So, nun mal zum Bericht vom zum 12. Mal stattfindenden Traditionshallenturnier der „Oldies“ unter der Schirmherrschaft des FSV „Glückauf“ Brieske/Senftenberg. Das ganze fand am Samstag, dem 7. Januar, ab 13.30 Uhr in der Niederlausitzhalle Senftenberg statt. Teilnehmer waren FC Hansa Rostock, 1.FC Union Berlin, 1.FC Magdeburg, BSG Wismut Aue, FC Energie Cottbus, FC Carl Zeiss Jena, Tschechische Nationalelf und der Gastgeber FSV „Glückauf“ Brieske/Senftenberg. Die Spiele sollten von den ehemaligen FIFA-Schiedsrichtern Adolf Prokop und Bernd Stumpf gepfiffen werden, Prokop konnte jedoch nicht und es sprang Klaus-Dieter Stenzel ein. Stumpf, Stumpf – da war doch was? - einige Zuschauer erinnerten sich dann doch noch daran, dass der gern mal 5 Minuten länger spielen lässt und an das Spiel des Serienmeisters in Leipzig am 22. März 1986. Heute wurde aber immer pünktlich abgepfiffen und der Serienmeister spielt immer noch in der Oberliga![Blockierte Grafik: http://www.unionforum.de/wcf/images/smilies/tongue.png]
Ein wenig Ostalgie kam schon auf in der am 31.10.1959 als größte freitragende Halle Europas mit dem Namen Sporthalle "Aktivist" gebauten Niederlausitzhalle, ein paar Zuschauer unterstrichen diesen Charme auch mit der mitgebrachten Fahne mit Hammer, Zirkel und Ährenkranz. Dazu gab es einen Kuchenbasar und viele ehemalige erfolgreiche Sportler der DDR – was will man mehr?! Der ABV kam zwischendurch auf seiner Schwalbe auch kurz vorbei, konnte die Spiele aber nicht bis zum Schluss ansehen – wahrscheinlich kam ein Fahrraddiebstahl dazwischen. Wer hoffte, die Eintrittspreise würden sich ebenfalls im Bereich von 20 Pfennig am alten Ostniveau bewegen, sah sich getäuscht. Die rund 400 Zuschauer mussten 12 Euro berappen, es gab keinen Nachlass für altgediente Veteranen des Volkes oder andere Bedürftige. Das Bier kostete 2,50 Euro, was man von Sportveranstaltungen ja gewöhnt ist, ein Programm konnte man für 2 Euro mitnehmen. Leider waren da die Namen der Spieler nicht enthalten und es gab nur allgemeine Rückblicke auf die teilnehmenden Teams. Um den kulinarischen Teil abzuschließen – reichlich belegte Brötchen für 1,00 Euro bis 1,50 Euro, Schmalzstullen für 0,80 Euro und Bockwurst für 1,80 Euro, dazu zig verschiedene Sorten Kuchen – hungrig ist da keiner raus gegangen. Dazu gab es eine Tombola für den Nachwuchs und reichlich Sitzplätze. In der Mitte des Turniers durften die Bambinis des Ausrichters ran und zeigen, was sie konnten.
Zur Stimmung ist nicht viel zu sagen, da diese so gut wie nie richtig aufkam. Es hätten noch sicherlich 200 Leute mehr reingepasst. Selbst beim Derby zwischen Senftenberg und Cottbus war es relativ ruhig in der Halle, einzig beim Endspiel trauten sich einige Lausitzer in der letzte Minute ein wenig zu brüllen, nachdem die 10 Rostocker „Altras“ mehrfach ihr Team anfeuerten. Schönes Ding – die alten Ultras! Wenn hier ein sangesfreudiger Mob von 30 Mann - woher auch immer – auftaucht, wird das Ganze zum Heimspiel. In Senftenberg selbst scheint es Fans aller Vereine zu geben, auch Unioner aus dem Ort waren dabei. Mit denen waren es aber auch nur 14 handgezählte Fans, die das Team um Marco Gebhardt unterstützten. Mit dabei in der Traditionsmannschaft waren Goran Markov, David Bergner, Sven Kaiser, Jörg Schwanke sowie die Herren Marko Sachs, Detlef Schatz, Torsten Schulz und Löschwig. Es bleibt festzuhalten, dass Goran Markov immer noch gut und gern Fußball spielt, wenn Bergner, Gebi und Schwanke mit ihm auf dem Feld waren, sah es immer sehr gut aus. Wenn am kommenden Wochenende Teixeira, Baumgart, Barbarez, Beeck und Kosche dazustoßen, ist im Flexstromcup alles drin. Leider kann Bergner dann nicht.
