Beiträge von Hendrik Rudolph

    Damit Ihr im Bilde seid, hier das Aktuellste aus Borna:


    Der BSV im Schwebezustand
    Bornaer entscheiden am Montag über Sachsenliga-Zugehörigkeit / Wer geht - wer bleibt?

    Borna. Zwischen den Spieljahren - zwischen den Ligen. Eine Woche nach Saisonschluss ist immer noch unklar, auf welcher Leistungsebene der bisherige Fußball-Sachsenligist Bornaer SV ab August gegen das Leder tritt. Die Entscheidung soll am Montag fallen. Vom Kader des Beginns der Serie 2009/2010 hat sich allerdings der größte Teil längst verabschiedet.
    Von Olaf Krenz
    Richtig in die Karten schauen lassen will sich BSV-Fußball-Chef Daniel Salomon noch nicht. Erst in zwei Tagen soll eine Sitzung mit Vereinsführung und Mannschaftsrat Klarheit schaffen, sagt er: Ob die Bornaer die neue Serie wieder in der Sachsenliga in Angriff nehmen oder ob sie aufgrund eines dort nicht wettbewerbsfähigen Kaders und fehlender Finanzen den Rückzug in die Bezirksliga antreten. Sowohl in seiner Brust als auch der von Trainer Thomas Koerth schlagen derzeit wohl zwei Herzen. Klar würden sie den BSV gern weiter auf Landesebene sehen. Andererseits droht dort vielleicht das schwere Los des Punktelieferanten.
    Denn von der Mannschaft, die im vorigen Sommer mit berechtigter Hoffnung angetreten war, sich nach Rang fünf wieder im Vorderfeld zu platzieren, stehen die meisten nicht mehr zur Verfügung. Nach den vier Winter-Abgängen (ohne Ersatz) haben jetzt sechs Akteure ihren Abschied verkündet. Perfekt ist bisher allerdings nur der Wechsel von Toni Leutert zum FC Grimma. Der Verein habe dem Kapitän keine Steine in den Weg gelegt, da er sich bis zum Schluss fürs Team einsetzte, sagt Salomon. Vielleicht komme er ja mal wieder zurück... Die anderen Abwanderungswilligen haben noch keine neuen Vereine benannt, oder es hat noch keine Gespräche mit den geplanten künftigen Klubs gegeben.
    Zur Stange halten aktuell nur Jens Wagner, Marko Nickel und Rodger Baetge sowie die Keeper Ronny Lachky und Christoph Kowalski. Bei vier Akteure ist die Entscheidung noch offen. Neuzugänge benannte Salomon weiterhin nicht.
    Die Entwicklung des Spielerkaders:
    Jens Wagner - bleibt; Martin Genschur - wechselt, Verein noch unklar; Robert Genschur - wechselt, Verein noch unklar; Steven Rzeppa - im Winter zum SV Empor Mühlberg gewechselt; Mario Döring - im Winter zum SV Regis-Breitingen gewechselt.
    Tino Wunderlich - Entscheidung offen; Tony Staigys - Entscheidung offen; Rodger Baetge - bleibt; Thomas Prengel - im Winter zum FC Eilenburg gewechselt; Mirko Jentzsch - Entscheidung offen; Jens Börsch - Entscheidung offen; Philipp Grommuth - wechselt, Verein noch unklar; Ronny Lachky - bleibt; Christoph Kowalski - bleibt; Toni Leutert - wechselt zum SV Grimma; Christian Heditzsch - wechselt, wahrscheinlich zum SSV Markranstädt; Marko Nickel - bleibt; Christian Krebel - wechselt, wahrscheinlich zu IMO Merseburg; Benjamin Fraunholz - im Winter zum 1. FC Lok Leipzig gewechselt.


    Quelle: Leipziger Volkszeitung, Ausgabe Borna 19./20. Juni 2010

    Lieber Michael,
    ich wollte mich zum Thema nicht noch einmal zu Wort melden, aber Deine Meinung ist nun doch noch einmal - und wirklich letztmalig - Anlass. Und das ist doch der springende Punkt - Deine Meinung als (außenstehender) Fan ist, auch wenn ich mit Deinem Einstieg und dem Ende nicht mitgehe, doch vollkommen legitim und Dein gutes Recht!
    Grundlegend anders verhält es sich aber mit (angeblichen) Tatsachen, die durch ein (internes) Mitglied der Mannschaftsleitung hier verbreitet werden. Die Außenwirkung eines solchen Beitrages ist doch eine ganz andere, und unwidersprochen würden diese niedergeschriebenen Sachverhalte für den Leser doch als Wahrheit interpretiert und einen Trainer verunglimpfen. Ich halte solche öffentlichen Äußerungen eines Mannschaftsleiters über einen Ex-Trainer für sehr unangebracht - übrigens selbst dann, wenn sie der Wahrheit entsprächen.
    Ich habe nicht nachgetreten, wie Du sagst, sondern einen beleidigenden Beitrag mit einer sachlichen Richtigstellung beantwortet. Und da die Vorwürfe krass waren, hielt ich das für notwendig und nach wie vor für legitim.

