18.Spieltag

  • Presseartikel zum Spiel Lok Stendal - Stassfurt 5:0


    Auch wenn immernoch nicht alles Gold war, was glänzte und sich die Rolandstädter nicht über das eine oder andere Gegentor hätten beschweren dürfen, fiel den Altmärkern und ihren zufriedenen 500 Anhängern mehr als nur eine zentnerschwere Last von den Schultern.


    Bevor der so wichtige Sieg im Kellerduell aber konkrete Formen annahm, hatten die Fußballgötter den Schweiß gesetzt. Zunächst waren beide Seiten um Ruhe bemüht, konnten ihre Nervosität aber nicht ablegen. Nach und nach übernahmen die Hausherren dann aber das Zepter. In der 13. Minute bot sich Benedikt Nellessen nach Rasche-Vorarbeit auch die große Chance zur Führung, doch Gäste-Keeper Tobias Witte hielt sein Team im Spiel. Witte sollte es auch sein, der in den kommenden Minuten im Mittelpunkt stand. Ein Angriff nach dem anderen rollte nun auf sein Tor zu. Auch wenn Stendal zunächst kein Kapital aus den sich zahlreich bietenden Chancen zog und Renato (14., 33., 34.), Nellessen (15.), Rasche (15.) und Fernando (20.) scheiterten, ließ zumindest der Abwerverbund hinten nichts anbrennen.


    Das einzige, was hingegen beim Gast funktionierte, war die Abseitsfalle, in welche die Stendaler gleich reihenweise tappten. Mittlerweile war Lok auf der anderen Seite klar überlegen, doch irgendwie kam der letzte Pass nicht an oder Staßfurt bekam noch ein Bein dazwischen. Erst als sich Renato über die rechte Seite herrlich durchsetzte und Fernando in der Mitte noch besser bediente, war es soweit: Mit einem wuchtigen Kopfball traf der Brasilianer zum viel umjubelten 1:0, das gleichzeitig auch der Pausenstand war.


    Nach dem Wechsel verstärkten die Staßfurter ihre Offensivbemühungen und Stendal konterte. Nach starkem Flankenlauf hatte Rasche das Auge für den mitgelaufenen Nellessen, der das Leder in Lehrbuchmanier per Volleyschuss direkt aufs Gäste-Tor drosch. Einem Torerfolg stand lediglich die Latte entgegen (51.). Und die Gastgeber wollten mehr: Chancen nun wieder im Minutentakt. Konnte Renato eine Ablage von Nellessen nicht nutzen (58.), hatte Fernando nur zwei Zeigerumdrehungen später damit weniger Probleme - 2:0 (60.).


    Wer dachte, dies sei die Vorentscheidung, sah sich getäuscht. Urplötzlich bekam der altmärkische Traditionsverein nichts mehr auf die Reihe und Staßfurts Kapitän und Unruheherd Matthias Härtl hätte dies beinahe mit dem 2:1 bestraft (62.). "Unbegreiflich, was wir nach dem 2:0 gespielt haben", ärgerte es den Coach, dass sein Team und vor allem die Defensive nun gewaltig ins Schwimmen kam. Als erneut Härtl nach einem Pass in die Tiefe frei vor dem Lok-Tor auftauchte, rechneten nicht nur die Zuschauer mit dem Anschlusstreffer. Doch Teufelskerl Stephan Boy war zur Stelle und klärte grandios zur Ecke (68.). Auf der anderen Seite dann die Erlösung. Nach feinem Solo narrte Renato mit einem abgezockten Schuss ins kurze Eck die Konkurrenz - 3:0 (79.). Gegen sich nun aufgebende Gäste spielten sich die Stendaler, allen voran die drei Ballzauberer vom Zuckerhut, in einen Rausch. Den Anfang machte aber der fleißige Nellessen, dem es jedoch nicht vergönnt war, seine starke Leistung mit einem Treffer zu krönen. Indes schlugen Juninho und Renato im Schlussgang nochmal zu. Besonders das Tor zum 5:0 von Reanto, der die gegnerischen Abwehrspieler inklusive des Torhüters wie Slalomstangen umkurvte, war dabei das Eintrittsgeld wert.