Beiträge von Forst

    11.10.07 CZ Pokal Runde 3
    SK Lisen gg SK Slavia Praha 4:3
    ca 2000 Zuschauer


    Prolog
    Was soll man machen wenn einen die Langeweile noch so sehr Quält?
    Was sagst du mein liebes Gewissen, ich soll ins schöne Nachbarland fahren um Fussball zu gucken? Und nur zu Sportplätzen wo ich vorher noch nicht war?
    Na dann mach ich das mal. Aha Pokal, also das Ein oder Andere zur Auswahl. Lisen gg Slavia. Interessant. Wo liegt das denn? Hmm, ach, ist ein Stadtteil von Brno. Ist ja ein ganzes Stück. Und Mitfahrer finde ich auch keine. Hat denn keiner so große Langeweile wie ich? Verdammt. Was sagst du Gewissen? Ich muss in Prag sowieso etwas erledigen und dann sind es ja auch nur noch 210km.
    Du hast Recht. Wie immer.




    Ja ich gebe es zu, ich stehe unter den Pantoffeln meines Gewissens. Also wurde das Navy Mobil, hatte keine Lust auf Zug, gesattelt und los ging die Fahrt. Auf der Hinfahrt sollte es diesmal der Übergang in Rehefeld sein. Vielleicht wollen die ja auch mal den Ausweis ablichten, kann ja sein.
    Als der Übergang erreicht wurde, hörte ich nur eine fremde Stimme sagen: „Weiterfahren“. Kein „Führerschein und Fahrzeugpapiere“ und auch kein „fahrn se ma rechts ran“. Ach wie nett, hier komm ich mal wieder her. Zur Hinfahrt gibt es keine Ereignisse zu Berichten. In Prag halt was erledigt und schnell die 210km nach Brno abgespult. In Lisen kurz verfahren, aber trotzdem 14:30Uhr am Stadion, ich nenne es jetzt mal so, angekommen. Selbstverständlich ausverkauft. Also für 100Kr in den Gästeblock gestellt. Insgesamt waren da 28 Leute drin, davon 10 Jugendliche und zwei Ladys, der Rest Rentner.
    Lisen hat sich für den Kick extra eine unüberdachte, ca 300 Mann oder Frau tragende Stahlrohr, Sitzplatztribüne gebaut. Wenn das Spiel ausverkauft ist hätte man das Geld dafür wieder rein, ließ die Führungsriege berichten. Na gut bei der billigsten Karte für 100 und der Teuersten für 500Kr (soviel zahlt man nicht mal für ein Champions League Spiel bei Slavia) ist das wohl auch kein Problem.
    Die B-Elf von Slavia ließ dann auch nicht anbrennen und verlor. Zum nächsten Pokalspiel gg Zizkov wird dann wahrscheinlich eine Flutlichtanlage eingeweiht.
    Der Spielverlauf: 16:00Uhr Anpfiff, 1:0, 2:0, 2:1, Halbzeit, 3:1, 4:1, 4:2, 4:3 (in der 88 Min.), 17:55Uhr Abpfiff. Sehr Dramatisch die letzten Minuten. Wobei der Schiri in Hälfte zwei sehr auffällig für Slavia gepfiffen hat. Z.B. war das 4:2 ein unberechtigter Elfer. Lisen hat nicht wirklich gut gespielt aber sehr kaotisch. Die Bälle wurden regelmäßig verstolpert, die Aufteilung im Spiel und bei den Standartsituationen waren grottenschlecht. Trotzdem ist das Team immer wieder in Ballbesitz gekommen. Das hat Slavia scheinbar total perplex gemacht und so ließen sich die Jungs von der Viertligamannschaft klassisch auskontern.
    Nach dem Spiel dann natürlich riesen Jubel im Rund und eine halbe Std Blocksperre für die Gäste, die Opis durften gehen. So war ich erst 18:30Uhr wieder auf der Bahn und kurz vor 22Uhr in Zinnwald an der Grenze.
    Da hörte ich wieder die Stimme: „Führerschein und Fahrzeugpapiere“. „Wo kommen sie jetzt her“.
    Und ich dachte: „Sitzt jetzt der Hausmeister hier?“. Doch ich sagte: „Aus Tschechien“.
    Da sagte die Stimme: „Wollen sie mich veräppeln, das sehe ich doch. Was Sie da gemacht haben will ich wissen“.
    Und ich dachte: „Das geht dir sch… Bu… doch einen feuchten an“. Doch ich sagte: „Einkaufen“.
    Und die Stimme sagte: „Was gibt es um diese Zeit denn noch einzukaufen“.
    Und ich dachte: „Mach doch einfach dein Brotloch zu“. Doch ich sagte: „Gefährliche Chemikalien und Pyrotechnik fürs Wochenende“.
    Die Stimme verhallte.
    Doch nur kurz. Dann waren mehrere Stimmen zu hören. Und am Horizont ging ein Licht auf. Doch weder war dies der Nordstern noch war es der Horizont den ich erblickte. Nein, es war eine geräumige "Garage" mit Neonlicht deren Tor aufgezogen wurde.
    Da sagte die Stimme: „Wollen sie da rein fahren? Dann kommen Sie vor morgen nicht mehr raus!“
    Und ich dachte: „Ach fi… dich doch“. Doch ich sagte: „Natürlich nicht“.
    Da gab mir die Stimme meine Unterlagen zurück und sagte: „Machen Sie sich nach Hause“.
    Und ich Dachte: „Wenigstens habe ich nach den 21.12. noch Arbeit“.
    So fuhr ich nach Hause welches ich zu später Stunde und nach 734km wieder erreichte.

