Ich finde dies ist eine schöne Geschichte, die zur Weihnachtszeit genau richtig kommt!! Fussball verbindet!
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Der Spender ist gefunden
Für den an Leukämie erkrankten Hertha-Fan Benjamin Bienert besteht Hoffnung auf Heilung
Michael Jahn
Es ist eine traurige Geschichte, die aber wohl ein glückliches Ende finden wird. Es ist die Geschichte von Benjamin Bienert, einem 20-jährigen Anhänger von Fußball-Bundesligist Hertha BSC, der seit fünf Jahren Mitglied im Fanklub "Harlekins" ist. Benjamin war ein begeisterter Sportler, der sich plötzlich unheimlich müde und schlapp fühlte. Das passierte Ende August dieses Jahres. Benjamin ließ sich untersuchen, die Diagnose bedeutete einen Schock: akute lymphatische Leukämie, also Blutkrebs.
Seit September bekommt Benjamin eine Chemotherapie, doch nur ein geeigneter Stammzellen- und Knochenmarkspender kann sein Leben erhalten. Die Chance, den richtigen zu finden, liegt bei 1:100 000. Aus dieser Chance ist nun Wirklichkeit geworden, nachdem es in bestehenden Spenderdateien keinen Treffer gab. Dieter Hoeneß, der Manager von Hertha BSC, konnte am Donnerstag gemeinsam mit Benjamins Vater, André Bienert, verkünden, dass ein passender Spender gefunden worden ist.
Möglich wurde dies durch eine einmalige Solidaritätsaktion, die quer durch die deutsche Fußballwelt ging. Kay Bernstein vom Fanklub "Harlekins" hatte Hertha BSC um Hilfe gebeten. Gemeinsam wurde eine Blutspendeaktion zur Typisierung ins Leben gerufen. Gemeinsam sammelte man Spenden, um diese Typisierung für das Norddeutsche Knochenmarkspender-Register finanzieren zu können. Nicht nur Hertha-Fans, auch Spieler, Trainer und Manager machten mit. Plötzlich waren in und auch außerhalb Berlins Animositäten zwischen Fußballfans nichtig geworden - alle wollten helfen. So beteiligten sich etwa in Berlin auch der 1. FC Union, der BFC Dynamo, die Reinickendorfer Füchse, der EHC Eisbären und der Berliner Schlittschuhklub.
Mehr als 6 000 Menschen spendeten Blut und wurden registriert. Und bis Mitte Dezember kamen 105 800 Euro an Spenden zusammen. Nun wurde vor wenigen Tagen ein anonymer Spender gefunden. Zudem gibt es neun Nach-Typisierungen, die anderen Leukämiekranken helfen könnten. Benjamins Vater sagte: "Nun hängt alles davon ab, dass sich Benny optimal auf die Transplantation vorbereitet und der anonyme Spender gesund und auch gewillt bleibt." Mitte Februar könnten dann die fremden Stammzellen transplantiert werden. Falko Götz, der Hertha-Trainer, meldete sich aus dem Trainingslager in Österreich: "Es ist eine tolle Erkenntnis, dass man helfen kann, wenn man zusammensteht." Benjamins Vater sagte: "Wir glauben fest daran, dass Benny völlig gesund wird."