    Liberospiel, ein loyaler Co-Trainer, kein Torschusstraining, fehlende Trainings- und Spielvorbereitungen, grundloses Fernbleiben vom Training, dreiviertel Ablehnung innerhalb der Mannschaft ... - die öffentliche Darstellung dieser Unwahrheiten kann man nur noch als dreist bezeichnen. Es ist richtig, dass dies nicht (weiter) hierher gehört. Deshalb gebietet es sich, die Diskussion an dieser Stelle zu beenden. Sollten jedoch weitere Unwahrheiten und Verleumdungen erfolgen, oder bestehende nochmals bekräftigt werden, so werde ich anwaltlich eine einstweilige Verfügung veranlassen und eine Unterlassungserklärung abfordern.
    Dr. Hendrik Rudolph

    Die öffentlichen Äußerungen meines ehemaligen Mannschaftsleiters "ML-Borna" vom 1. Dezember, auf dessen Initiative hin im November R. Werner als Nachfolger geholt wurde, bedarf einiger Klarstellungen:
    Spielberichte eben genau dieses Mannschaftsleiters zu Siegen unter meiner Leitung im Herbst hörten sich damals so an:
    "...bezwang man den VfL 05 Hohenstein-Ernstthal mit 6:2 (3:2) und konnte sich somit für die beiden 0:2-Niederlagen aus dem Vorjahr mehr als eindrucksvoll revanchieren. Nach einem stürmischen Auftakt ließ sich der BSV auch durch den zwischenzeitlichen Ausgleich nicht aus der Bahn werfen und erlangte nach einer grandiosen Offensiv-Vorstellung noch einen verdienten Kantersieg."
    "...besiegten die Wyhrastädter den Vorjahreszweiten FC Oberlausitz Neugersdorf mit 2:1 (1:0) und konnten sich somit für die beiden Niederlagen aus dem Vorjahr eindrucksvoll revanchieren. Am verdienten Erfolg gab es indes kaum Kritikpunkte, nur das man es zum Ende noch einmal richtig spannend machte."
    "...bewältigte man die Auswärtsaufgabe beim Tabellenschlusslicht VfK Blau-Weiß Leipzig letztlich äußerst souverän mit 4:1 (2:1) und hat sich damit auf den 4. Platz vorgeschoben... Die Viererkette stand ganz hervorragend und ließ absolut nichts zu."
    Es folgten 4 Niederlagen. Nur dem Herrn Rietzschel sind die damaligen Begleitumstände offenbar nicht mehr in Erinnerung: Aufkommende Gerüchte über einen 9-Punkte-Abzug unmittelbar vorm Grimma-Spiel (1:5), was in den Folgewochen ebenso für große dauerhafte Unruhe sorgte wie ausbleibende Gelder für die Spieler. Dazu kamen gegen Grimma klar irreguläre Gegentore eins und zwei, andererseits eine klar regulär erzielte, aber aberkannte 2:0-Führung gegen Pirna und ein versagter Elfmeter in Chemnitz. Ort und sogar generell die Austragung des Pokalknüllers gegen Dresden standen wochenlang in Frage. Äußerst problematisch waren zudem bis zu acht (!) Ausfälle, darunter mehrere entscheindene Leistungsträger. Dass unter solchen Bedingungen Niederlagen gegen Spitzenmannschaften (2x Chemnitz, Pirna) und Grimma passieren können, weiß jeder, der etwas von Fussball versteht. Hinzu kam der Versuch ständiger Demontagen des Trainers durch Co-Trainer, Teammanager und - wie zu lesen - Mannschaftsleiter. Differenzen gab es hinsichtlich Taktik und Trainingsmethodik, die auch gezielt in die Mannschaft hineingetragen wurden. Die Behauptung im Beitrag, "wir sind alle heilfroh...", ist eine üble, tatsachenverdrehende Verleumdung. Trotz dieser verrückten 4 Wochen stand die Mannschaft bis zum Schluss fast geschlossen hinter mir, gab sich nie auf, was dann auch mit dem Sieg gegen den FC Sachsen belohnt wurde. Dass gerade nach diesem Spiel die Entlassung erfolgte, verwunderte allgemein. Als dann der allmächtige Teammanager, zugleich Drahtzieher der Entlassung, selbst 5 Tage später im Pokal gegen Dynamo Dresden auf der Bank saß, wurde vieles deutlicher. Die Mannschaft machte gegen den Drittligisten ein Riesenspiel, war gleichwertig, besaß Chancenvorteile und unterlag erst in der 88. Min unglücklich mit 0:1. Diese Top-Leistung über 90 Minuten mit der von mir eingeführten Viererkette können nicht das Ergebnis von 3 Tagen, sondern vor allem meiner vorangegangenen 3-monatigen Arbeit sein! Trotz der geschilderten Umstände fuhr ich 15 Punkte in 11 Spielen ein, was 1,4 Punkten pro Spiel entspricht (seitdem 5 Punkte aus 5 Spielen). Die unsachlichen Äußerungen, die Verleumdungen des Herrn Rietzschel verdeutlichen im Nachhinein aber auch sehr deutlich die Unmöglichkeit der "Mission Borna" unter den dort gegebenen Bedingungen, unter denen an ein annähernd normales Arbeiten nicht zu denken war!
    Hendrik Rudolph (Fussballlehrer, Ex-Trainer Bornaer SV)