    Von Dresden nach Zeithain


    23.6.
    Samstag, noch schnell Frühdienst geschoben, nach Mitternacht schon abgehoben.
    Am Abend mit brb am Hbf getroffen. Da es nicht früher ging und wir bis 23Uhr am Check in sein sollten, brauchten wir natürlich nicht, ich hatte extra noch bei Aeroflot angerufen und die Dame sagte: „Ja zwei Std vorher“ – „mit elektronischem Ticket?“ „Ja, auch dann“ seltsam – also mussten wir dank dem sinnlosen Berliner Hbf, früher sind die Züge von DD nach B so schön über Schönefeld gefahren, mit dem EC aus Budapest kommend für unverschämte 34€ nach Berlin fahren. Kurz nach 22Uhr natürlich schon da gewesen und die nötigen Tickets für unsere Hinflüge abgeholt. Und wie gedacht war es natürlich nicht nötig so zeitig vor Ort zu sein.


    24.6. Fk Kryl’ya Sovetov Samara gg CSKA Moskva 1:0
    Ein Uhr startete der Flieger gen Moskau, wo sich brb von der Hälfte seines Gepäcks trennte. Dies kam bei einem Bekannten in einem Moskauer Vorort unter. Der nächste Vogel brachte uns dann nach Samara, wo das Erstligaspiel gg Cska Moskau auf uns wartete. Fast wäre ich am Flughafen geblieben, verliebte ich mich doch in die rothaarige Stewardess Tamara. Ahh Tamara, wenn ich an Tamara denk! Brb konnte mich dann zum Glück doch überzeugen, die Fahrt fortzusetzen. Aber für ein paar Minuten war ich wie verzaubert. Teufelszeug diese Weiber. Am Flughafen selber gibt es keine Bushaltestelle, zur Freude der einheimischen Taxifahrer, man läuft einfach 400m die Straße runter bis auf der linken Seite eine erscheint, man muss es halt nur wissen. Vom Flughafen zum Busbahnhof waren es 30 Rubel allerdings knapp 50min Fahrt mit einem Minibus. Da die Rucksäcke zur Aufbewahrung abgegeben, und mit einem normalen Bus für 8 Rubel zum Stadion Metallurg. Normal kostet hier eine Minibusfahrt 10 und eine Busfahrt 8 Rubel. Allerdings fahren die großen Omnibusse im Gegensatz zu den kleinen nicht überall hin. Aber was kostet die Welt? Vor Ort etwa 28.000 Zuschauer davon 1200 Gäste des Tabellenführers aus der Landeshauptstadt, welche zum Spiel in den Gästekäfig eingesperrt wurden. In selbigen gab es nach Anpfiff weder rein noch raus, so dass die Absperrung während des Spiels mit Gewalt durchbrochen wurde. Tja, was will man auch machen wenn man mal pinkeln muss? Fantechnisch wohl das beste Spiel der Tour. Pyro, Gesang und eine Doppelhalterchoreo der Gäste. Was will man mehr.
    Nach dem Kick zum Bf mit kurzem Umweg, um die Rucksäcke einzusammeln. Die Fahrkarten für sämtliche Zugstrecken buchten wir schon von Deutschland aus, ticket.rzd.ru, dies ist auch jedem zu Raten, da vor Ort eigentlich alle Züge so gut wie ausgebucht sein dürften. Im Servicezentrum wurden uns dann sämtliche Fahrkarten ausgedruckt. 21:30Uhr (Ortszeit, die Bf Uhren laufen immer nach Moskauer Zeit) fuhr unser Usbekisches Schienentaxi Richtung Taschkent allerdings war für uns schon nach neun Std in Orenburg Schluss.


    26.6. FK Gazovik Orenburg gg Dinamo Kirov 1:1
    Die Uhren erst mal auf den Richtigen Nenner gebracht. Dresden 3:30Uhr, Bf wie Moskau 5:30Uhr und Orenburg 7:30Uhr – alles klar? Ein paar schritte Richtung Zentrum stand auch schon eine schöne Bettenburg a la Ibis Prager Straße. Da allerdings die teuerste Übernachtung der Tour Verbucht mit 650 R p.P., allerdings für 28 Std Aufenthalt.
    Erst mal geduscht und bis Nachmittag geruht. Das Stadion Gazovik liegt außerhalb im Vorort Rostoshi. Der Minibus 56 fährt vom Bf direkt vor den Sportplatz. Der Stadionname an sich lässt es schon erahnen, der Hauptsponsor hier ist ein auch bei uns bekannter Gaskonzern. Dieser hat sich mit Rostoshi eine Wohnsiedlung de lux a la Amerikanische Vorstadt für seine Mitarbeiter hingestellt. Und da das Volk nun mal nicht nur Brot sondern auch Spiele benötigt, wurde ein kleines aber feines Kunstrasensitzplatzstadion installiert. Das Unentschieden ließ genau drei der 1300 (offiziell 4000 – 2700 Dauerkarten sind heute zu Haus geblieben) Zuschauer jubeln. Die 1297 Heimfans hatten sich wohl mehr erhofft. Die Regenschauer in der ersten Hälfte hatten eh schon gut ein viertel jener nach Hause gespült. Jetzt war auch die Zeit für die beiden Ostdeutschen gekommen, diesen gar so westlich wirkenden Ort zu verlassen. Derselbe Bus mit dem die Anreise gelang, war auch gut so, hatte da nämlich mein Basecap – mal wieder – liegen lassen und es war sogar noch drin, brachte uns auch wieder zurück ins Zentrum.
    In einem, ich nenn es mal Bierzelt, wurde der Abend beendet. Das gut gestylte jugendliche Volk hier beäugte uns allerdings mit Argwohn. Lag dies wohl an unserem sportlichen Kleidungsstil? Auch beim Verlassen der Wirtschaft blieben die Blicke auf uns gerichtet. Nun wird alsbald ein neuer Trend vom Ural aus in die gesamte Räterepublik vordringen. Kauft euch Aktien von russischen Jogginghosenherstellern.