Bei den anderen Teams waren u.a. für Rostock Paule Beinlich und Michael Hartmann dabei, die super zusammen spielten, bei den Cottbussern Toralf Konetzke und René Rydlewic (immer noch Kampfschweine ), Dirk Stahmann und Sigmund Mewes für Magdeburg sowie Henning Bürger und Tomislav „Pipi“ Piplica für Jena. Was Pipi im Tor von Jena machte – keine Ahnung. Er war, wenn Jena spielte, jedenfalls immer der gefährlichste Mann auf dem Platz – für Jena selbst. Leider fiel er auch mehrmals als einziger mit unfairen Aktionen aus der Rolle, der spinnt immer noch und will 110 %, kann es aber nicht! Richtig lächerlich wurde es, als er mal wieder einen richtigen Affen machte und im Spiel gegen Magdeburg vor dem Stürmer den Ball provozierend hin und herschob – dieser nahm ihm den einfach ab und schob ein! Das Team aus Tschechien war zum wiederholtem Mal vor Ort und der Torhüter der absolute Publikumsliebling. Wenn man den sah, wie er wegen dem verschluckten Medizinball fast immer vorne überkippte, sich die Hüfte hielt und für 10 Meter ungefähr auch 10 Minuten brauchte, wollte man immer runter und dem alten Mann über den Platz helfen. Wenn der erst mal lag, kam er nicht so schnell wieder hoch, aber die Erfahrung und Routine sowie gute Reflexe ließen ihn doch unerwartet viele Bälle halten.
Alle Spieler saßen in der freien Zeit in der Halle, man konnte quatschen und alte Geschichten erzählen oder gemeinsam ein Feldschlösschen schlürfen – nette Atmosphäre und Legenden zum Anfassen!
Zu den Gruppen und Spielen:
Gruppe 1 Gruppe 2
1. FC Magdeburg FC Energie Cottbus
FC Hansa Rostock BSG Wismut Aue
FC Carl Zeiss Jena 1. FC Union Berlin
Auswahl Tschechien FSV Brieske/Senftenberg
1. FC Magdeburg FC Hansa Rostock 1:3
FC Carl Zeiss Jena Auswahl Tschechien 4:1
FC Energie Cottbus BSG Wismut Aue 6:2
1. FC Union Berlin FSV Brieske/Senftenberg 3:1
Auswahl Tschechien 1. FC Magdeburg 3:2
FC Carl Zeiss Jena FC Hansa Rostock 1:3
FSV Brieske/Senftenberg FC Energie Cottbus 0:2
1. FC Union Berlin BSG Wismut Aue 2:3
1. FC Magdeburg FC Carl Zeiss Jena 5:1
Auswahl Tschechien FC Hansa Rostock 3:3
FC Energie Cottbus 1. FC Union Berlin 4:5
BSG Wismut Aue FSV Brieske/Senftenberg 7:1
Spiel um Platz 7
FC Carl Zeiss Jena FSV Brieske/Senftenberg 7:2
Spiel um Platz 5
1. FC Magdeburg 1. FC Union Berlin 2:1
Spiel um Platz 3
Auswahl Tschechien BSG Wismut Aue 1:3
Finale
FC Hansa Rostock FC Energie Cottbus 2:1
Turniersieger also Rostock!
Unsere Torschützen waren Gebhardt mit 6 und Markov mit 3 Toren und Schulz und Bergner mit je einem Tor.
Torschützenkönig wurde Treitl aus Jena mit 7 Treffern, bester Torwart Siegfried Gensich aus Rostock.
Gebhardt wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt – und das verdient trotz solcher Spieler wie Beinlich und Bürger, die immer noch voll im Saft stehen!
Alles in allem eine Reise von 70 Minuten wert, wenn man die alten Erinnerungen noch mal wachkitzeln will!