6 gegen Weber - hoffentlich hilft´s (U´haching - Jena 6:0)

  • Kurzes Vorwort:


    Nachdem der Spielplan für die neuen Saison heraus gekommen war und auch die ersten paar Spieltage schon terminiert waren, entschloss ich mich alle drei August-Auswärtsspiele mitzunehmen. Saarbrücken, Heidenheim (an einem Dienstag) und Unterhaching waren diese drei Top-Begegnungen, die ich bei bestem Sommerwetter live zu verfolgen gedachte. In Saarbrücken gab´s Nieselregen und ein Scheiß-Spiel aber immerhin einigermaßen vernünftige Temperaturen und süffiges Bier. Heidenheim habe ich dann kurzfristig und aufgrund privater Verpflichtungen canceln müssen und in Unterhaching hatten wir 12 °C und frischen Wind (Letzteren zumindest von der Wetterlage und der Hachinger Mannschaft her).


    Wir kamen ca. eine dreiviertel Stunde vor Anpfiff auf dem durchgeweichten Dreckplatz am Unterhachinger Sportpark an, um dort unser (mein) Auto – immerhin Kostenlos – im Regen abzustellen und über Umwege, welche einer Baustelle geschuldet waren, zum Stadion zu schlendern. Ich war jetzt (glaube ich) zum vierten Mal in Unterhaching. Warum ich diesen Fehler bereits zum vierten Male tat, kann ich selbst im Nachhinein kaum sinnvoll erklären.
    Anfang der 90er hat der FCC dort mal was ernten können, seither gab´s nur Niederlagen.
    Auf besagtem Fußmarsch zum Tatort der folgenden Tragödie, informierte ich meine beiden Mitreisenden (zwei Arbeitskollegen), dass ich nicht vor hätte, die zu erwartende Niederlage im strömenden Regen zu erleiden. Wir holten uns also Sitzplatzkarten für die überdachte Gegengeraden in Block H, also jenem Block, welcher genau an den Gästeblock in der Ecke angrenzt. Das Ganze kam dann 17,- € - in Jena ist ein überdachter Sitzplatz (glaube ich) sogar noch etwas teurer. Wir also rein in den Bereich hinter der Tribüne. Die Laibesvisitationen waren gelinde gesagt lächerlich. Wir liefen zu Block H, wo gleich neben dem Treppenaufgang ein Imbiss-Container stand, an dem es Bratwurst, Wiener und Getränke gab. Wir nahmen je eine Bratwurst und guckten dann schon mal auf die Traverse rauf, um festzustellen das dort ein erbärmlicher, kalter Wind wehte und wir dringend vor dem Spiel noch einen heißen Kaffee bräuchten (am 28. August 2011 !!!). Also wieder runter an besagten Container, um dort zu erfahren, dass es da keinen Kaffee gäbe und das der Junge Mann sich auch gar nicht sicher sei, ob es überhaupt im Stadion Kaffee gäbe. Wir grasten dann die Rückseite der Gegentribüne bis zum anderen Ende ab, um dort einen letzten Container (zwischendrin standen noch mehrere derer) zu erspähen, wo tatsächlich Kaffe auf der Auspreisung erwähnt wurde, welcher aber nun nicht soooooo heiß war, um sich daran zu erwärmen. Mir persönlich kam dies zwar entgegen, weil ich eh nicht sehr heiß trinken kann, da ich dies vom sonst üblichen Bier halt nicht so gewöhnt bin, in Anbetracht der akuten Herbstwetterlage erfolgte so aber eben auch keine großartige körperliche Erwärmung durch das vermeintliche Heißgetränk.
    Als wir dann wieder auf dem Rückweg gen Block H waren, stellte ich fest, dass an den einzelnen Treppenaufgängen zu den Blocks gar keine Kartenkontrolleure postiert waren. Dies lies ich meine Mitstreiter umgehend wissen und so kam es, dass wir schließlich zwei Blöcke zu früh auf eine dieser Treppen einbogen und uns dort herrlich zentral auf Höhe der Mittellinie wiederfanden. Wir warteten dann noch bis kurz vor Anpfiff stehend, um uns anschließend auf drei der zahlreichen freien Plätze nieder zu lassen.
    Herr Weber hatte den neuen Spieler Björn Lindemann in die Startformation gestellt. Sieh an, wo doch (laut Presse) dessen Fitnesszustand noch nicht der Ideale seien sollte. Auch hatte sich Benno entschlossen, zwei Grünschnäbel ins kalte Wasser zu werfen. Fries und Grüneberg standen (etwas überraschend und leider komplett enttäuschend) in der Startelf. Vor allem Fries gelang nicht ein einziger gescheiter Spielzug. Stattdessen hatte Benno Landeka auf die Bank verfrachtet und für ihn Miatke als Außenverteidiger aufgestellt (welcher eigentlich so überhaupt kein Verteidiger ist). Auch Sebastian Hähnge saß zu Beginn auf der Bank, was mich aber seltsamerweise eher beruhigte.
    Ich mach´s kurz:
    Bis zum Hachinger Führungstreffer war die SpVgg nicht wirklich überlegen. Aber dann hatten sie das Führungstor erzielt und unsere Mannschaft reagierte darauf, wie sie schon die sämtlichen vorangegangenen Spiele dieser Saison auf Gegentreffer reagierte: Sie zerfiel !!!
    Das mussten noch nicht einmal Gegentore sein, welche zu Rückständen führten (wie in diesem Fall). Einige Male hatten wir sogar geführt aber selbst ein Ausgleichstreffer ließ alles zusammenbrechen.
    Es stand also nach paarundzwanzig Minuten 0:1 – Ernüchterung breitete sich in mir aus. Eigentlich hatte ich für dieses Spiel kein schlechtes Gefühl gehabt. Erschwerend kam hinzu, dass unmittelbar hinter uns drei Einheimische saßen, von denen einer sich offensichtlich herausgefordert sah, den gesamten Umkreis von vielleicht 10 Metern, an seinem Fußballsachverstand teilhaben zu lassen – natürlich im regionalen Slang versteht sich !!!
    Nach dem 0:1 dauerte es auch gar nicht lange, bis die Tore zwei und drei für die (jetzt deutlich überlegenen) Hausherren fielen. Jena fiel wie gesagt (wie gewohnt) völlig auseinander! Als dann kurz vor der Pause die Hachinger einen Konter fahren und ums Haar das vierte Tor erzielen, kann ich mich nicht mehr bremsen und brülle in der mir größtmöglichen Lautstärke (und die ist nicht unerheblich) heraus:


