28. Spieltag
FC Treptow II - BSV Heinersdorf 3:2 (3:1)
Aufstellung:
Punzel - Mirkovic - Trost, Saheli - Kretzschmar, Senkpiel (74. Efe) - Medankar, Balzer, Renner (67. Bikmaz), Nguyen - Koytsomimikos (76. Taplan)
Tore:
1:0 (22.) Koytsomimikos (Medankar)
2:0 (26.) Eigentor Schulze (Balzer)
2:1 (34.) Franz
3:1 (35.) Koytsomimikos (Medankar)
3:2 (66.) Thiel
Strafen:
Gelbe Karten: Saheli (F), Trost (F), Taplan (F)
Spielbericht:
Ein letztes kleines Ziel gab es noch: Endlich mal einen von oben schlagen. Gegen Sparta im Hinspiel (0:0) und am Beginn der Rückrunde gegen Askania (1:2) war man nah dran. Diesmal klappte es endlich. Und wie! Mit einer fantastischen Mannschaftsleistung wurde der Tabellenzweite BSV Heinersdorf - der den Aufstieg hätte perfekt machen können – ohne Punkte wieder nach Hause geschickt. Wir wollten ja schon immer mal ein Wörtchen mitreden, wenns um den Aufstieg geht...
Die Heinersdorfer hatten von Beginn an ihre Problemchen mit der gut sortierten Treptower Defensive und agierten etwas ideenlos. Man hatte hier eigentlich ein Feuerwerk erwartet. Doch anscheinend fehlten bei den Gästen mit Engler und König (Capitano Kretzschmar wäre bereit gewesen) zwei nicht zu ersetzende Teile ihrer fast schon brutalen Offensivmaschine. Trotzdem hatten sie – wenig überraschend – ein Übergewicht an Ballbesitz und Kontrolle und besaßen die erste Schußchance durch Franz. Dann aber die Treptower, die sich hier keinesfalls verstecken bzw zu tief stehen wollten (was nämlich im Hinspiel der Fehler war): Medankar lief schnurstracks aufs Tor zu und wusste wohl nicht so recht, was er nun machen sollte. Sein aus der Not vors Tor gespielter Lupfer erreichte Koytsomimikos, der den Ball über den herauseilenden Torwart hob – 1:0 !!! Nur wenig später flog Balzers Freistoß von der Mittellinie in den Strafraum und wurde vom Heinersdorfer Schulz unhaltbar ins eigene Netz gelenkt – 2:0 !!! 1 ½ Chancen, 2 Tore – Führung gegen den Favoriten! Und einige rieben sich verwundert die Augen, jedenfalls wenn sie in Grün gekleidet waren. Der BSV überrascht, aber spielte ruhig weiter. Und als Franz die einzige Zaghaftigkeit der Treptower Abwehr ausnutzte und mit seinem Solo durch 4 Mann zum Anschluss traf, sahen sich die Gäste wieder im Rennen. Doch während Heinersdorf noch leise jubelte, hatte Treptow schon die Antwort parat: Fast im Gegenzug ging Balzer auf links ab wie eine Rakete und brachte den Ball an den Strafraum, wo wieder Medankar auf Koytsomimikos passte – Tor – 3:1 !!! Man wollte sich wehren, dem Gegner nur nicht unbedingt den Aufstieg schenken – und jetzt führte man sogar. Halbzeit...
Dass jetzt mit großer Sicherheit eine etwas andere Heinersdorfer Mannschaft übers Feld laufen würde, daran hatte keiner einen Zweifel. Man stellte sich also auf harte 45 Minuten ein – zu Recht. Die Gäste versuchten jetzt Ernst zu machen, trafen jedoch auf eine aufopfernd kämpfende Treptower Einheit. Diese tat alles mögliche, den Ball vom Tor fernzuhalten, doch ca 20 Minuten nach Wiederbeginn konnten die Gäste auf 3:2 verkürzen. Treptow brauchte Entlastung und frischen Wind – Bikmaz kam. Und kaum auf dem Platz, schickte er Kretzschmar steil, der allein vorm Torwart die dickste Chance im ganzen Spiel vergab und eigentlich den Sack hätte zumachen müssen. Doch stattdessen hieß es ab jetzt zittern. Heinersdorf startete die Schlussoffensive. Treptow reagierte nur noch. Mit einem vielbeinigen, hochkonzentrierten und alles in die Schlacht werfenden Abwehrverbund jedoch gelang es den Hausherren, die restlichen Minuten + 10 Minuten Nachspielzeit zu überstehen und am Ende einen glücklichen, aber bei Weitem nicht unverdienten Sieg gegen den haushohen Favoriten zu erarbeiten. Dieser zog mitsamt Anhang, ungeöffneten Sektflaschen und noch verpackten Aufstiegsshirts bedröppelt von dannen und muss halt woanders versuchen aufzusteigen...
Fazit: ALLES was sie hatten, warfen die Treptower (bei denen Libero Mirkovic, der den gesamten Abwehrverbund zusammenhielt wie ein Schäfer seine Herde und Balzer, der sowieso seit Wochen abgeht wie ein Zäpfchen, überragten) in dieses Spiel und konnten somit gegen einen Großen endlich maximal belohnt werden. Aufgrund hohem Einsatz und Lechzen nach diesem Sieg auch nicht gerade unverdient. Die Heinersdorfer dagegen wachten erst richtig auf, als die Zeit schon vorangeschritten war und erwiesen sich am Ende sogar als schlechte Verlierer (anders ist es mir nicht zu erklären, wenn BSV-Coach Jech mir den obligatorischen Handschlag nach dem Spiel verweigert)!
Zwei Wochen Wunden lecken nach diesem Kampf. Dann geht’s weiter. Nach Pfingsten führen uns die restlichen Spiele zu Kickers Hirschgarten und GW Baumschulenweg. Wie wärs mit einer Miniserie zum Saisonabschluss?