SC Verl – FC Rot Weiß Erfurt 0:1, 27.10.2007
„Kniet nieder ihr Bauern, Erfurt ist zu Gast“. Niemals zuvor war dieser Satz treffender für ein Auswärtsspiel des FC Rot Weiß Erfurt. Grasten doch Schaf, Ziege und Kuh direkt neben dem Sportfeld. Der wohlige Landduft erreichte die Gästefans im „Ostblock“ die gesamten 90 Minuten lang. Immerhin 400 Thüringer haben einen Ausflug in die westfälische Kleinstadt gemacht. Ihr einziges Ziel war der Auswärtssieg. Aber die spielerische Seite hatte das wohl nicht so genau verstanden, denn das Spiel war nicht als solches zu erkennen. Aber um die Geschichte komplett zu erzählen, fange ich mal von vorne an zu berichten. Da ich bereits gestern angereist war und mir das Derby Gütersloh-Lippstadt angeschaut habe, brauchten wir ein Nachtlager. Dieses fanden wir dann im Inneren unserer Fahrgelegenheit. Im Schlafsack eingemummelt träumten wir von den anstehenden Erlebnissen. Da wir am Abend zu vor den wohl schlechtesten Döner der Welt zu uns nahmen, war der Geruch im inneren des Autos enorm na ja nennen wir es männlich. Am morgen wurde eine bekannte Fastfoodkette geentert und erstmal die Bild studiert (interessante Ansichten auf Seite 1 *g*). Nach diesem Frühstück gab es noch einen Stadtrundgang durch Verl. An einem Einkaufszentrum dann die Überraschung, wir trafen zwei Thüringer Flaschen. Genauer gesagt, wir kauften uns jeder eine (westfälische) Bratwurst und dazu gab es Bornsenf (und Ketschup). Schön, dass man hier Thüringer Köstlichkeiten genießt. Danach ging es zum Stadion. Kuh, Ziege und Schaf begrüßt, bevor man die ersten Rot Weißen entdeckte. Dann rein ins Stadion, die Karte für 6 Euro, ist ganz gut für Liga 3. Nach und nach trafen immer mehr Fußballfans und „Verbrecher“ ein. Der Gästeblock war gut gefüllt. Es konnte losgehen. Ein paar Fans hat Verl auch. Einen mit ner Trommel, der andere mit ner Fahne. Der Erfurter Block war schön mit Fahnen geschmückt. Der Capo nahm auf dem Zaun platz und los ging es. Stimmungsmäßig hatten wir das Stadion in der Hand, war aber auch nicht schwer. Auf dem Spielfeld mühte sich der Favorit aus Thüringen. Aber wirklich zählbares kam nicht dabei heraus. Aber in der 33. Minute kam Jubel auf. Die heilige Bunjakuh hat ins Tor getroffen. Doch der scheinheilige Schiri hatte Abseits gesehen. Mist aber auch. Die RWE-Fans waren sich einig, dass sie über den Platz hinweg es besser gesehen hatten, als der Pfeifenmann. Verl kam nie wirklich gefährlich vors Tor, so dass ich dahingehend etwas beruhigt war. Die zweite Halbzeit ging gleich stürmisch los. Rot Weiß wollte mit aller Macht die Führung. Und sie bekamen sie. Kumbela passt auf Bunjaku und der wird im Strafraum gelegt. Elfmeter und Rote Karte. Der gefoulte trat selber an, Anspannung im „Ostblock“ und er traf. Das Tor wurde gefeiert und die Erwartung stieg, dass nun alles besser wird. Aber es kam nicht so. Verl wird nun stärker und RWE bettelt um den Ausgleich. Aber glücklicherweise passierte nichts mehr. Das Heimteam hatte nur eine Großchance (Anm. eine sog. 100 prozentige). Nach Abpfiff war Jubel groß auf Erfurter Seite. Die Mannschaft überglücklich, die Fans überglücklich, alle hatten sich in dem Moment einfach lieb. „Auswärtssieg“ und “der RWE ist wieder da“ wurde vielfach gesungen. Auf dem Weg zum Auto hätte ich noch mal alle umarmen können, ehe es dann im Eiltempo nach Erfurt zurück ging. Der Auswärtssieg wurde mit den Daheimgebliebenen noch begossen, eh ich total fertig mein Kopfkissen gesucht, gefunden und (zum schlafen) benutzt habe.
In diesem Sinne
Sport Frei