    „BEWEGT EUCH IHR LUSCHEN!!!“


    (kurze Pause und Beobachtung des Umfeldes – zahlreiche Zuschauer drehen sich entgeistert zu mir um)


    „SO EINE SCHEIßE HIER!!!“


    Ich blicke jetzt in viele überraschte Gesichter. Die hatten wohl zunächst gedacht, dass ich mich über die vergeigte Chance ihrer Hachinger so lauthals echauviere, dann aber alsbald registriert, dass der erboste Schreihals wohl dem Gegner zugerechnet werden müsse.
    Mein Kollege wirft noch ein „Da vorne läuft das Spiel !“ in die Runde und alle drehen sich brav wieder um.


    In unserem Block befand sich auch noch ein weiterer Jena-Fan, welcher des öfteren laut wurde. Er hatte sich allerdings eher Schieds- bzw. Linienrichter-Entscheidungen zu Herzen genommen, was unseren alterssenilen Schlaubayern zwei, drei Sitzreihen über mir besonders zu animieren wusste.
    Als unsere Jungs nach der Pause aus der Kabine kamen, stieß mein Kollege mich an und sagte: „Guck mal wie die rauskommen, da hat nicht einer den Kopf oben!“
    Benno vollzog zur Pause einen Doppelwechsel und brachte u.a. Landeka für den völlig überforderten Fries.
    Inzwischen lief die zweite Halbzeit und die Hachinger waren nicht mehr ganz so forsch. Ich war jetzt schon so langsam der Meinung, dass es bei dem 3:0 bleiben würde. Zumindest zu Null würde es aber definitiv bleiben – da war ich mir sicher.
    Dann geschah etwas Überraschendes – Jena hatte eine Torchance – und einige im Gästeblock wähnten den Ball wohl hinter der Torlinie. Jedenfalls flog im Anschluß an das nicht gegebene Tor (ich habe den Ball nicht drin gesehen, saß aber auch, wie beschrieben, auf Höhe der Mittellinie) ein Gegenstand aus dem Gästeblock auf den Rasen und verzögerte durch seine Gegenwart die Ausführung des folgenden Eckstoßes, was der Schiri sich alsbald notierte um es später im Spielbericht auch richtig wiedergeben zu können. Dann schickte er noch den Hachinger Torwart an die Seitenaus-Linie um irgend etwas auszurichten. Dieser tat wie ihm geheißen ward und alsbald holte der Stadionsprecher verbal zu einer Ermahnung der Gästefans aus, worauf mir spontan das handelsübliche „HALT DIE FRESSE !!!“ einfiel, mit welchem ich ihm zweimal lautstark ins Wort fiel.
    Der Schlaubayer hinter uns kommentierte das mit einem fünffachen „ohne Hirn“, wobei ich mir nicht sicher bin, ob er den/ die Gegenständewerfer meinte oder mich. Jedenfalls führte er nun weiter aus, dass es ja am Montag zum Spiel Aue gegen Cottbus kommen werde und das da der Ärger ja auch schon quasi vorprogrammiert sei und nächstes Jahr käme ja dann RB Leipzig in die dritte Liga und dann gänge es ja sowieso erst richtig rund…


