Beiträge von ritter77

    Stand heute bei BerlinOnline:


    31.08.2005, 17:14 Uhr
    Polizeigewerkschaft will BFC Dynamo für Einsätze zahlen lassen


    Wegen mangelnder Kooperation will der Landesbezirk der Gewerkschaft der Polizei (GdP) dem BFC Dynamo die Kosten für Polizeieinsätze bei seinen Spielen aufbürden. Hintergrund dieser Forderung sei, dass der BFC-Fanbeauftragte Rainer Luedtke bei einer Sitzung des Innenausschusses Gewalt am Rande von Fußballspielen als «ganz normal» bezeichnet hatte, schrieb der GdP-Landesvorsitzende Eberhard Schönberg am Mittwoch in einem Brief an Innensenator Ehrhart Körting (SPD) und die innenpolitischen Sprecher im Abgeordnetenhaus.


    Schönberg betonte in seinem Schreiben, die Äußerung des Fanbeauftragten hätten gezeigt, dass der Verein nicht mit der Polizei bei der Prävention von Gewalt zusammenarbeiten will. Auch sei die Polizei wegen der ständig zu erwartenden Ausschreitungen gezwungen, bei BFC-Spielen eine erhebliche Anzahl von Beamten einzusetzen.


    Nach GdP-Angaben haben mehr als 1100 Polizisten die Oberliga-Begegnung zwischen 1. FC Union und BFC Dynamo am 21. August abgesichert. Der Einsatz habe rund 140.000 Euro gekostet. Der Fanbeauftragte war im Zusammenhang mit einem umstrittenen Polizeieinsatz gegen Hooligans in einer Friedrichshainer Diskothek am Montag vom Innenausschuss gehört worden.


    Bei der Razzia in der Nacht zum 21. August waren 158 Diskobesucher festgenommen worden, zahlreiche Personen wurden verletzt. 39 Betroffene hatten bis Montag 77 Strafanzeigen gegen Beamte gestellt, vor allem wegen Körperverletzung im Amt. Eine achtköpfige Ermittlungsgruppe soll die Vorwürfe nun klären.

    Hier ist der offizielle Polizeibericht:


    Einsatz gegen Fußballhooligans – Polizei setzt Zeichen
    Friedrichshain-Kreuzberg
    # 1505


    Bei einer Razzia in einer Diskothek in der Frankfurter Allee in Friedrichshain sind am frühen Sonntagmorgen mehr als 180 Personen aus der gewaltbereiten Fußballfanszene festgenommen worden. Dem Einsatz, an dem auch etwa einhundert Beamte der Spezialeinsatzkommandos aus Berlin, Brandenburg und Niedersachsen beteiligt waren, lag ein richterlicher Durchsuchungsbeschluss zugrunde.


    Ziel der Maßnahmen war es, auch in Vorbereitung des heutigen Fußballspiels 1.FC Union gegen BFC Dynamo, Rädelsführer zu identifizieren und gefährliche Gegenstände sicherzustellen.
    Die Diskothek ist der Polizei als Treffpunkt gewaltbereiter Fans des BFC Dynamo bekannt. Für die vergangene Nacht hatten sie die dritte Etage des dreigeschossigen Lokals für eine Feier gemietet.
    Zu Beginn des Einsatzes um 1 Uhr 30 befanden sich 570 Gäste in den Räumen der Diskothek. Von Anfang an sahen sich die Beamten einer intensiven Gegenwehr ausgesetzt. So gingen die Gäste mit zum Teil großer Brutalität gegen die Einsatzkräfte vor und griffen sie mit Flaschen, Gläsern und Einrichtungsgegenständen an. Die aggressive und gewaltbereite Stimmung hielt während des gesamten Einsatzes an. So forderten die Partnerinnen der festgenommenen Hooligans ihre Männer auf, sich gegen die Polizeimaßnahmen zu wehren.
    Die Polizisten gingen entschlossen gegen die Angreifer vor. Dabei kam auch der Mehrzweckstock zum Einsatz.
    Bei den Festgenommenen handelt es sich um Mitglieder des „harten Kerns“ der gewaltbereiten Fanszene, die den Fankategorien „B“ und „C“ zuzurechnen sind.


    Bis zum Mittag befanden sich noch 145 Personen in Gewahrsam. Die Bearbeitung der Fälle in der Gefangenensammelstelle gestaltete sich schwierig, da aufgrund eines witterungsbedingten Stormausfalls die Technik versagte.


    Nach jetzigen Erkenntnissen wurden insgesamt fünf Hooligans leicht verletzt. Sie wurden noch am Einsatzort versorgt. Einige von ihnen kamen zur ambulanten Behandlung mit Rettungswagen der Feuerwehr in umliegende Krankenhäuser. Unbeteiligte Personen konnten nach Feststellung der Personalien die Diskothek verlassen.


    Bis zum frühen Morgen waren etwa dreihundert Polizeibeamte im Einsatz, von denen niemand verletzt wurde.
    Die Überprüfung der Personen übernahmen Beamte der Ermittlungsgruppe „Hooligan“.