben vernebelt. Doch nichts der gleichen passierte. Sondern etwas anderes als erwartet. Radio eins übertrug die Schlussfase live. Um es noch einmal zu erwähnen 1048 Zahlende und davon 600 Freunde des BFC. Da fragt man sich doch, sind wir das Bayern München in der Verbadsliga Berlin? Ein bisschen schon, ein bisschen nicht. Klar, es kommen viele Leute, wenn der BFC fremde Stadien besucht. Leiden können uns auch ganz viele nicht (aber das macht auch nichts, so gibt es doch immer gute Stimmung) und Kohle, tja Kohle, die haben wir auch nicht. Aber jetzt zum Spiel. Die Anhänger und Anhängerinnen des Yesilyurtischen Vereins erweckten die Aufmerksamkeit der gesamten Anwesenden durch ihre orientalischen Volksweisen. Die Frage, die sich nun stellte, war das Livemusik oder vom Band. Keine Ahnung. Nun aber wirklich zum Spiel.
Es begann ein gutes Verbandligaspiel, indem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Die Abwehrreihen standen souverän und im Mittelfeld gab es einen Kampf auf biegen und brechen. Yesiyurt, als der Topfavorit, hat spielerisch nicht überzeugen können. Jedenfalls sollte man mit diesem Kader mehr erwarten können. Ansonsten hätte Nico T. mehr als einmal ernsthaft geprüft werden müssen. Doch das spricht natürlich auch wieder für unsere Abwehr. So schien es heute eine Absprache gegeben zu haben, wir lassen keinen Stürmer durch. Und ihr BFC, ihr versucht es überhaupt nicht erst. Da haben wir auch schon unser Problem. L.L. hat zur Zeit wohl irgendwie keine Freunde unter den Bällen und Ferchichi musste nach einer guten halben Stunde verletzt raus, da er mächtig was auf die Socken bekommen hat. So war der L.L. dann ganz allein da vorne. Noch eines zur ersten Halbzeit, hier musste der Nico einmal zu packen. Ansonsten war es das. Klar die Yesiyurten schossen noch zwei, drei, vier mal auf in Richtung Tor. Doch das waren keine Chancen, da die Bälle weit drüber oder (nicht drunter) daneben gingen. Das war auch schon die erste Halbzeit. Die oben Erwähnten Volksweisen hatten nun auch alle intus, sodass in Abschnitt zwei diese nicht mehr intoniert wurden, sondern die Freunde des BFC auch ihre eigenen Kreationen von sich geben konnten. Und das war teilweise auch schon ganz schön laut. Die ersten 20 Minuten in der zweiten Halbzeit verpennten unsere Jungs. Zwar blieb hinten alles dicht, doch nach vorn, da ging überhaupt nichts. Jedenfalls ist da so einer aus Yesiyurt, der geht auf links. Der Robert R., der geht dazwischen. Der Schiedsrichter sagt, Robert R. das hast du nicht so gut gemacht, drum gibt es Freistoß. Es ist natürlich wieder so, dass der Robert R. den Ball gespielt hat, zumindest von meinem und Standpunkt aus. Aber wie das nunmal so ist, der Schiedsrichter ist Schiedsrichter geworden, da er nicht kompromissfähig ist. Ein Schuss, aus ganz spitzem Winkel geht ins rechte Dreiangel. Ein absolutes Traumtor. Jetzt legten unsere Jungens wieder den Vorwärtsgang ein. Doch wie gesagt, da vorne ist im Augenblick keiner, der ein Tor schiessen kann. Dann musste auch noch Micha Dehnert ausgewechselt werden, er hatte mächtig was auf die Nase bekommen. Und ganz zum Schluss noch der Lacher schlecht hin, Steve Burckhardt bekommt gelb-rot, weil er im Zweikampf einen grauen etwas festgehalten hat. Freistoß ja, Karte nein. Einer, der besten in der Mannschaft wird dafür bestraft, weil er so gut ist, oder weil er so klein ist. Vielleicht kann das mal jemand beantworten. Doch die übrig gebliebenen Spieler rannten jetzt nur noch auf das Tor der Gastgeber. Und spielten jetzt auch, ansatzweise richtig guten Fußball. Genutzt hat es leider nichts mehr. Schade, durch so ein Tor zu verlieren ist schon bitter. Auch kann man dem Schiedsrichter keinen Vorwurf machen, wenn die weinrot-weißen keine Tore schießen.
Es war ein gutes Spiel, eine sehr gute Atmosphäre im Stadion an der Ungarnstraße. Fußball pur. Und das in der Verbandsliga. Da würden sich so manch höherklassige Vereine freuen, wenn sie so etwas hätten.
Steffen