    27.6. FK NoSta Novotroitsk gg FK Moskva 1:1 nach Elfmeter 2:4
    12Uhr aus dem Hotel raus und noch drei Std bis zur Weiterfahrt. Also zum Lokomotiv Stadion dessen Flutlicht schon von weiten zu einem Besuch einlud. Dieses ist von einem Bazar ähnlichen Markt umgeben, durch dessen Labyrinth wir uns erst einen Weg bahnen mussten. Leider steht nur noch die Gegengerade und ist so zerfallen, dass es wohl nur noch abgerissen werden kann. Hier wird es wohl kein Spiel mehr geben. Wer aber denkt es gibt in Orenburg nur diesen Unterhachningsportplatz in Rostoshi hat sich zum Glück geirrt. Falls mal ne große Nummer im Pokal anklopft befindet sich im Zentrum noch ein prächtiges Dinamo Stadion. Genau zwischen Lok Stadion und Bf dann noch der Busbahnhof welcher uns noch nützlich sein sollte. Novotroitsk wurde anschließend nach fünf Std, etwa 20Uhr, im Zug erreicht. Nun stand eine kleine Stadtwanderung auf dem Plan, schließlich suchten wir den Busbahnhof, ein Internetzugang und natürlich eine Unterkunft. Zum Glück ist es hier deutlich länger hell als bei uns, so dass wir uns diesen Aufgaben in Ruhe aber zum Teil ohne Zuversicht stellen konnten. So liefen und liefen wir bis nach einer Std die Stadtgrenze erreicht war. Unterwegs wurde leider nur eine Unterkunft gesichtet - Hotel Metallurg - die für uns hätte in Frage kommen können. Bei unverschämten 1800 p.P. fiel das natürlich aus. Den Preis eines zweiten, sehr noblen Etablissements, welches wir noch sichteten wollten wir gar nicht erst herausfinden. Mit der Tram für vier sagenhafte Rubel zurück zum Bf gefahren und angefragt ob man ein Ruheraum für 36Std mieten könne.
    Kein Problem macht pro Nase 560 Rubel. Schon ein unterschied zum Hotel Metallurg in dem übrigens der Moskauer Erstligist absteigen sollte. Nach ausgiebigem Matratzenhorchdienst wollten wir uns erneut den am Vortag gestellten Aufgaben widmen. Nichts desto trotz wurden Badesachen eingepackt, da während der Fahrt am gestrigen Abend eine Schwimmhalle entdeckt wurde. Im Terminplan für Nachmittags etwas Zeit eingeplant und auf zum Badespaß. Schöner alter sozialistischer Bau mit 50m Bahnen und knapp 300 Zuschauerplätzen. Auf denen heute aber keiner bei unseren Leibesertüchtigungen zuschauen mochte. Zu Fuß durch die Stadt und festgestellt, dies ist das Eisenhüttenstadt des Ostens, keine Altstadt, nur Platten, eine Erzgrube die wohl kaum noch ergiebig sein dürfte und somit keine Verhüttung mehr, dass einzig sehenswerte sind ein Paar Kriegs- sowie die Üblichen Lenin- und Stalindenkmäler. Auf dem Marsch durchs Getto, immer noch in der Hoffnung mal ein @ zu sichten, war es an einer Post dann so weit. Aber die PCs streikten und wir zogen wieder von dannen. Während der Fahrt zurück zur Herberge wurde auf dem Liniennetzplan in der StraBa auch der Busbahnhof entdeckt, ein Halt hinter dem Bf. Also direkt dahin und, oh Wunder, hier gibt es gar nix, außer einem verlassenen und halb verfallenen Gebäude und ein paar Regionalbusen. Von hier fährt nichts nach Kasachstan. Kurz die Sporttaschen aufs Zimmer gebracht und auf zum Pokalspiel. Das aber Restlos ausverkauft und somit alle Kassen dicht. Brb am Eingang nen Cop zwecks Tickets angehauen, der sagt:“ Gibt keine mehr aber woher kommt ihr?“ So führte Eins zum Anderen und der der Kartenabreisserin klar gemacht, die soll uns so rein lassen. Also for free rein. 6060 Zuschauer davon 25 Gäste, die in der letzt Nacht in Novotroitsk ganz Arbeit geleistet hatten, denn in der Stadionnähe war alles schön mit FK Moskva besprüht. Eins eins in der reg Spielzeit und 2:4 nach Elfmeter. Wobei die Hauptstädter kurz vor Schluss á la Hans Meyer noch schnell die Torhüter wechselten. Das Spiel war noch nicht mal richtig zu Ende, schon trieben einen die fetten Russenschlampen.de der örtlichen Miliz aus dem Rund. Mit dem ein oder anderen bekämpften Bier im Kopf ging es dann in die Heia.


