Hallo fußballbegeisterte Kinobesucher,
die einmalige Sondervorstellung des Filmes -Spielverderber- findet statt! Es ist besonders erfreulich, dass nicht nur Schiedsrichter, sondern auch Spieler und Trainer aus Rostock und dem Umland Interesse bekundet haben. Alle Daten im Überblick:
Wann? 1. Juli 2009 um 19.30 Uhr
Wo? Hansa-Filmpalast Rostock (Maßmannstraße 14, 18057 Rostock)
Preise? 6,50 Euro (Loge 7,50 Euro), Kinder unter 12 Jahren und Schüler 5,00 Euro
Tickets? ab 25.06.2009 im Vorverkauf und an der Abendkasse erhältlich
Viele Grüße,
Tino Hermann
PS: Anbei noch mal eine Info/Kritik über den Film von kino.de (weitere Infos auch auf www.spielverderber-der-film.de
Spielverderber
Dokumentarfilm/Sport - Deutschland 2007
FSK: Ohne Altersbeschränkung - 92 Min. - Verleih: Zorro
Spielverderber ist noch ein schmeichelhaftes Wort für den übel beleumundeten Berufsstand: Es setzt ein dickes Fell voraus, als Schiedsrichter auf dem Rasen zu bestehen. Denn wüste Beschimpfungen gehören zum guten Ton auf den Bolzplätzen von Kreisliga bis Weltliga. Drei Beispiele: Herbert Fandel, einer der bekanntesten Fifa-Schiedsrichter Deutschlands; Oreste Steiner, der seit 55 Jahren in Essen pfeift und immer noch jede Woche auf dem Platz steht, der 14-Jährige Schüler Kevin Prösdorf, der einen Anwärterlehrgang besucht.
Kritik:
Drei Generationen Fußballschiedsrichter treten in dieser Doku aus dem Schatten und gewähren neue Einsichten über den Volkssport.
Spielverderber ist noch ein schmeichelhaftes Wort für den übel beleumundeten Berufsstand: Es setzt ein dickes Fell voraus, als Schiedsrichter auf dem Rasen zu bestehen. Denn wüste Beschimpfungen gehören zum guten Ton auf den Bolzplätzen von Kreisliga bis Weltliga. Davon kündet die ursprünglich zur WM 2006 erstellte Dokumentation, mit der die Kölner Regie-Debütanten Henning Drechsler und Georg Nonnenmacher drei Generationen Unparteiischer näher kommen, Alltag und Beweggründe schildern. Allen voran Herbert Fandel, dem (neben Markus Merk) bekanntesten Fifa-Schiedsrichter Deutschlands; Oreste Steiner, der seit 55 Jahren pfeift und noch jedes Wochenende auf Essener Aschplätzen als Respektperson unfairen Spielern die Leviten liest; und der 14-Jährige Schüler Kevin Prösdorf, der einen Anwärterlehrgang besucht. Ihre zahlreichen Kommentare und Einsätze geben eine abwechslungsreiche Studie mit genauen Beobachtungen vor allem der unteren Ligen ab. Man erfährt einiges aus ungewohnter Perspektive über Ballsport, Vereinswesen, Arbeitsbedingungen und Privatleben.
Als 23. Mann auf dem Feld haben sie neutral zu sein, bewegen sich zwischen zwei emotional stark aufgeladenen Polen und dienen als Blitzableiter. Der Job als Sündenbock erfordert Durchsetzungsvermögen, Nervenstärke und Kritikfähigkeit, zumal man gerade im Amateurbereich ganz auf sich allein gestellt ist. Ein Jahr lang hat das Regie-Duo bisweilen ganz allein seine Protagonisten begleitet und weicht ihnen auch nach Abpfiff nicht von der Seite, zeigt sie sensibel als Menschen: Im Schiri-Lehrgang lernt Kevin Deeskalations- und Selbstbehauptungstechniken, die dem pädagogischen Motiv seiner Eltern entsprechen, seine Verhaltensdefizite auszugleichen. Fortan bildet er in Jugendspielen seine Persönlichkeit unter schweren Bedingungen, die dennoch kaum mit denen vergleichbar sind, die Fandel jedes Wochenende vorfindet: Da wird der passionierte Konzertpianist bei Borussia Dortmund mit einem gellenden Pfeifkonzert empfangen, mit dem Fußballfans ihre Beschränktheit kundtun. Als Fandel nach einer Knieoperation auf die WM-Teilnahme verzichtet, erhält er immerhin unerwartet Trost. Ein seltener Moment der Wertschätzung, obwohl ohne einen der 80.000 deutschen Schiedsrichter kein einziges Spiel stattfinden könnte. Wahre Helden, an denen Ruhm und Erfolg stets vorbeiziehen.