Quelle: www.Ostsee-Zeitung.de
VSG Weitenhagen-Präsident Gerth: Spieler kommen, weil sie anderswo unzufrieden sind
Interview: UDO ROLL
OSTSEE-ZEITUNG: Am 6. August beginnt die neue Saison. Wie lautet die Zielvorgabe des Präsidiums?
Steffen Gerth: Das ist ganz klar - die Klasse halten und nicht absteigen.
OZ: Sie gehen also von einem deutlichen Leistungsunterschied zwischen Landesliga und Verbandsliga aus?
Gerth: Der Umgangston wird härter sein. Es geht dort körperlich engagierter zur Sache. Und natürlich müssen wir uns auf ein gesteigertes Spielniveau einstellen. Glücklicherweise sind Maik Töllner und Arne Neumann Routiniers, die diese Anforderungen bereits kennen.
OZ: Sind die acht Neuzugänge Ergänzungsspieler oder Leistungsträger?
Gerth: Die spielerische Qualität der Mannschaft hat sich erhöht. Außerdem wurde durch die Verpflichtungen der Kader aufgestockt. Verletzungs- oder berufsbedingte Ausfälle können besser kompensiert werden.
OZ: Trainer Uli Seidel setzt auf die Mischung aus alten und jungen Spielern. Wurden seine Vorstellungen umgesetzt?
Gerth: Ich denke schon. Schon in der vergangenen Saison waren acht der Stammspieler unter 25 Jahren.
OZ: Sportlich fühlen Sie sich für die neue Spielzeit gewappnet. Ist das Umfeld in Weitenhagen ebenfalls schon verbandsligatauglich?
Gerth: In den nächsten zwei Monaten werden wir uns diesbezüglich exorbitant steigern. Wir wollen uns als würdige Gastgeber präsentieren.
OZ: Was bedeutet dies konkret?
Gerth: Die Parkplatzsituation soll verbessert werden. Außerdem überlegen wir, für einige Spiele professionelle Ordner einzustellen. Die Eintrittspreise müssen ebenfalls noch festgelegt werden.
OZ: Professionelle Ordner? In der Verbandsliga wird der Ton demnach auch außerhalb des Platzes rauer?
Gerth: Eintracht Schwerin zum Beispiel wird auswärts von bis zu 100 Anhängern unterstützt. Da sind auch Hooligans dabei. Einer von denen hat mal einem Schiri während des Spiels die Hosen runtergezogen. Da muss man gewappnet sein. Vielleicht holen wir für dieses Spiel Boxer als Sicherheitskräfte.
OZ: Das sind sicher nicht die einzigen Zusatzkosten, mit denen Sie in der Verbandsliga zusätzlich rechnen?
Gerth: Wir haben ein Budget von ungefähr 15 000 Euro. Der größte Posten sind die Fahrtkosten. Finanziell ist aber alles abgesichert - sonst hätte ich gar nicht erst angefangen.
OZ: Für den sportlichen Erfolg haben viele Vereine, darunter auch der GSV, der VSG Respekt gezollt. Kritik gab es nur an der Art und Weise.
Gerth: Was meinen sie damit?
OZ: In Kickerkreisen steht das VSG-Kürzel für „Vereinigte Söldner Gemeinschaft. Das Team wird als „Kunstprodukt“ oder „Plastiktruppe“ ohne Tradition diffamiert. Vereinsfunktionäre werfen ihnen vor, ohne Einbeziehung des Vorstands mit Spielern über Wechsel zu reden.
Gerth: Gerüchte kann ich nicht ändern. Zu dem anderen Vorwurf: Alle unsere Spieler sind freiwillig hier.
OZ: Sie haben also noch nie einen Spieler ohne Wissen seines Heimat-Vereins angesprochen?
Gerth: Es gab zwei Fälle. Einmal handelte einer unserer Sponsoren eigenmächtig, ohne uns zu informieren. Und ich habe persönlich nur mit Karsten Schmidt vom GSV gesprochen. Er fühlte sich dort nicht wohl. Das ist alles.
OZ: Sonst haben sie nie Abwerbeversuche unternommen?
Gert: Nein. Spieler anderer Clubs fragen eher bei uns an, weil sie in ihren alten Vereinen unzufrieden sind.
OZ: Und bei ihnen Geld verdienen?
Gerth: Das ist auch so ein Gerücht. Hier spielt jeder unentgeltlich. Prämien fließen komplett in die Mannschaftskasse.
Also in Greifswald ist das Interview DER Brüller!!!
Boxer als Ordner gegen Schwerin........