    28.6.
    Mit einer Regionalbahn nach Orsk, da zum Busbahnhof (es fahren Linie 24 u 25) und Fahrkarten für 250 Rubel p.P. nach Aktobe/ Aktjubinsk erworben. Es stellte sich ebenso heraus, dass aus Novotroitsk doch ein Bus nach Aktobe gefahren wäre, allerdings auch über Orsk. Wer also demnächst mal den Zweitligisten in Novotroitsk besucht kann mir ja gern mitteilen wo die Buse für Fernreisende nun abfahren. In Orsk am Busbahnhof drei Std gewartet und los ging die angeblich fünf Std dauernde Fahrt. Im für 20 Leute ausgelegten Bus machten es sich dann 25 Leute bequem. An der russ Grenze dann Routineschikanekontrolle, wo komm se her, wo wolln se hin, was machen se dort? Daran sind die sportlichen Jungs allerdings gewöhnt, fährt man doch regelmäßig von Teplice nach DD über die Zinnwalder Grenze. Erst wurde das Gepäck durchleuchtet dann der Pass eine halbe Std angeguckt. Im Gegensatz dazu die Grenze der Kasachen. Wohin: Aktjubinsk, gucken se in die Kamera: wird gemacht, Stempel aufs Visum und viel Spaß noch. Ein Grenzer schaute derweil in die Rucksäcke und gut. Im Ganzen genau 100min. Und da der Bus noch nicht voll genug war, stiegen noch zwei Mädels ein. Aber was für welche. Warum solche hübschen Dinger allerdings an der Grenze einsteigen, wo es ringsherum nichts gibt, bleibt mir ein Rätsel. Geputzt haben die da bestimm nicht und ich kann mir ehrlich gesagt auch nur einen Grund vorstellen, für den die harten Grenzsoldaten solche grazilen Püppis gebrauchen könnten. Eine setzte sich mir direkt ins Blickfeld und musterte mich (oder brb er saß direkt hinter mir) erst mal ordentlich. Die Andere stellte sich dann direkt dazwischen, machte mir aber nix da sie mich doch stark an Tamara erinnerte. Vielleicht ihre jüngere Schwester, wer weiß wer weiß. Selbstverständlich bot ich der jungen Dame meinen Sitzplatz an, hätte ich auch für jede andere Frau gemacht, sie schüttelte aber mit dem Kopf. Wer nicht will… So stand sie die ganze Zeit in ihrem Hautengen Blümchenkleid bis etwa 30km vor Aktobe vor meiner Nase und ließ sich ausführlich von mir bewundern. Die Fahrt übrigens absoluter Kult, denn während man in Russland noch von Straßen sprechen konnte, kann hier so gut wie keine Rede mehr davon sein. Wenn der Weg so voller Schlaglöcher war, dass es sich auf dem benachbarten Feld besser fahren ließ, machte es der Busfahrer genau so. Später kam wieder etwas Asphalt allerdings nur auf einer Spur, so dass bei Gegenverkehr immer wieder aufs Feld gefahren werden musste. Während der Busfahrer ganz cool die Steppe zur Piste machte, dachte ich mir: Es kann ja nur eine Frage der Zeit sein bis eine der Achsen bricht. Mit 80 Sachen übers Feld ist schon nicht schlecht. Kurz vor Aktobe wurde noch eine Rast eingelegt, bei der sich mit Schaschlik und Tee für 2€ p.P gestärkt wurde.
    Am Busbahnhof angekommen, durften erneut die Uhren umgestellt, eine Std zurück, werden. Es war also nicht 20Uhr sondern 19Uhr und wir waren für knapp 120km fünfeinhalb Std unterwegs. Das schaff ich mit dem Fahrrad auch, hatte aber keines dabei. Zum Bf gelaufen, vielleicht gibt es noch Zugfahrkarten von Aktobe nach Orenburg, in D war nichts mehr zu buchen, entdeckte brb direkt ein Ansetzungsplakat für unser Erstligaspiel am übernächsten Tag. Man nennt diesen Sinn auch brb- Radar. Man nehme eine plakatierte Wand und brb findet in einer Sekunde, was von den dutzenden Zetteln für den gemeinen Fußballtourist als interessant eingestuft werden kann. Der Kick sollte Samstag 19Uhr wie erwartet im örtlichen Fußballtempel starten. Sehr gut. Auf dem Weg in zwei Hotels wegen Unterkunft angefragt, aber alles (5600 Tenge pro Nacht wobei der Kurs im Bestfall 1 zu 168 sein soll) für zu teuer erachtet. Zum Bf also um evtl Zugtickets zu ergattern, nen Stadtplan zu besorgen, Geld zu wechseln und ne preisgünstige Übernachtung klar zu machen. Natürlich sind auch hier keine Zugtickets mehr zu haben. Muss also der Bus noch mal herhalten. Versucht an einem Zeitungskiosk ein Stadtplan zu erwerben, ist mit Rubel aber schlecht. Die Mutti verwies auf den Bahnhofsvorplatz. Da ins Rund gespäht, aber nix entdeckt. Etwas ratlos dreinschauend, wurden wir von der Seite mit dem Wort Djengi angesprochen. Geld tauschen? JA. Wie viel? 50€. WAS FÜR EIN KURS BIETEST DU AN?
    1€ zu 150 Tenge. Beide im gleichen Atemzug „S HACKT WOHL?“. Brb tippte ihm dann eine 163 in den Taschenrechner und wir einigten uns auf 160. Na wenigstens erst mal flüssig. Stadtplan gekauft und den Bf inspiziert, vielleicht gib es ja auch hier eine günstige Unterkunft. Natürlich wurden wir direkt von der Miliz angequatscht, was wir denn hier wollen. Brb regelte das aber ganz charmant. Ah ein Quartier. Der Oberbulle zückt sein Handy und drei Minuten später steht eine ahnsehnliche junge Dame vor uns, ich dachte kurz der Bulle hat das mit dem Schlafen falsch verstanden, aber die junge Frau wollte wirklich nur ein Zimmer an den Mann bringen. Ob 3000 ok is? Ja.
    Im Nachhinein hätten es auch 2500 pro Nacht gemacht, aber was kostet die Welt? So fuhr die Gute mit uns zum nahen Bahnhofsgetto und zeigte uns die Wohnung, die es zu behausen galt. Na klar ist gebont. Brb’s Pass sollte als Pfand für den Wohnungsschlüssel herhalten. Das geht ja gar ni. Olga überleg dir was anderes. 1000 Tenge. Dann machen wir’s so. Der Guten also 6000 für zwei Nächte und 1000 als Pfand in die Hand gedrückt. Im Supermarkt an der Ecke noch was zum Beißen und Trinken erworben und gute Nacht. Bis etwa halb fünf dann habe ich erstmal etwa drei Dutzend Mücken ins Jenseits geschickt, hatte wohl einer in der letzten Nacht bei offenem Fenster Zeitung gelesen.
    Von Stichen übersäht konnte man endlich in Ruhe weiter schlafen.


