Fusion des MSV mit Wimmelburg geplatzt
Mitgliederversammlung ausgesetzt - Termin nicht zu schaffen
Eisleben/MZ. Überraschende Wende bei der geplanten Fusion der beiden Sportvereine MSV Eisleben und Grün-Weiß Wimmelburg. Die für Freitag angesetzte Gesamtmitgliederversammlung ist auf unbestimmt Zeit verschoben worden. Das teilte MSV-Präsident Dirk Schatz am Montag im Auftrag beider Vereinspräsidien der MZ mit. Nach seinen Angaben schaffen es die beiden Vereine nicht, die erforderlichen Fusionsunterlagen rechtzeitig beim Fußballverband Sachsen-Anhalts einzureichen. Ursprünglich wollten MSV und Wimmelburg zum 1. Juli dieses Jahres zusammen gehen, um in der neuen Spielzeit als fusionierter Verein antreten zu können (die MZ berichtete).
Um dies zu erreichen, hätten sämtliche Fusionsbeschlüsse, also alle notariellen Erklärungen und Beurkunden sowie die Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht bis spätestens Anfang Juni vorliegen müssen. Diese Auskunft habe man nach neuerlicher Anfrage in der vergangenen Woche beim Landesfußballverband erhalten, so Schatz weiter. Bisher sei man davon ausgegangen, dass die Unterlagen bis zum 30. Juni einzureichen seien. Ungeachtet der Entscheidung der Gesamtmitgliederversammlung zur Fusion sei der neue Termin nach Rückfrage beim beauftragten Notar nicht mehr zu halten, hieß es in der Presseerklärung.
Da der Fußballverband ein Fusion von Vereinen immer nur mit Wirkung vom 1. Juli eines Jahres für die neue Spielzeit berücksichtigt, kann dadurch eine Fusion beider Verein erst zum 1. Juli 2007 in Angriff genommen werden. Ob dies von den beteiligten Vereinen in dieser Zeitschiene noch gewollt wird, müsse nunmehr erst noch in weiteren Gesprächen geklärt werden, teilte Schatz mit.
Die geplante Fusion war nämlich mit dem Aufstieg von Wimmelburg in die Fußball-Verbandsliga verbunden. Da Grün-Weiß nach eigenen Bekunden die dafür erforderliche Infrastruktur, vor allem ein Ausweichplatz, fehlt, hätte der Verein mit der Fusion das MSV-Gelände ein Eisleben nutzen können. Dort sind alle notwendigen Bedingungen vorhanden. Dieser Wechsel ist nun erstmal hinfällig und damit bleibt offen, wie der Wimmelburger Verein nun weiter verfährt.
Während bei den Vereinsvorständen wohl Katzenjammer angesagt ist, dürften viele Anhänger beider Mannschaften eher jubeln. Insbesondere die MSV-Fanclubs hatten unmissverständlich erklärt, das sie von der Fusion nichts halten und angekündigt, dem neuen Verein den Rücken zu kehren. Auch die Wimmelburger Fußballanhänger konnten sich damit nicht so recht anfreunden. Sie fordern in einem Protestbrief, dass beide Vereine eigenständig bleiben sollen.
15.05.06, 18:05h, aktualisiert 15.05.06, 19:34h