Halle/MZ. Der Hallesche FC und die nächste Oberliga-Saison. Nach der Präsentation von René Müller als Cheftrainer steigt die Hoffnung auf bessere Zeiten bei den Rot-Weißen. Der Verein bemüht sich um neue Spieler. Vier Plätze im Kader sind noch frei.
Als die Tinte unter dem Vertrag trocken war und die Mikrofone nicht mehr mithören konnten, rauchten beim HFC die Köpfe. Präsident Schädlich, Manager Lindemann und der neue Coach diskutierten Machbares und Illusorisches. Müller lotete dabei die Grenzen aus, um den Kader für einen Spitzenplatz in der Oberliga zu trimmen.
"Wir sind schuldenfrei, aber wir stehen bei Null", hatte Schädlich in die Notizbücher diktiert. Diese schwarze Null ist wirtschaftlich gut, sportlich eine Katastrophe. Müller soll es jetzt in den nächsten zwei Jahren richten. Wichtigste Aufgabe bis zum Saisonstart am 1. Juli: Der HFC will seinen Kader so stabilisieren, dass "wir nicht schon wieder zu Weihnachten einpacken können", wie Müller sagt. "Wir haben noch vier Schüsse. Die müssen sitzen", ergänzt Lindemann und wird den Kader möglichst nach Müllers Wünschen vervollständigen. Und zwar realistisch, ohne Träumereien.
Ein Quartett (Abwehr zentral, Manndecker, Mittelfeld links, Mittelfeld zentral) wird noch kommen. "Bei ein, zwei kann es ganz schnell gehen, aber wir können uns auch Zeit lassen", weiß Lindemann. Am Wochenende ist die sportliche Führung als Späher unterwegs. Müller wird die Kandidaten für die linke Seite (Mutschler/Neuruppin; Streit/Lübeck) beobachten, Lindemann fährt nach Hamburg.
Selbst Uli Thomale, einst Müllers Trainer in großen Lok-Zeiten, will mithelfen, hat einen Spielertypen wie Civa für das zentrale Mittelfeld empfohlen. "Ein junger, schneller Mann mit solider Technik von Hessen Kassel", bestätigt Lindemann, der auf der Suche nach der zentralen Figur in der Abwehr-Dreierkette vielleicht in Tschechien fündig wird. Von dort hat er das Signal für einen Libero, ruhig, kopfballstark, mit deutschen Sprachkenntnissen, der aus der ersten Liga kommt.
Verlassen will Daniel Weimann den HFC. Das 20-jährige Talent zieht es aus beruflichen Gründen zu seinem Lieblingsverein SG Reußen. "Ja, er will seinen bis 2007 gültigen Vertrag mit uns auflösen und in den Saalkreis wechseln", bestätigt HFC-Geschäftsführer Ralph Kühne. Über die Modalitäten, vor allem die finanziellen, will der Klub Mitte Juni mit den Verantwortlichen der SG reden.