Pokalk(r)ampf auf der Müllerwiese
FSV Budissa Bautzen – Radebeuler BC 08 3 : 0 (1 : 0)
Torfolge:
1:0 Karel Vrabec (45.+2)
2:0 Pavel Patka (68.)
3:0 Julien Hentsch (90.+3)
Rot:
Maresch (43./RBC) Tätlichkeit
Gelb-Rot:
Vrabec (75./Budissa) Foulspiel, Handspiel
Patka (80./Budissa) wdh. Foulspiel
Hentschel (80./Budissa, Trainer) wdh. Meckern
Talke (80./RBC) wdh. Foulspiel
Zuschauer: 213
Ein nass-kühler Oktoberabend, Flutlicht, gut präparierter Rasen… es war angerichtet für einen Pokalabend auf der Müllerwiese. Praktischer Weise enthielt das gute Programmheft erstmal ein Freibier. Da war der erste Anlaufpunkt nach dem Einlass schon mal vorgegeben. Ansonsten fand sich der harte Kern der Bautzener „Szene“ im Stadion ein, insgesamt waren es nach offiziellen Angaben 213 zahlende Zuschauer.
Die bekamen über weite Strecken ein völlig typisches Pokalspiel zusehen. Bautzen auf dem Papier der klare Favorit, erbrachte den Beweis dafür auf dem Rasen vor allem im ersten Abschnitt nur selten. Radebeul erwies sich als kantiger und unbequemer Gegner an diesem Abend. So richtig gefährliche Torchancen kamen somit nicht zu Stande. Bautzen durchaus gewillt, durch spielerische Elemente die Überlegenheit auf dem Rasen auszudrücken, aber die Gäste waren hellwach und machten ihre Sache in der Defensive gut. Die Hausherren gingen auch etwas die zündenden Ideen abhanden, sodass ein 0:0 zur Pause durchaus die logische Konsequenz gewesen wäre. Aber was ist im Fußball schon logisch? Kurz vor dem Halbzeitpfiff wurde es hektisch. Aus meiner Position sah ich nur wie kurz vor dem Strafraum ein Bautzener zu Boden ging. Schiedsrichter Runge beurteilte die Situation mit einer roten Karte. Den folgenden Freistoß vergaben die Budissen noch leichtfertig um dann in der Nachspielzeit doch noch zum Führungstreffer zukommen. Radebeul bekam das Spielgerät einfach nicht sauber geklärt und so landete die Murmel vor den Füßen von Karel Vrabec, der aus gut 22 Metern zum 1:0 einschoss. Noch vor dem Pausenpfiff hatte Bautzens Trainer augenscheinlich Redebedarf mit dem Schiedsrichter, was eine Gelbe Karte zur Folge hatte.
Durch den Platzverweis und den Treffer in der Nachspielzeit schien Radebeul zwei Wirkungstreffer kassiert zu haben. Dennoch machten die Gäste auch nach dem Seitenwechsel es den Gastgebern schwer. Bautzen durchaus feldüberlegen, die klaren Torchancen blieben aber trotzdem die große Unbekannte an diesem Abend. Mit dem 2:0 nach einer Ecke und dann per Kopf durch Patka schien die Partie entschieden und gelaufen zu sein. Langeweile kam dennoch nicht auf. Erstens steckte Radebeul nicht auf und zweitens schaukelten sich beide Teams gegenseitig auf. Das hatte weitere Platzverweise zur Folge. Erst musste der Schütze zum 1:0 vom Platz, nachdem er im Mittelfeld den Ball mit dem Arm spielte und schon bereits nach einem Foul verwarnt war. Nur wenige Minuten später durfte auch Radebeuls Talke nach wiederholtem Foulspiel vorzeitig unter die Dusche und lieferte sich noch mit Bautzens Trainer ein Wortgefecht, welcher daraufhin nach erneutem Meckerns auch den Platzverweise kassierte. Schlichtweg entgangen ist mir in dieser Szene der weitere Platzverweis gegen Budisse Patka, welchen ich erst im Spielbericht daheim am Rechner bemerkte. Fußball wurde danach auch noch gespielt und Bautzen verpasste mehrmals das dritte Tor, welches dann doch noch durch Hentsch erzielte wurde. Radebeul hatte eigentlich nicht einen nennenswerten Abschluss im Spiel. Eine Halbchance ergab sich, als der Ball von Latte und/oder Torhüter gerettet wurde. Auf den ersten Blick sah es in der Szene allerdings auch aus, als ob ein Budisse selbst den Ball in Richtung eigenes Tor köpfte.
Unter dem Strich geht der Sieg für Bautzen völlig in Ordnung, welches nun im Achtelfinale des Landespokals steht. Für die kommende Runde wünsche ich meiner Kreisstadt entweder eine lösbare Aufgabe oder einen Drittligisten.
