Winer Sportklub vs First Vienna & Österreich vs Ghana

  • Über ein verlängertes Wochende machten sich auf unterschiedlichsten Wegen und zu unterschiedlichsten Zeiten 9 Mitglieder der TeBe-Party-Army auf den Weg, um endlich das "Kleine Wiener Derby" in der Ostliga ( sie heißt wirklich so) zwischen dem WSC und der Vienna anzuschauen.


    Unsere Freunde von der Friedhofstribüne, die so heißen, weil hinter deren Tribüne sich ein Friedhof befindet, waren so nett, uns privat unterzubringen.


    Bevor es am Freitag zum Ground ging, staunte der Verfasser dieser Zeilen nicht schlecht, als er bei der Absolvierung seines Tourismusprogrammes das Prekariat der Borussen ( = Bahnfahrer ) unweit des Stephandoms zufällig traf ( ja, auch Wien ist ein Dorf)


    Da bekannt ist, dass unsere Wiener Freunde feierfreudig sind ( und wir auch ) wurde unweit des Stadions zuvor die Grundlage in Form einer Schnitzelverköstigung geschaffen.


    Das Stadion selbst befindet sich an drei Seiten mitten in einem Wohngebiet für Lebende während - wie erwähnt - die rückseitige unüberdachte Tribüne an einem Friedhof grenzt. Hierbei gibt es hinter einem Tor sowie einer Geraden eine größere überdachte Tribüne. während die Gegengerade eine kleine Stehtribüne besitzt. Die Friedhofstribüne selbst faßt circa 1.500 Leute und ist auch unüberdacht. Insgesamt faßt das Stadion circa 10.000 Personen.


    Am Stadion merkte man, das irgendetwas anders ist : Und richtig, Ordnungskräfte waren nicht zu sehen, obgleich die Anzahl der Polizisten, die zur Sicherheit anwesend war, verdoppelt worden ist.


    Wenn man aber weiß, dass Verdopplung bedeutet, dass statt 6 12 Polizisten im Stadion sind, braucht man sich nicht zu wundern, dass die Polizei nicht auffällt. Bei 5.400 Zuschauern ist mensch mehr als überrascht, dass es so etwas noch gibt : Auch wenn beide Fanlager recht gute Beziehungen zueinander haben.



    Gegen 17:30 wurde erstmals der Fanladen im Tribünentrakt aufgesucht. Hierbei ist Fanladen eine mehr als kleine Untertreibung, da der Fanbereich in zwei ehemaligen Wohnungen ( Stadionwart und Spielerwohnung) untergebracht ist. Allgemein bin ich kein neidvoller Mensch. Aber der Besuch des Fantraktes hat mich vor Neid erblassen lassen.


    Angekommen ging die bange Warterei los, ob das Spiel angepfiffen werden kann, da es ohne Unterlaß gegossen hatte. Als Gast wurde man dann eingeladen, den Innenraum des Stadion begutachten zu dürfen. Sehr schick. Sobald ich mir die Rasenqualität anschauen durfte, dachte ich mir, statt meiner Person sollte ein Vertreter des Bezirksamtes den Innenraum betreten, damit Mensch lernt, wann noch ein Spiel stattfinden kann...


    Vor Beginn des Spieles wurde die absolut überfüllte Friedhofstribüne geentert und der Dauersupport in Form von Singen ( Keine Ultras, keine Trommeln) konnte beginnen.


    Angetan hatte es mir hierbei vor allem das Liedchen WSC auf Basis von Ti Amo. Die meisten Lieder wurden jedoch in der englischen Sprache vorgetragen.


    Die Supporter der Vienna hatten gegenüber die schöne überdachte Tribüne, so dass man sich im Dauerreregen schon fragte, ob die von den Sportklublern gewollte Aufteilung der Fangruppen so durchdacht ist.


    Das Spiel selbst war recht lausig. Die Vienna ging durch ein klares Abseitstor in Führung; während unser WSC kurz vor der Pause mit einem schönen Schuß aus circa 20 Metern den Ausgleich markierte. Für Unioner vielleicht interessant : Der Spieler im Absaeits war der ex - Unioner Michael Zechner.