    29.6. FK Aktobe- Zhas gg Megasport Almaty 0:2
    Heute galt es den Spielort des heutigen Kicks, laut Informer Stadion Khimik, aber wer kann sich da schon sicher sein, ausfindig zu machen. Auf dem Stadtplan nur drei Sportplätze eingezeichnet. Einer in unserer Gegend und zwei Andere, einer davon allerdings das Stadion Tsentral’nyj in dem morgen der Erstligakick steigen sollte, im westlichen Teil der Stadt.
    Zu Fuß den Nahen umgehend angesteuert. Der wurde aber gerade bis 18.7. umgebaut. Mit dem Bus dann in den Westen direkt vors Zentrale Stadion und Karten für den nächsten Tag gesichert. Der Rest der Strecke wurde auf zwei Beinen zurückgelegt. Nach einer halben Std das Ziel erreicht und im benachbarten Fitnessstudios die Info erhalten, dass es sich tatsächlich um das Stadion Khimik handelt und hier heute Abend gegen ein Team aus Almaty gespielt wird. Alles klar super Sache. Im 50m entfernten Stadtpark, der u. a. mit den Linien 8+15 zu erreichen ist, erst mal die Beine bei einem Bierchen hochgelegt. Da waren wir aber nicht die Einzigen nahezu jede Bank war mit bierseligen Leuten besetzt. Die meisten allein. Scheinbar ein Single Treff. Die Bereitschaft, wer was will, wird anscheinend mit der Biermarke desjenigen ausgedrückt. Sibirska Korona trinken allein stehende Frauen, die auf der Suche nach einem Mann sind, Stavka trinken alle Männer, die eine Frau suchen und Leute die gleichgeschlechtliche Partner suchen trinken Baltica. Darum werden solche schlicht weg Baltic Boyz genannt.
    Das Spiel begann pünktlich und auf einem für mich nicht erwarteten doch reichlich hohen Niveau. Die Heimmannschaft, welche quasi als zweites Team des FK Aktobe angesehen werden kann, verlor aber 0:2. Während des Spieles wurden wir von Kindern umringt, die uns mit ihren Deutschkenntnissen, diese beschränkten sich allerdings auf Wörter wie Ballack, Schweinsteiger und Lehmann, auf den Wecker fielen. Im Bus zurück zum Bf sprachen uns noch ein paar Jugendliche an, ob wir mit ihnen nicht noch etwas trinken wollen. Ok geht los machen wir. Am Stadion aus dem Bus raus und in die benachbarte Bar. Daneben wurde gerade ein Gruppenbild der Jungs vom Sektor 13 –Ultras Aktjubinsk- geschossen. Einer kannte den Anderen, so dass wir auch mit denen das Gespräch finden sollten.
    Bei intensiven Gesprächen erfuhr brb, dass am morgigen Tag auch nachmittags ein nettes Stadion besucht werden könne. Im Stadion Ferro, hier spielte der FK Aktobe u. a. sein viertes Ligaheimspiel vor angeblich 5000 Zuschauern, sollte 15Uhr ein Stadtligaspiel stattfinden.


    30.6. FK Aktobe gg Ekibastuzets Ekibastuz 3:1
    So wurde Samstagnachmittag das Stadion Ferro, liegt unweit des Stadion Khimik einfach noch durch den anliegenden Park durch, besucht. Das Spiel der Jungs von Saturn gg die der Veteranen endete 5:5.
    Anschließend brachen wir zum Tsentral’nyj auf. Karten für die Gegengerade kosteten uns 300 Tenge p.P.
    Das Stadion ist noch recht neu und sieht wie der kleine Bruder vom Lugi Ferraris aus Genua aus. Sektor 13 machte eine CL Choreo und supportete ihre Jungs zum Sieg. Wir machten uns auf zur Wohnung um etwas Schlaf zu haschen, sollte der Wecker am nächsten Morgen doch schon halb acht klingeln.


    1.7.
    Zur gewünschten Zeit aus den Träumen gerissen, um noch mal Wasser an den Körper zu lassen und alles ordnungsgemäß in den Rucksäcken zu verstauen. Mit dem halben Fuß aus der Wohnung klingelte Olga durch, wir sollten den Schlüssel irgendwie bei ihr vorbeibringen. Fällt aus, entweder jetzt zur Wohnung oder nachher zum Busbahnhof kommen. Wollte sie aber auch nicht, war ja Sonntagmorgen und da schläft man bekanntlich aus. Aber uns wars erst egal, schließlich wollte sie ja noch das Geld für die dritte Übernachtung. Also zum Bf gelaufen und einer der Babuschkas den Schlüssel der Wohnung in die Hand gedrückt, sie soll den doch bitte Olga geben. So zahlten wir für Nacht Nr. Drei nur 1000Tenge. Mit dem Bus zum Busbahnhof, da in den Bus nach Orenburg, Tickets hatten wir schon Freitag gekauft nachdem klar war, dass kein Platz mehr im Zug ist, und ab Richtung Russland.
    Keine Probleme beim Grenzübertritt, halb so lang wie bei der Einreise. 16Uhr Ankunft Busbahnhof Orenburg und noch massig Zeit bis zum Zug zurück nach Samara. Also an die Wolga geschlendert und anschließend die Zeit im Bfs nahen Park in dem ein Rummel errichtet war mit Bierchen trinken und Mädels gucken totgeschlagen. Der Zug dann pünktlich abgefahren und in Samara angekommen.


    2.7. FK Unit Samara gg Sokol Saratov 1:3
    Am Bf noch etwas geruht, bevor es in die Innenstadt ging. Brb hatte letzte Woche einen Stadtplan von den CSKA Jungs abstauben können. Als so ziemlich jede Straße abgelaufen war und wir feststellten, dass Samara ja eine ganz schöne Stadt ist, setzten wir uns in ein I-Net Center und suchten ein paar Verbindungen für die Heimreise raus. Zur Wolga gelaufen und am Hafen in einen Minibus, der genau zum Stadion Volga fuhr. Zum Glück war auch hier nur ein Kunstrasen vorhanden, denn so wie es kurz vor dem Spiel regnete hätte man auf Naturgrün wohl keine Chance gehabt. Neben einer Anzeigetafel gab es noch eine mit gelben Sitzschalen ausgestattete und unüberdachte Tribüne.
    Da uns Petrus heute nicht gnädig war, regnete es während des gesamten Kicks. Kurz vor Ende der Begegnung stand ich auf, um noch ein paar Fotos knipsen zu können. Dabei blieb ich mit dem Knie an der Rückenlehne der Sitzschale vor mir hängen, welche mir so irgendwie eine recht tiefe Wunde in Selbiges schnitt. Nun war mein linkes Bein innerhalb weniger Sekunden voller Blut. Keiner konnte mir ein Taschentuch oder Ähnliches geben und so lief ich nach dem Spiel, wie frisch von der Schlachtbank gerettet, zum nächsten Kaufhaus um mir am Hotdog Stand ein paar Servietten zu erbetteln. Außerdem wurden noch ein paar Besorgungen lebensmitteltechnischer Art für die 17Std Zugfahrt nach Moskau gemacht. Wieder am Bf angekommen wurde ich erst mal von Krankenschwester Brb verarztet, er hatte im Gegensatz zu mir schlauerweise ein paar Pflaster eingepackt. Im Zug ein paar Bier und Unterhaltung durch Brb’ s alte Geschichten bis die entsprechende Bettmüdigkeit erreicht war.


    3.7. FK Torpedo Moskva gg FK Anzhi Makhachkala 2:1
    Auch 17Std gehen vorüber und so wurde der Kasaner Bf mit getrockneten Schuhen erreicht. Brb wies mich kurz ins U-Bahn Netz ein und unsere Wege trennten sich. Er durfte am Abend einem Spiel in Zelenograd anschauen, während ich mit Torpedo vorlieb nehmen musste, um meinen Zug später nicht zu verpassen. So fuhr ich erstmal zum Weißrussischen Bf, um mein Gepäck verstauen zu können, bevor es auf den Roten Platz zum Sightseeing ging.
    Von da direkt zum U-Bahn halt Luzhniki Stadion und ich wunderte mich, warum hier so viel los war, hatte ich doch eigentlich so gut wie nichts von diesem Kick erwartet. Am Stadion angekommen, dann aber Ernüchterung denn auf dem Vorplatz und rings ums Stadion waren á la Volksfest dutzende von Buden errichtet. Im Stadion dann max. 1200 Zuschauer, ein Bruchteil von dem, was außerhalb des Rundes am Start war. Könnte mir vorstellen, dass wenn man vor dem Stadion im Bierzelt versackt, ist es schwer sich aufzurappeln mit der Aussicht, im Stadion keine Plempe mehr zu bekommen. Außerdem hatte ich die ganze Zeit das Gefühl Wolfsburg II gg Hoffenheim zu gucken und wer geht bei so einem Sinnloskick schon gern ins Stadion. Letztendlich konnte sich Torpedo auf dem heimischen Kunstrasen (im Nationalstadion) drei Punkte sichern. Vielleicht klappt es ja mit dem Wiederaufstieg. Die anwesenden 40 Gäste natürlich enttäuscht, aber mal gewinnt man und mal guckt man so einen Hafer.
    22:55Uhr rollte mein Zug auf nach Brest. Im Weißrussischen Zug erstmal ausgiebig der Körperhygiene gefrönt, war doch auf der Toilette ein Wasserhahn, den man richtig auf und zu drehen konnte. Die Fahrt hier recht teuer im Vergleich zu den restlichen Zügen dafür aber Tee und Bettwäsche sehr günstig. Mit frisch gewaschenen Haaren und der nötigen Müdigkeit ging es also in die Heia.


