Folgender Spielbericht aus dem "Vogtland-Anzeiger":
Frankfurt besiegt Jößnitz in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde mit 20:1 / 895 Zuschauer / Sieben Mal Prinz
Mandy Kunze schießt Ehrentreffer
Jößnitz: Kaiser, Glaß (46. Min. Waldhäusl), Wieland, Jakob, Rost, Heinig, Seifert, Rödel/V, Gruber/V, Hartmann (59. Min. Kunze), Oettel (68. Min. Wuckelt).
Frankfurt: Wissink, Jones (46. Min. Hess), Grant, Kliehm, Zerbe (46. Min. Gueye), Barucha, Künzer, P. Wunderlich, Lingor (46. Min. Pless), T. Wunderlich, Prinz.
Schiedsrichterin: Kunick (Lissa). - Zuschauer: 895. - Tore: 4./6. Min. Prinz 0:1/0:2, 10. Min. Lingor 0:3, 13. Min. P. Wunderlich 0:4, 22. Min. Barucha 0:5, 23. Min. Lingor 0:6, 33. Min. Künzer 0:7, 36. Min. P. Wunderlich 0:8, 39. Min. Lingor 0:9, 40. Min. Prinz 0:10, 61. Min. Barucha 0:11, 63. Min. Prinz 0:12, 65. Min. T. Wunderlich 0:13, 67. Min. Prinz 0:14, 71. Min. Barucha 0:15, 73. Min. Prinz 0:16, 76. Min. Künzer 0:17, 81. Min. T. Wunderlich 0:18, 87. Min. P. Wunderlich 0:19, 90. Min. Prinz 0:20, 90. Min. Kunze 1:20.
Der Meister und DFB-Pokalsieger der vergangenen drei Jahre wurde seiner Favoritenrolle vor der tollen, manchmal aber etwas zurückhaltenden Kulisse von 895 Zuschauern vollauf gerecht. Der 1. FFC Frankfurt spielte schnellen Kombinationsfußball, hätte freilich jederzeit noch eine Schippe drauflegen können. Die Hessinnen nahmen, wie angekündigt, die Aufgabe in diesem Spiel der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde ernst und traten fast in Bestbesetzung an. Allerdings hatte Trainerin Monika Staab nur drei Wechselspielerinnen mitgebracht.
Jößnitz stand dieser geballten Übermacht hilflos gegenüber. Allerdings zeigten die Vogtländerinnen auch viel zu viel Respekt vor den Frankfurterinnen. Mit ein wenig mehr Selbstvertrauen wäre wohl mehr herausgesprungen als das eine Ehrentor. Das allerdings fiel nach einer wirklich feinen Kombination, die die 18-jährige Mandy Kunze mit einem satten Schuss abschloss. Viel mehr bekam die niederländische Nationaltorhüterin Marleen Wissink aber auch nicht zu halten. Ihr Gegenüber Andrea Kaiser musste dafür regelmäßig hinter sich greifen. Mehrmals parierte sie aber auch prima und machte damit die zwei, drei Patzer, die zu Gegentoren führten, wieder wett.
Natürlich nicht im Geringsten zu halten war Amerika-Rückkehrerin Birgit Prinz. ,,Dass ich in einem Pflichtspiel sieben Tore schießen, ist mir, glaub' ich, noch nie passiert'', freute sich die 102-fache Nationalspielerin. Insgesamt waren die Frankfurterinnen zufrieden. ,,Wir wollten schönen Fußball spielen und gewinnen. Beides ist uns gelungen, und es hat Spaß gemacht'', so Mannschaftskapitän Nia Künzer.
Schwächste Akteure auf dem Rasen des Vogtlandstadions waren die Schiedsrichterinnen. Die ersten beiden Frankfurter Tore und das 5:0 fielen aus Abseitspositionen heraus, die eindeutiger nicht sein können. Und die zwei Gelben Karten gegen Jößnitz zu geben, das war unnötig wie ein Kropf. Denn die Vogtländerinnen hielten sich in den Zweikämpfen ärger zurück als sich das ihr Trainer Michael Gruber wohl gewünscht hätte. Nur gut, dass die Unparteiische wenigstens nicht Gelb-Rot gab, als Nicole Gruber eine knappe Minute nach ihrer ersten Verwarnung wirklich etwas zu robust zur Sache ging.
Heldin des Tages auf Jößnitzer Seite war natürlich Mandy Kunze, die gemeinsam mit Geburtstagskind Bianca Rödel stets mit viel Engagement zur Sache ging. Die Schuhe, mit denen sie dem FFC ein Ei ins Nest legte, wird sie allerdings nicht in die Vitrine stellen: ,,Die hab' ich mir gerade erst gekauft'', erzählte sie lachend.
Aber auch ihre Teamkameradinnen und die Verantwortlichen hielten trotz der Packung den Kopf oben. Zwar ärgerte sich Gruber über die Höhe der Niederlage und bemängelte die übergroße und durchgängige Nervosität seiner Frauen, aber Manager Rainer Höfer betonte auch die Relation: ,,Der FFC, das ist keine andere Liga, das ist eine andere Welt.'' Sein Dank ging an den VFC Plauen, der der SG Jößnitz bei der Organisation hilfreich unter die Arme gegriffen hatte.