Kreisoberliga Muldental

  • Donnerstag, 16. August 2012
    (Sächsische Zeitung)


    FUSSBALL


    Favoriten sind andere
    Von Frank Korn
    Vier Mannschaften aus der Region Döbeln starten in der Kreisoberliga. Für alle geht es mehr oder weniger um den Klassenerhalt.
    Morgen geht es los: Mit dem Spiel zwischen Alemannia Geithain und Einheit Frohburg (18.45 Uhr) wird die Saison 2012/2013 in der Fußball-Kreisoberliga Muldental/Leipziger Land eingeläutet.


    Mit dem Roßweiner SV, dem SV Ostrau 90, dem BC Hartha und Aufsteiger ESV Lok Döbeln sind vier Mannschaften aus der Region Döbeln in der höchsten Spielklasse des Verbandes vertreten. Alle vier haben scheinbar mit dem Kampf um vordere Plätze nichts am Hut. Im Gegenteil, nach den Leistungen der vergangenen Saison zu urteilen, werden alle vier mehr oder weniger in den Kampf um den Klassenerhalt verwickelt sein.


    Die Roßweiner verpassten in der abgelaufenen Spielzeit mit Rang zehn einen einstelligen Tabellenplatz. Für die neue Saison hat sich im Kader des RSV nicht allzu viel getan. Ein Neuzugang, ein Abgang, etwas Auffrischung aus der zweiten Mannschaft. Vielleicht bezieht Trainer Uli Jentzsch aus dieser Tatsache seine eher pessimistische Grundhaltung, wenn er als Ziel Nichtabstieg ausgibt. Großes Manko der Roßweiner im Spieljahr 2011/12 war die geringe Torquote. 38 Treffer in 30 Spielen sind nicht gerade viel. Nur wenn sich die RSV-Akteure in dieser Hinsicht steigern, können sie beizeiten den Klassenerhalt feiern. Dennoch dürfte es schwer werden, einen einstelligen Tabellenplatz zu erobern.


    Der SV Ostrau 90 nimmt sich vor, die beste Mannschaft der Region zu werden, also vor Roßwein, Hartha und Lok Döbeln einzukommen. Gelingt das, dann ist schon mal der Klassenerhalt sicher. Und es ist den Ostrauern bei allem Optimismus auch anzuraten, erst mal die Punkte für den Verbleib in der Spielklasse zu sammeln. Nimmt man die gute Rückrunde des SVO in der vergangenen Saison zum Maßstab, dann könnte durchaus ein Platz im „gesicherten“ Mittelfeld möglich sein. Das geht aber nur, wenn die Schützlinge von Trainer Mathias Donath zwei (!) gleichwertig gute Spielserien hinlegen.


    Nach dem Wechselbad der Gefühle am Saisonende – erst Abstieg, dann doch Klassenerhalt – muss der BC Hartha schnell wieder in den Alltag finden. Auch in der neuen Saison gehören die Harthaer zu den Mannschaften, die gegen den Abstieg kämpfen werden. Ziel muss es sein, mindestens Rang 13 zu sichern, um solchen Erlebnissen wie in der vergangenen Saison zu entgehen. Gespannt darf man sein wie die doch relativ stark veränderte Mannschaft – vier Abgänge, vier Zugänge – mit dem Druck des Abstiegskampfes zurechtkommt.


    Der ESV Lok Döbeln gilt als Neuling fast „automatisch“ als Abstiegskandidat. Aufgrund einer Spielverlegung starten die Großbauchlitzer eine Woche später in die Punktspiele. Ob das ein Vorteil oder Nachteil ist, wird sich zeigen. Die Döbelner müssen sich möglichst schnell auf die Gepflogenheiten in der höheren Spielklasse einstellen. Nur wenn das gelingt, besteht eine Chance, den Abstieg zu vermeiden.


    In den Kampf um den Titel sollten Eintracht Sermuth, HFC Colditz, SV Regis-Breitingen und Chemie Böhlen eingreifen können. Alemannia Geithain und SV Tresenwald dürften ebenfalls eine gute Rolle spielen. Ob Zwangsabsteiger Bornaer SV vorn mitmischen kann, bleibt abzuwarten. TSV Burkartshain, FSV Kitzscher, Einheit Frohburg könnten sich im unteren Mittelfeld einreihen. Dagegen werden die Aufsteiger SV Groitzsch und TSV Großsteinberg ebenfalls zuerst um den Klassenerhalt spielen.