TSG Neustrelitz - Torgelower SV Greif 2:3 (2:1)

  • Gestern stand mal wieder das Landesderby TSG Neustrelitz – Torgelower SV Greif auf dem Programm. Und wie in den bisherigen drei Oberliga-Vergleichen sackten auch diesmal die Greifen alle drei Punkte ein.


    Dabei hatte es in Halbzeit eins überhaupt nicht danach ausgesehen. Torgelow ging zwar mit dem ersten Angriff in Führung – Sikorski konnte nach einer Ecke ziemlich ungehindert einköpfen – aber dieser Rückstand schockte Neustrelitz überhaupt nicht, danach spielten nur noch die Hausherren. Neustrelitz hatte Chancen im Zwei-Minutentakt, aber Bellomo, Scholze, Duggert, Koslow und Rochow scheiterten entweder am starken Markiewicz, am Alumunium oder zielten knapp vorbei. Nach zwanzig Minuten dann endlich der Ausgleich. Eine weite Flanke des mal wieder sehr starken Scholze konnte Yildiz unbedrängt einköpfen. Neustrelitz danach weiter in der Offensive mit vielen guten Chancen. Aber erst kurz vor der Halbzeit konnte die hochverdiente Führung erzielt werden. Nach einer Ecke kam der Ball über mehrere Stationen zu Duggert, der dem Gäste-Keeper mit einem schönen Volleyschuss keine Chance ließ.
    Von Torgelow war nach der frühen Führung nichts mehr zu sehen. Sie kamen fast gar nicht mehr aus ihrer eigenen Hälfte und hatten alle Mühe, die Bälle aus der Gefahrenzone zu bekommen. Eigentlich hätte das Spiel zur Halbzeit mit 4:1 entschieden sein müssen.


    Zur zweiten Hälfte kamen beide Mannschaften wie ausgewechselt aus der Kabine. TSG zunächst weiter im Vorwärtsgang, allerdings nicht mehr so konsequent wie in Hälfte eins. Zudem wurde in der Defensive mehr und mehr die Ordnung verloren. Einen wesentlichen Anteil daran hatte der auf Torgelower Seite eingewechselte Pankau, den die Neustrelitzer Abwehr nie richtiog in den Griff bekam. In der 55. Minute dann der etwas überraschende Ausgleich. Auf der linken Seite liefern sich Rochow und Allert ein Laufduell. Dem ansonsten sehr guten Stollberg war das wohl zu unsicher, also kam er den beiden schon mal entgegen. Dies entging Allert natürlich nicht und so landete sein Heber von der Strafraumgrenze im Tor. Zehn Minuten später dann sogar die Führung für Torgelow. Neustrelitz bei einem Angriff in deutlicher Überzahl, allerdings wurde der ballführende Spieler nicht angegriffen. Im Strafraum konnte nicht richtig geklärt werden und der nachgerückte Trzaka hämmerte den Ball aus zehn Metern in die Maschen. Die TSG jetzt geschockt. Zwar versuchte die Mannschaft alles um noch den Ausgleich zu erzielen, aber viele Fehlpässe verhinderten einen ordentlichen Spielaufbau. Die einzige nennenswerte Chance hatte Duggert mit einem Kopfball, der aber genau in den Armen des Keepers landete. Zudem hatte die Defensive jetzt mit den konternden Torgelowern alle Hände voll zu tun. Die schnellen Stürmer stellten die Abwehrspieler immer wieder vor Probleme. Aber Pankau und Co. scheiteren mehrfach an Stollberg oder am eigenen Unvermögen.


    Insgesamt wäre ein Unentschieden sicher gerecht gewesen. Jeder Mannschaft gehörte eine Halbzeit. Aber so wurde Torgelow mal wieder seinem Ruf als TSG-Angstgegner gerecht. Aus TSG-Sicht eine starke erste Hälfte, in der eine Vielzahl guter Chancen herausgespielt(!) wurden. Danach folgte aber eine katastrophale zweite Hälfte. Ich schiebe den Leistungsabfall mal auf die nachlassenden Kräfte im zweiten Durchgang. Zum einen war ja das schwere Pokalfinale in der Woche und dann sind die Spieler in der ersten Halbzeit ein sehr hohes Tempo gegangen. Spätestens jetzt sollte jeder mitbekommen haben, dass die Mannschaft noch mitten im Abstiegskampf steckt.


    TSG: Stollberg – Rochow, Parlatan, Zelm – Özvatan, Duggert – Kristofic (70. Wogurka), Yildiz, Scholze – Bellomo, Koslov (63. Richter)
    Greif: Markiewicz – Wegner, Jager, Scheinhardt – Kotula, Oefele (31. Hamm), Trzaska, Lipp – Sikorski – Allert (78. Harder), Rodrigues (46. Pankau)
    Tore: 0:1 Sikorski (6.), 1:1 Yildiz (20.), 2:1 Duggert (41.), 2:2 Allert (55.), 2:3 Trzaka (65.)
    Schiedsrichter: Andy Weißenborn (Berlin) – gefiel mir sehr gut. Am Anfang fiel er ein paar Mal auf Schauspieleinlagen rein, später ließ er dann vieles laufen, hatte die Partie aber jederzeit im Griff.
    Zuschauer: 800 (die Verteilung schätze ich mal auf 500:300)