Nachdem ich Freitagabend von VfB-Christian darüber in Kenntnis gesetzt wurde, dass die Fahrt nach Slubice nicht stattfindet, war ich erst einmal ein wenig enttäuscht. Die Enttäuschung verflog aber schnell wieder, als ich von dem ebenso spannenden Alternativprogramm erfuhr.
So traf ich mich den am Samstag morgen mit Christian um den Weg nach Dessau anzutreten. Die Hinreise verkürzte man sich mit dem Studium der neusten Fussballpublikationen. In Dessau angekommen, stellte man zuerst fest, dass Mutti die falschen Sachen rausgelegt hatte. Es war empfindlich kühl und regnete. Daher war der erste Gedanke, wie man die verbleibenden Stunden bis zum Anpfiff verbringen sollte. Eine Kneipe war die erste und einzige Idee. Auf halben Wege in die Innenstadt entschieden wir uns das Stadion am Schillerpark direkt anzusteuern, in der Hoffnung das es ein Vereinsheim gibt und Glück muss man haben, es gab eine.
Pünktlich zum Anpfiff begaben wir uns auf die Tribüne und verfolgten mit 200 weiteren Fussballinteressierten, davon von mir handgezählten 12 Gästefans, ein eher unterdurchschnittliches Oberligaspiel.
Dessau 05 ist aktueller Aufsteiger und steht erwartungsgemäß auf einem Abstiegsplatz, Sondershausen rangiert, bei noch drei ausstehenden Nachholespielen einen Platz unter den Anhaltinern.
In Minute 20 erzielte Martin Rustler das 1:0 für die Gäste aus Thüringen. Nur 3 Minuten später hatte Sondershausen die Möglichkeit per Strafstoß zu erhöhen, doch der Torhüter von Dessau ahnte die Ecke und parierte den Schuß. Im weiteren Spielverlauf passierte nicht mehr allzu viel. Beide Mannschaften neutralisierten sich gegenseitig. Einzig der Schiedsrichter sorgte mit seinen Entscheidungen für Stimmung im Stadion, als er zuerst den Sondershausener Trainer wegen Meckerns des Feldes verwies und einen Spieler der Eintracht nach einer Behandlung 3 Minuten an der Seitenlinie warten ließ.
Als Christian und ich schon das Stadion verlassen wollten, fiel in der 88 Minute aus einem Gewühl heraus, der Ausgleich durch Stephan Schulz. Alle Proteste der Gäste halfen nichts, dass Tor zählte und so trennten sich beide Mannschaften leistungsgerecht mit einem 1:1 Unentschieden. Für Dessau zu wenig, um eine Verbleib in der Klasse zu sichern.
Bis zu unserer Rückfahrt verbrachten wir die Wartezeit wieder im Dessauer Vereinsheim, um die Bundesligakonferenz zu verfolgen. Da hat sich jemand aber gefreut. =)