BFC Dynamo bekommt vom DFB drei Sterne!
Ehemaliger DDR-Fußball-Champion neben Bayern München einziger deutscher Verein
Berlin. Im Sommer 2004 war es nur eine Idee der neuen „Macher“ beim BFC. Man beantragte und hoffte auf dem Weg durch die Instanzen. Die DFL hob erschrocken die Hände – damit hatte niemand der Herren dort gerechnet: Der BFC Dynamo hatte auf Augenhöhe mit dem bundesdeutschen Bundesliga-Meister Bayern München die Anerkennung seiner 10 Meistertitel durch den DFB und damit drei Ehrensterne für das Trikot beantragt.
Montag, 21. März 2005, um 7.09 Uhr war es soweit – nach einer Information vom Präsidenten des Nordostdeutschen Fußballverband, Dr. Hans-Georg Moldenhauer, wurde der amtierende Berliner Meister und erfolgreiche Oberliga-Aufsteiger BFC Dynamo aus der vierten Liga in die Sphären der „Sternen-Krieger“ katapultiert. Dort schmückt sich die europäische Fußball-Elite mittlerweile ab einer bestimmten Zahl von Meistertiteln mit Sternen auf dem Trikot. In Deutschland ist dabei Rekord-Meister Bayern München der bisher einzige Träger von drei Sternen.
Damit hat es nun ein Ende, denn der Viertligist BFC Dynamo, 10 x DDR-Meister von 1979 bis 1988, läuft ab sofort auch mit diesen imageträchtigen Sternen auf der Brust auf.
Anerkannt wird damit durch den DFB, der hier als Rechtsnachfolger des ehemaligen Deutschen Fußball-Verband der DDR agiert, die sportliche Leistung, die seinerzeit auch in der DDR-Oberliga und den europäischen Cup-Wettbewerben erbracht worden ist. Hier sei erwähnt, dass sich NOFV-Präsident Moldenhauer für eine entsprechende Lösung vehement stark gemacht hatte – mit dem Hinweis, auch die Deutschen Meister vor 1963 (Einführung der 1. Bundesliga) nicht auszugrenzen!
Für den BFC Dynamo ist es neben Vereinen wie dem 1. FC Magdeburg, Dynamo Dresden, VfB/Lok Leipzig oder auch der heutigen Viktoria aus Frankfurt/Oder, die jetzt sicher auch „ihre“ Sterne beantragen werden, ein bißchen Balsam auf die im Zuge der Wende doch arg geschundene Fußballseele.
Abgeschnitten von den finanziellen Fleischtöpfen der großen Fußballbrüder aus dem westlichen Teil Deutschlands musste man den oft leidvollen Weg durch Instanzen und Ligen gehen. Mit dem Rücken an der Wand und oft nur getragen durch das Identifizierung suchende Engagement der Fans, war für fast alle Vereine der ehemaligen DDR der Richtungsweiser eher nach unten zeigend.
Mittlerweile hat man die Fehler der Nachwendezeit weitestgehend ausgemerzt. Baulöwen, dot-com-Unternehmen, Glücksritter unterschiedlichster Coleur, die bei fast jedem Ost-Verein ihr Unwesen getrieben haben, sind wieder abgemeldet. Es geht vorwärts im Osten – auch wenn noch nicht alles Gold ist, was da wieder glänzt.
Aber gerade der BFC Dynamo hat auf seinem Weg bis hin zur Insolvenz und wieder nach oben bewiesen, was machbar ist, wenn ein motivierter und solide agierender Vorstand auf Basis ausschließlich dem betriebswirtschaftlichen Ergebnis verantwortlicher Knausrigkeit arbeitet.
Seit knapp einem Jahr in Amt und Würden beweist die Mannschaft um den studierten Diplom-Ökonomen Mario Weinkauf (der seine fußballerische Grundausbildung bei Hansa Rostock bekommen hat), daß man trotz aller Euphorie mit dem Fuß in Bremsnähe auch einen geschundenen Verein wieder nach vorne bringen kann. So hat man derzeit gerade auf den möglichen Aufstieg in Liga Drei verzichtet und keine Regionalliga-Lizenz beantragt. Das entsprechende Abenteuer kommt zu früh, die notwendigen Strukturen sind noch nicht vorhanden. Der Verein baut sich mittel- und langfristig auf – manchmal zum Unwillen der euphorisierten Fans, die den Verein lieber schon morgen in der Champions-League sehen würden. Aber auf dem Weg dorthin hat man jetzt wenigstens schon die so imageträchtigen drei Sterne ...
Deutschland ist um einen wahren Meister reicher geworden: der BFC Dynamo ist wieder da!
Yiannis HD. Kaufmann
Pressesprecher
BFC Dynamo e. V.