    4.7. FK Dinamo Brest gg FK Naftan Novopolotsk 0:0
    Am BF nach dem Busbahnhof gefragt und wurde prompt in die falsche Richtung geschickt. Sehr schön. Also zurück und erst mal einen Stadtplan erworben. Am Bf auch ein I-Net Point gesichtet und da noch mal zwecks Verbindungen für die weitere Heimreise geschaut. Per Bus wäre es in Warschau mit dem Umsteigen am Zachodnia Bf Zeitlich recht eng geworden und so entschied ich mich doch mit dem teueren Zug zu fahren. Die Tante wollte aber nicht kapieren, dass ich erst 2:40Uhr fahren wollte, wo ich doch schon mit dem nächsten Zug in zwanzig Minuten hätte fahren können. Als dieses Problem endlich aus der Welt war, ich meine Fahrkarte in der Hand hielt und der Rucksack ordentlich verstaut war, konnte der Marsch durch Brest beginnen. Der erste Weg natürlich zum Stadion die teuerste Einrittskarte für 1000 BR ist doch gerade mal gut genug für mich, bei einem Kurs von 1€ zu 2800 BR geht das schon mal. Von da zur berühmten Festung die 1941 während des Überfalls der Deutschen auf die Sowjetunion wohl einen Monat stand gehalten hat. Stalin genügte die Zeit, um rüstungsrelevante Betriebe in der Nähe demontieren und abtransportieren zu lassen.
    Die Belagerung wurde auf Befehl Hitlers abgebrochen und der Bunkerkomplex bis zur völligen Zerstörung bombardiert. Heute stehen in dem Festungsbereich, eines der größten Sinnbilder des Sowjetischen Widerstandes, nur noch ein paar Baracken und Denkmäler.
    Auf dem Weg zurück zum Stadion dann noch schnell an einer Kaufhalle gestoppt, um mich zu stärken und direkt wieder angequatscht worden. Aha früher mal mit der Roten Armee in Sachsen stationiert gewesen. Dresden sehr schön, Chemnitz sehr schön… Was? Halt, zurück. Chemnitz ist ja heutzutage schon recht hässlich, aber als du vor 20 Jahren da stationiert warst, was war da bitteschön schön?
    Der im Stadion ausgesuchte Platz auf der überdachten Haupttribüne erwies sich als gute Wahl, da es ab 12ten Minute richtig böse anfing zu regnen. Der unüberdachte Ultras Sektor unterhalb der Anzeigetafel dünnte sich jetzt aus. Nur die Harten sind noch stehen geblieben. Trotzdem, Polenlike, sehr gut zu hören. Laut, Kurz, Brachial. In Hälfte Zwei regnete es noch stärker und auch die Dämmerung schritt immer mehr voran, aber wer denkt, es ist an der Zeit das Flutlicht einzuschalten, der hat nicht mit dem scheinbar außergewöhnlichen Sehvermögen der Weißrussen gerechnet, denn das Spiel wurde eisern ohne Licht zu Ende gebracht. Kein Wunder, dass auch die 30 Gäste kein Tor mehr zu sehen bekamen, sah man ja den Ball kaum noch.
    Am Bf dann die restlichen Rubel auf den Kopf gehauen bis gegen 2Uhr mein Zug ausgerufen wurde.


