Magdeburg - Union 1:1 (1:0)

  • Für das Auswärtsspiel beim FCM entschieden sich rund 240 Unioner für die gepflegte Anreise mit einer Dampflok, organisiert von der "beliebtesten Fanvereinigung Unions". Knappe 3 Stunden sollte die Reise gehen, entpannte Reisegeschwindigkeit also. Für das leibliche Wohl war natürlich auch gesorgt und so stand einem duften Fußballnachmittag nichts mehr im Wege.


    Das Skript sah eine Ankunft am Magdeburger Hauptbahnhof vor, doch meine Skepsis bestätige sich, als die Lok am Bahnhof Herrenkrug ankam. Hier wurden wir von der Polizei aufgefordert den Zug zu verlassen. Während im vorderen Teil die ersten rausstolperten, hielten einige Unioner im hinteren Zugteil eifrig die Türen zu, um eine "Räumung" durch die Beamten zu verhindern. Letztendlich entschied man sich für die gewaltfreie Variante und verließ unter zumeist verbalen Unmutsbekundungen den Zug. Bevor der Ausflug also richtig begonnen hatte, war die Stimmung schon ein bisschen gedrückt.


    Dies wurde erstmal auch nicht besser. Die Taktik der Grünen war es nun, die Fans der beiden Regionalzüge mit Unionern zu sammeln und geschlossen zum Stadion zu führen. So sah ich mich statt in einer warmen Kneipe an so einer verlassenen Kreuzung wieder.
    Man ist solche Schikane ja leider schon gewohnt. Um die Wartezeit zu überbrücken konnte ich jedoch nicht umhin, mir einen Polizisten auszukucken und ihn von meinem Verständnis von Bürgerrechten aufzuklären. Wie erwartet stieß ich auf tauben Ohren und der Anmerkung seitens des Beamten, Unionfans hätten ja bei der Ankunft Knaller gezündet und ich solle mich demnach nicht beschweren. Oh Gott, was machen die Jungs in MD dann Silvester ?


    Nungut, irgendwann war der "Kessel" voll und es konnte losgehen. Nur ohne mich und ein paar andere kleine Grüppchen. Die tolle Polizei hatte uns doch glatt vergessen mitzunehmen. Da fragt man sich doch was der ganze Scheiß soll, ganz schlechte Realsatire, die Kesselflicker.
    Die wiedergewonnene Freiheit nutze man dann zum Kauf von Getränken an der Tankstelle, die Warterei hatte schließlich durstig gemacht. Aus dem avisierten Kneipenbesuch wäre zu diesem Zeitpunkt eh nichts mehr geworden, denn der Anpfiff rückte immer näher.


    Nach ein paar Gehminuten kam man dann endlich am Stadion an, besorgte sich ne Karte und ließ zügig die Kontrollen über sich ergehen.
    Ich schwankte noch zwischen hineingehen und Bratwurst/Bier kaufen, entschied mich dann aber doch gegen letzteres und wurde sogleich mit dem 1:0 der Magedeburger durch einen abgefälschten Schuss in der 2. Minute "belohnt". Naja fing ja mal wieder toll an. Doch ganz entgegen meiner Erwartung spielte Union couragiert auf und hätte schon zur Pause den Ausgleich verdient gehabt. So blieb es aber erstmal bei der Magdeburger Führung.


    In Hälfte Zwei das gleiche Bild. Magdeburg äußerst passiv, Union im ständigen Vorwärtsdrang. In der 75. Mniute wurden wir dann endlich mit dem hochverdienten Ausgleich durch Ruprechts Kopfballtreffer belohnt - sauber ! Dementsprechend natürlich auch der Jubel der gut 2500 Gästefans. Bis zur Schlussminute entwickelte sich dann teilweise so etwas wie ein Schlagabtausch; Tore fielen jedoch nicht mehr. Der Essener Schiedrichter pfiff überpünktlich ab. Fazit: Für Union war da eindeutig mehr drin, aber ein Punkt ist besser als nichts.


    Gewonnen haben die Unioner aber eindeutig auf den Rängen, jedenfalls aus meiner "akustischen Perpektive". War echt wieder top was da gesangstechnisch abgeliefert wurde.


    Nach dem Spiel traf mch mich noch mit "Alfatier" auf einen Plausch vor einer Glühweinbude am Stadion, wobei der Wein doch eher lau statt warm war. Wird Zeit, dass sich die Magdeburger da mal ein vernünftiges Vereinsheim hinstellen, wo man nachm Spiel in unmittelbarer Umgebung noch ein Absacker nehmen kann, nungut nicht meine Sache ;-)


    Den Absacker galt es also woanders zu nehmen. Es bot sich eine Kneipe an, die sich auf dem Weg Richtung Herrenkrug befand. Hier traf sich dann auch ein kleiner Teil der Dampflok-Besatzung. Kurze Zeit nach unserem Eintreffen wurde das Lokal von der Bereitschaftspolizei umstellt - Der Unionmob zog singend vorbei. Einige MDler Vollpfosten aus der besagten Schänke ließen sich nicht lange bitten, traten heraus auf die Terasse und fingen an "Juden Berlin" zu skandieren. Naja wenn man sonst nichts hat. Komsicherweise hatte die Jungs kein Probem damit, dass einige "Juden" in ihrer Kneipe tranken, oder hatten sie einfach nur keinen Schneid.....Ist halt doch irgendwo Sachsen, nicht nur von der Sprache her.


    Die Rücktour im Zug bildete dann einen würdigen Abschluss dieses gelungenen Ausflugs. Mit so einer Truppe fährt man doch gerne auswärts. In diesem Sinne - Eisern Union !

  • Um die Wartezeit zu überbrücken konnte ich jedoch nicht umhin, mir einen Polizisten auszukucken und ihn von meinem Verständnis von Bürgerrechten aufzuklären.


    Gehe ich recht in der Annahme das diese Unterhaltung, mit deinem, extra für Polizisten, reservierten Charme durchgeführt wurde? ;)


    Haste mal wieder schön geschrieben "Großer"! :halloatall:

    Bei jeder Streitfrage gibt es zwei Standpunkte: meinen und den falschen.


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  • Gewonnen haben die Unioner aber eindeutig auf den Rängen, jedenfalls aus meiner "akustischen Perpektive". War echt wieder top was da gesangstechnisch abgeliefert wurde.


    Derzeit aufgrund der Grottenkicks seit Saisonbeginn auch nicht wirklich schwierig. Glückwunsch zu dem gelungenen Auftritt. :versteck: