Oh mein Gott werden jetzt einige denken,
da brauch der Erfurter fast eine ganze Woche um den (langweiligen?) Spielbericht, über einen Pflichtsieg, zu schreiben.
Nunja, jeder wird es kennen. Spiele der eigenen Mannschaft sind niemals langweilig. Warum? Weil man mit Menschen dorthin geht, die man gewöhnlicherweise Freunde nennt. Man trifft dort viele Bekannte und Unbekannte Gesichter, die der selben Leidenschaft verfallen sind. Und man kann Dinge machen, die im normalerweise sozial nicht akzeptiert werden. Laute Beleidigungen, Flüche und grenzenloser Jubel sind nur einige, aber im Grunde die wichtigsten, Sachen, die ich als Fan im Stadion erlebe. Spieler kommen, Spieler gehen auch wieder. Nicht ganz so häufig, aber im eigentlich auch zu oft werden Funktionäre, Trainer und Präsidenten gewechselt. Aber diese Leidenschaft, die erlebt man nur in der "Kurve". In Erfurt ist es bekanntermaßen die Südkurve. Und genau an diesem, geschichtlich unbedeutenten, Tag versammelten sich weite über 6000 im Erfurter Stadionrund. Denkt man zurück an die letzte Qualifikationssaison (99/00), da kamen dreimal über 3000 ins Stadion (gegen Union(3500), gegen Babelsberg (3200) und gegen Jena (11000)). Und nun scheint die Stadt(die Region) mehr denn je (ok, es gab auch in Erfurt mal glorreiche Zeiten, aber de Bart ist schon so lang) hinter dem Verein zu stehen. Aber bevor ich zusehr abschweife, komm ich mal zum Spiel zurück. Ja mehr als 6000 Zuschauer kamen und sie sahen einen couragierten FC Rot Weiß. Denis Wolf ersetzte den Verletzten Hauswald und Alexander Schnetzler stand erstmals seit Ewigkeiten wieder im Kader. Und Denis Wolf sollte das erste mal in der Minute 11 im Mittelpunkt stehen. Warum? Weil er das Tor zum 1:0 erzielte. Welch Zufall, der Mann mit der Elf (der früher immer Hebestreit hieß ) erzielte die Erfurter Führung. Aber allzu sicher waren sich die Zuschauer nicht, dass der Vorsprung bis zum Ende halten könnte. Zu schmerzlich sind noch die Erinnerungen an das Speiel in Cottbus (oder an das Hinspiel gegen die Rothosen). Erstaunlicherweise passierte bis zum Halbzeitpfiff nichts mehr. Außer das Kapitän Holst nicht allzusehr vermisst wurde (es gab also keine Unsicherheiten im Abwehrverbund). Die Zweite Hälfte begann auch gleich mit einem Paukenschlag. Brückner erzielte das erlösende 2:0. Was für ein Sonntagsschuss. Erfurt spielte nun lockerer und schaltete einen gang zurück. Aber die Hamburger wollten gar nicht richtig Fußball spielen, so dass Erfurts Keeper Orlishausen nachhelfen musste. Er unterlief eine Flanke und schwupps, drin war das Ding. Das ungute gefühl verstärkte sich nach Hellers Platzverweis noch mehr. Aber Daniel Brückner machte kurz vor Ultimo sein zweites Tor und so konnte man entspannt nach Hause gehen.
In diesem Sinne,
alles Gute Albert Bunjaku
Sport Frei
P.S. Mal schauen, wie lang das Hochgefühl des Sieges reicht (vermutlich nur bis zum nächsten Spiel, aber selbst daran gewöhnt man sich mit der Zeit)