    5.7.
    Abfahrt nach Warschau 2:40Uhr auf Gleis 1b. Gleis 1 habe ich schnell gefunden aber Gleis 1b stand nicht ausgeschrieben. In den Bf rein, alle Gleise liegen außerhalb des Bahnhofgebäudes, und auf einem Plan nach 1b Ausschau gehalten. War aber nirgends eingezeichnet. Also zum hinteren Teil des Bf raus und über die Gleise gespäht. Es stand auch nur ein Zug da, bewacht von netten Grenzern und mit einem Zaun vom Rest des Bf abgetrennt. Wie komm ich also dahin? Einen Grenzer gefragt, der mir aber genau wie ein befragter Polizist nicht weiter helfen konnte/wollte. Dann dämmerte mir, dass ich noch zur Ausreisekontrolle musste und ich erst dann aufs Gleis konnte. Aber wo bekomm ich jetzt meinen Stempel? Der Blick auf die Uhr verriet mir, dass es nur noch zehn Minuten zur Abfahrt waren und so nahm ich mir ein Herz und kletterte einfach über den zur Abgrenzung errichteten Zaun. Sofort hatte ich freundliche Leute in schicken Uniformen und AK 47 im Arm um mich, die mir umgehend den Weg zur Ausreisekontrolle zeigten. Die Grenzer schauten kurz in den Rucksack, erteilten mir eine Predigt und fragten die Reiseroute ab. Dann bekam ich den Abdruck in den Pass und durfte den Zug besteigen. Dieser fuhr, scheinbar dank mir, nun aber 20min später ab. Im Nachhinein vielleicht nicht die beste Idee über den Zaun zu klettern, aber so habe ich den Zug wenigstens nicht verpasst. Die Verspätung war aber bis Warschau locker aufgeholt und ich stieg am Zachodnia Bf als letzter aus dem Zug aus. Am Automat Geld gezogen und Fahrkarte bis Zgorzelec miast (55 Z) erworben. Den verspäteten Zug nach Wrozlaw bestiegen und es mir in einem freien Abteil erst mal gemütlich gemacht. Als ich so an mir herab sah, fand ich mich selbst recht abstoßend, dreckige Hose, stinkendes Shirt, zerlatschte Schuhe. Halt unrasiert und widerlich. Wie es kommen musste setzten sich unterwegs drei hübsch anzuschauende Engländerinnen ins Abteil, die wohl dachten ich kenn deren Sprache nicht und damit begannen den Kerl auszuwerten. „He´s nice.“ die nächste sagte darauf: „He´ll be nicer if he wash his hair.“ und die Dritte: „He needs a shave.” und die Erste wieder: „No, so he locks like the singer of Goldplay.“. Na toll dachte ich mir, ich wusste ja, dass es schlimm ist, aber wie Chris Martin? Das lässt einen schon zweifeln. Ich kenn jemand der unrasiert wie Chris Martin ausschaut, der heißt zufällig auch so und wohnt zurzeit in der sehr schönen Stadt Chemnitz.
    Ein paar Minuten später kam der Schaffner rum und die Mädels wollten nun bei ihm ihre Fahrkarten lösen. Was dann geschah kennt bestimmt schon jeder mind. vom Hörensagen. Der Schaffner bekommt mit, dass die Mädels keine Polen und der Sprache nur wenig mächtig sind. So wurden aus den 25Z bis Wroclaw plötzlich 85Z, ohne Quittung versteht sich. Die Mädels schliefen übrigens noch ein und begannen alle drei zu schnarchen. Das geht ja gar ni. So wird das wohl nichts aus uns, selbst wenn ich wieder halbwegs ordentlich aussehe.
    In W dann in den Zug nach Zgorzelec gewechselt und direkt zwei Deutsche im Abteil gehabt, die auch nach DD wollten. Also noch 7Z bis Görlitz nachgelöst und für 5€ auf Sachsenticket bis DD gefahren. Wollten sich doch beide eine Einzelfahrkarte für 17,10€ p.P. von Görlitz nach DD kaufen. Davon konnte ich ihnen aber völlig uneigennützig abraten. Die waren froh endlich in einem sauberen und bequemen Zug zu sitzen. Tja wenn es nicht mehr aufs Geld ankommt würde ich auch immer mit dem ICE fahren.
    Nach Hause in mein Getto. Freitag mit den Kollegen zum Abschlusstraining auf Böhms Wiese getroffen und Samstag früh mit den Jungs geschlossen nach Zeithain gefahren. Dank Radebeul knapp an Platz fünf vorbei.

    Zitat

    Original von StGermain


    Der genaue Wortlaut war: "Sag mal, merkst Du's noch?" :biggrin:


    Allerdings hat derjenige, welcher dies sagte, auch nicht gesehen, dass der Ball im Aus war, sondern nur, wie ihr mir den Ball ohne Gegenwehr meinerseits ins Netz gehauen habt.


    :oops: Dachte erst die hätten dich mir Bier bestochen.
    Dann hätte ichs aber auch verstanden. :ja:

    vielleicht har diese externe Agentur die beiden ja zusammengebracht, wer weiß wer weiß
    Ob zwischen der Area 51 und dem Bermuda dreieck oder dem Jägerpark und dem Boreas Firmensitz --- Die Wahrheit liegt irgendwo da draußen.

    Zitat

    Original von Forst
    Leider tritt M&M wahrscheinlich für seine neuen Kumpels aus dem Spreewald an.
    Denn wenn nicht brauch er sich auch nicht mehr in Zigeuner City,Cottbus man, auf der Haupttribüne blicken lassen.
    [SIZE=7]Ich warte auf Protest.[/SIZE]


    Wüßte auch nicht was irgendwelche Zigeuner beim Test in Tettau zu suchen hätten. Und die SgD Jungs sparen ihr Geld für den "Gib Gas gegen Schalke" spaß.

    Zitat

    Original von Di.Ri.


    Namensänderung wurde vom Sächs.Fußballverband abgelehnt.Grund der Name Boreas ist von einer Dresdner Firma Namensrechtlich geschützt.


    NA aber gerade deswegen haben die ja den neuen Namen, nicht wegen irgendeinem Nordwind, weil die Firma neuer Sponsor ist/wird.
    Red Bull Dresden war ja schon vergeben, also Boreas.

    ist eigentlich auch egal ob die Jugendteams zusammen arbeiten oder nicht, die Jungs die noch nicht reif für Dynamos Erste, also ich sag mal dritte oder zweite Liga, aber besser als die Zweite in der Landesliga sind, gehen zu Nord oder Cottbus II. Und wer bei Nord für Bezirksliga bzw für Oberliga zu gut ist geht halt den Weg andersherum.

    orrr,
    na zum glück bin ich rechtzeitig wiedergekommen



    Ich bin ein Star hool mich hier raus
    Falls du die Drohung vom Admin nicht so ernst nimmst versuch es mal damit: Ich weiß übrigens wer du bist. 8o
    Und damit ich das den falschen Leuten nicht weiter erzähl, der GoJu hat mir sogar schon Kohle dafür geboten, hälltst du dich in Zukunft oder für immer zurück.