Platzverweis brachte Lübz ins Spiel zurück
Den Kampf um die Herbstmeisterschaft hat Landesligist Grevesmühlener FC wegen einer 2:3-Heimniederlage gegen Spitzenreiter Lübzer SV verloren.
Die lautstarken Rufe von einem Dutzend Schlachtenbummlern aus Lübz und Umgebung verhallten am Tannenberg. Dass ihre Mannschaft den Spieß noch umdrehen könnte, glaubten sie wohl selbst nicht mehr, denn die Grevesmüh-lener schienen wie der sichere Sieger des Spitzenspiels auszusehen. Die Herbstmeisterschaft der Landesliga West rückte immer näher.
Die letzte echte Torchance hatten die Grevesmühlener durch den eingewechselten Daniel Schmidt. Mathias Wigger hatte ihn freigespielt, doch den halbhohen Ball hat der Goalgetter des GFC in der 69. Minute nicht richtig getroffen. Nur wenige Sekunden später traf sein Sturmkollege Thomas Kacprzyk – das Bein des Gegenspielers. Kacprzyk, bereits wegen einer Rangelei mit Lübz' Dennis Kampf vorbelastet, sah Gelb-Rot. „In so einem Spiel muss man immer damit rechnen. Es ging schließlich auch um etwas“, nimmt GFC-Trainer Jürgen Rohloff den Angreifer in Schutz.
Was im Pokal gegen Eintracht Schwerin klappte – trotz Unterzahl gewannen die Grevesmühlener – ließ Lübz nicht mit sich machen. Die Gäste bestürmten das GFC-Gehäuse 20 Minuten lang. Mathias Kisch (78.) und Thomas Schult (84.) schossen den Tabellenführer schließlich zum Auswärtssieg.
Den Kreisstädtern, die kurz vor der Pause einen 0:1-Rückstand in eine Führung verwandelten, hätte zumindest ein Un-entschieden deutlich besser zu Gesicht gestanden. „Ich denke, wir hätten einen Punkt verdient“, trauert Rohloff den ver-lorenen Zählern nach. Der Lübzer SV sei eine Spitzenmannschaft, die den Platzverweis mit schnellen Angriffen über die Außen auszunutzen wusste.
Ohne eine Kampfansage wollte Jürgen Rohloff die Lübzer nicht ziehen lassen. Während Lübzer Spieler und Fans san-gen, erklärte der 46-Jährige: „Die können feiern, was sie wollen. Abgerechnet wird zum Schluss.“ Zunächst aber sind es die Lübzer, die einen großen Schritt in Richtung Aufstieg gemacht haben. Und so zogen die heiseren Schlachten-bummler grölend davon.