FC Rot Weiß Erfurt II – 1.FC. Magdeburg II
Wieso sollte man sich als normaler Fußballfan das oben erwähnte Fußballspiel anschauen? Warum sollte man ein Spiel zweier Zweiter Mannschaften betrachten, wenn doch die Reserveteams so unbeliebt sind? Diese Fragen sind aus Sicht des neutralen Betrachters mit „schau ich mir nicht an“ zu beantworten. Aber wer FC Rot Weiß Erfurt Fan ist, gilt auch nicht als normal. RWE Fans sind etwas Besonderes. Manche sind besonders bekloppt (siehe Jena-Spiel und deren Auswirkungen), manch Andere sind besonders treu und verpassen kaum ein Spiel. Der Rest der 300 Anwesenden hatte wahrscheinlich einfach nichts Besseres zu tun an diesem Mittwochnachmittag. Ok, aufgrund des Geisterspieles 10 Tage zuvor hatte man etwas Heimspielnachholbedarf. Gut gelaunt traf man sich also in der Grubenstraße, begrüßte die bekannten Gesichter und man redete über die aktuellen Geschehnisse, bevor das Spiel losging. Die Erfurter Reserve, unter den Augen vom Trainer der Ersten und Manager, begann recht druckvoll. Offensivaktionen sollten herausgespielt werden. Aber meistens war dieses Unterfangen bereits am 16er der Elbestädter zu Ende. Hervorzuheben ist lediglich Ströhl. Er trieb unermüdlich sein Team nach vorn. Er spielte die meisten Aktionen heraus und er war es auch, der im 16er gelegt wurde. Und bevor ich es vergesse zu erwähnen, Ströhl hat auch den fälligen Elfmeter sicher verwandelt. So hätte es weitergehen können. Wir füllten derweil das imaginäre Phrasenschwein. (Ein Glück sind die Phrasen hier billiger und nicht so flach, wie bei einem Bierstammtisch auf einem Glücksspielsender am Sonntagmorgen, wir sind ja auch nicht Udo L. und Reinhold B.). Zur Halbzeit wurde auch der Bratwurststand in Beschlag genommen. Ein Bier und ein Bratwurst für 3,5€ ist spitze (versucht doch mal in München, in der größten Versicherungsfiliale Deutschlands, dafür die gleiche Leistung zu erhalten und geschmacklich ist es auch besser im guten alten Erfurt). Zur zweiten Hälfte wurde der Platz hinter dem Gästekeeper aufgesucht. Nun kam es auf Kreativität an, gute und niveauvolle Sprüche zu finden. Unsere Sturm und Drangphase mussten zu erst die FCM- Wechselspieler erdulden, ehe auch die 11 auf dem Feld befindlichen ihr Fett abbekamen. Den größten Eindruck haben wir wahrscheinlich bei dem Spieler mit der (17??) hinterlassen, als er vor einer Ecke am langen Pfosten stand und diesen festhielt, ermahnte ich ihn nur kurz, dass der Pfosten auch ohne ihn stehen würde. Der Gesichtsausdruck des Jungen (ja inzwischen fühle ich mich beim Fußball alt *g*) sah wirklich gut aus. Habt ihr schon mal ein Reh gesehen, dass nachts einfach auf die Straße springt (ohne es zu treffen, wir sind ja tierfreundlich)? Eben ein solches Bambigesicht hat der Magdeburger in dem Moment auch gemacht. Fakt ist, bis zum Schluss hat er sich nicht mehr getraut den Pfosten zu berühren. Was die Magdeburger sich aber immerhin einmal getraut haben, war das Erfurter Tor zu treffen. Direkt nach der Halbzeit, aber der Treffer fiel ja auf der anderen Platzseite, also kann ich nicht viel dazu sagen (da hatte ich wohl einen Fettfdatscher auf der Brille). Dann war das Spiel auch zu Ende. Man war nicht zufrieden mit dem einen Punkt, denn obwohl die Zweiten ihre eigene Liga bekommen sollten, drückt man der Mannschaft dennoch die Daumen für den Klassenerhalt, ist halt so etwas wie der kleine, pickelige Bruder der ersten Mannschaft. Und man kann diese (RWE) Familie einfach nur mögen. Nach dem Spiel ging es für mich auch gleich zum Auto, wollte ich doch rasch in die Innenstadt, damit ich in bierfreudiger Umgebung (ich meine Kurt damit *g*) noch das Länderspiel schauen konnte. Alles in Allem war es ein schöner Fußballabend. Klar jetzt will ich wieder mehr, warum nicht gleich am Sonntag in Paderborn? Aber das ist eine andere Geschichte, die ich euch dann zu berichten habe.
In diesem Sinne
Sport Frei