    …Auf dem Rasen hatten sich unterdessen die jungen Hachinger entschlossen, doch noch mal Gas geben zu wollen. Trotz dessen fiel das 0:4 ein klein wenig wie aus heiterem Himmel, wohl aber wiederum auf direkte Jenaer Einladung. Das spätere 0:5 und das ihm umgehend folgende 0:6, sahen dann aber in ihren Zustandekommen fast schon etwas wie böser Vorsatz aus !!!
    Ich bin schon seit Ewigkeiten kein Sympahtiesant von Heiko Weber mehr, was sich aber bisher vor allem auf seiner arroganten Art und seiner großen Fresse begründete, die uns seinerzeit zahlreiche Punkte kostete, nachdem er den Gegner quasi schon vor dem Spiel gegen uns aufgestachelt hatte.
    Inzwischen kommt aber hinzu, dass er (seit seinem absolvierten Fußballehrer-Schein) glaubt, ein Taktik-Fuchs zu sein.
    Meine ehrliche Meinung zum Thema ist:


    WEBER RAUS !!!!!!!!!


    Der Mann ist untragbar !!!


    Der stellt sich nach einem (trotz Führung) verlorenen Heimspiel hin und sagt, dass er seine Mannschaft durch Auswechslungen schwäche statt stärke.
    Ja wenn er das weis, warum nimmt er denn dann Auswechslungen vor? Und ist es nicht jener Kader, welchen er selbst zusammen stellte, der nun plötzlich kein adequates Wechselpotenzial aufweist?
    Dieser Trainer wiederholte vor Saisonbeginn vielfach, dass so eine junge Mannschaft Zeit bräuchte, um erfolgreich zu werden und das die Fans Geduld haben müssten mit den Jungs.
    Selbige Geduld hat er aber offensichtlich selbst schon nach zwei, drei Spielen verloren. Alles, was nachträglich noch verpflichtet wurde, hat den Altersdurchschnitt schon längst wieder auf weit über Mitte Zwanzig katapultiert.
    Und die hochgepriesenen, neuverpflichteten Talente? Sie spielen mittlerweile zu großen Teilen in der zweiten Mannschaft! Wahrscheinlich die teuerste „Zweite“ der gesamten Oberliga!
    Weber degradiert den, von ihm selbst ernannten Kapitän, weil dieser auf dem Platz zu leise sei, dabei war Ralf Schmidt nie ein Lautsprecher gewesen! Das er die Binde an Alex Maul übergibt geht zwar in Ordnung, aber das er dem jungen Schmidt damit das letzte verbliebene Selbstvertrauen raubt, scheint ihm egal zu sein. Weiterhin nimmt er von Spiel zu Spiel Umstellungen vor, die jegliche Kontinuität und vor allem jegliche Taktik vermissen lassen.
    Herr Weber hat es innerhalb von 7 Spieltagen (zzgl. einiger Testspiele) fertig gebracht, eine wahrlich jugendliche, aber keineswegs unfähige Truppe, komplett zu verunsichern!
    Jetzt sind 2 Wochen Pause bis zum nächsten Punktspiel und die folgenden beiden Punktspiele sind gegen Chemnitz (H) und Oberhausen (A), also gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf. Meiner Meinung nach kommt kein günstigerer Zeitpunkt mehr für einen Trainerwechsel! Wenn man jetzt schleunigst einen guten Kandidaten an der Hand hätte (was allerdings voraussetzte, dass man sich schon diesbezüglich orientierte), dann hätte der jetzt mehr als eine Woche Zeit, sich mit der Mannschaft vertraut zu machen und sie auf das Spiel gegen Chemnitz vorzubereiten.
    Andererseits weis ich aus eigener Erfahrung, daß der FCC das darauffolgende Spiel nach einer solchen Klatsche sowieso nicht gewinnen wird – umso ärgerlicher, da es ja ein Heimspiel sein wird.
    Prinzipiell finde ich es schon abartig, ständig gleich den Trainer zu feuern, statt der Mannschaft einfach mal gehörig in den Arsch zu treten. Nur in unserem aktuellen Fall sehe ich keinen Hoffnungsschimmer, solange der „Fehlerlose“ am Ruder bleibt.


    Hoffen wir mal das Beste …


    … nicht das ich unbedingt was gegen Regionalliga hätte, aber Süd- und Westdeutschland würden mir auf der Away-Liste schon drastisch fehlen.


    Bis denne …


    P.S.: Ist natürlich nur meine ganz persönliche Meinung, die sich aber viele FCC-Fans mit mir teilen.

    ... ich kann auch nur vermuten, was ich damit sagen will !