Es gibt tatsächlich noch Menschen, die ihren Verein auch bei Insolvenzen und mehrmaligen Abstiegen durch die Niederungen der Ligen begleiten.
Hab ich gemacht. Abstieg aus der Bundeliga runter in die OL. Zwei Insolvenzen, die zweite endete in der Löschung aus dem Vereinsregister nach der Saison 03/04. Von daher finde ich es nicht verwerflich, neben meinem Kleinstadtverein (lange vor der RB-Story) auch das neue Team in Leipzig zu verfolgen.
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Die nicht nur Konsumenten sind, sondern selbst mit Hand anlegen, wenn Hilfe gebraucht wird. Für die Fußball nicht nur ein 90-minütiges Event ist, sondern die die ganze Woche für ihren Verein leben, sich ehrenamtlich in der Jugendarbeit, bei der Öffentlichkeitsarbeit, beim Stadionneubau, bei der Vorbereitung von Choreografien oder einfach nur beim Schneeschippen engagieren. Die samstags in den Zug steigen, um ihren Verein quer durch das Land zu begleiten und den Gästeblock mit Leben füllen. Die, auch wenn sie selbst nicht viel haben, Geld geben, wenn es bei der Etatdeckung eng wird. Und wenn Du Dich mal mit solchen Menschen unterhalten würdest, würde Deine Welt mit Sicherheit ganz kräftig ins Wanken kommen. Denn denen ist ziemlich egal, ob irgendein Verein aus dem NOFV-Gebiet international spielt, die wollen einfach nur, dass ihr Verein und ein Stück Fußballkultur weiterlebt.
Kommt mir alles sehr bekannt vor. Nur mit dem Unterschied,, dass ich nach dem Untergang meines Fussballvereins die Energie lieber in das Thema Eishockey gesteckt hab. Homepage, Stadionheft, Fanprojekt, Liveticker - das ganze Programm.
Nach der dritten Insolvenz innerhalb von fünf Jahren dort war die Etablierung von RB mit Spielort Zentralstadion so schlecht nicht. Immerhin gibt es damit endlich einen Verein, der seine Zukunft in diesem Stadion und seinen Potentialen sieht. Ein Pfund, mit dem die Etablierten der Stadt nicht wirklich wucherten. Zumindest, wenn man die vorherrschenden Meinungen der Anhängerschaft betrachtet.
Ich finde es äußerst spannend, dass innerhalb von zehn Jahren zum zweiten Mal eine neue Fanszene im Mannschaftssport in Leipzig entsteht. Schnittmengen sind dabei fast nicht vorhanden, die Entwicklungen aber sehr ähnlich. Von daher erlaube ich mir zu behaupten, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren auch bei RB eine echte breit aufgestellte Anhängerschaft wachsen wird. Den Auslöser und Geldgeber mögen hier viele verdammen. Unabhängig davon werden sich die neuen Fans kaum von Zuschauern bei Vereinen unterscheiden, die 50 oder 100 Jahre im Geschäft sind.