    Nach dem Spiel wurde ausgiebig und lange im Fansektor gefeiert. Fans beider Mannschaften waren anwesend, wobei der Einfluß Unions auf die Viennaleute insoweit abfärbte, als dass ein Viennafan unbedingt eine Stinkbombe in einem der Räume werfen mußte. =) Es gibt wohl Kontakte zwischen der Vienna und Un.Berlin ( ein paar Unioner waren da), so dass das Derby noch eine weiteren kleinen Reiz hatte.


    Am nächsten Tag hatten wir die Möglichkeit, uns das Länderspiel in Graz anzuschauen.Über den antirassistischen Verein Fairplay hatten wir die Möglichkeit für 20,00 € incl. Eintrittskarte das Ländermatch anzuschauen.


    Zu Beginn der Fahrt war ich mir nicht sicher, ob meine Mitfahrt die richtige Entscheidung gewesen ist ( Das Dauertrommeln im Bus kann - wenn man übernächtigt ist - recht anstrengend sein...) Mit der Zeit wurde mir jedoch immer klarer, dass es richtig war das Ländermatch anzuschauen. Der absolute Lieblingssong der Ghanaer war Billy Bob, wobei ich mir noch immer die Frage stelle, wer Billy Bob ist.


    In Graz angekommen, konnte man ein recht schickes Stadion im Gästesektor entern, wo die Ghanaer von Beginn an auf ihre Art Stimmung machten. Überrascht hatte mich zunächst, dass nur 10.600 Zuschauer ( Fassungsvermögen circa 20.000 ) zum Spiel des zukünftigen Nichteuropameisters gegen Ghana gekommen sind.


    Während des Spiels fiel auf, dass es seitens der Österreicher null Support gab. Sie saßen auf ihren Plätzen, wedelten gelegentlich mit ihren Fähnchen und bei einer Chance wurde das Volksgemurmel etwas lauter.


    Zu Beginn des Spiels schien Ghana ( ohne die Spitzenspieler wie Essien angetreten) die Österreicher an die Wand zu spielen. Die Qualität des Spiels der Österreicher kann eher als bescheiden bezeichnet werden.


    Mit der Zeit kam Österreich jedoch besser ins Spiel, weil die Ghanaer nicht so richtig wollten. Nachdem es zur Pause 0:0 gestanden hatte, gingen die Österreicher durch Aufhäuser in der 57. Minute in Führung. Und könnten die Österreicher etwas besser Fußball spielen, hätten sie die Führung ausbauen müssen. Stattdessen gab es in der 87. Minute den verdienten Ausgleich durch Ghana mit der Folge, dass sich die Rückfahrt nach Wien kräftig verzögerte, da noch ausgiebig gefeiert worden ist.


    In jedem Fall müssen die Österreicer für die EM noch einiges Lernen : Im Gästesektor gab es kein Programmheft und es gab kein Catering. Erst Mitte der zweiten HZ ist ein Ordner mit ein paar Getränken rumgelaufen. Sehr merkwürdig für ein offizielles Länderspiel


    netter Videobericht vom kleinen Derby plus Interview mit einem Bosrussen und einem Unioner :


    http://tipp3fan.tv/fanTV/index…reID=466&cat=other&item=9


    Reisebericht mit ein paar Fotos vom Derby und Videoschnipsel vom Länderspiel


    http://tebepartyarmy.blogspot.…-army-on-tour-vienna.html

    ich war TeBe - ich bin TeBe - ich werde TeBe sein


    Der Internationalismus hört am Strafraum auf

    3 Mal editiert, zuletzt von ping-pong-alex ()

  • Kleine Ergänzung : Das Internetfernsehen von Ostliga-TV


    http://tipp3fan.tv/fanTV/index…geID=113&cat=other&item=9


    wird von Fans gestaltet. Da es in der 3. Liga in Österreich keine Fernsehgelder gibt, ist dies auch möglich.


    Bei circa 10.000,00 € Fernsehgelder in der OL stelle ich mir die Frage, ob auf das Geld nicht verzichtet werden sollte, so dass die Vereine/Fans etwas ähnliches auf die Beine stellen können.


    Scheint mir ein wirkungsvolleres Medium zu sein im Vergleich zu ein wenig Geld und praktisch keiner Berichterstattung in der Glotze ( zumindest in der Nordliga)

    ich war TeBe - ich bin TeBe - ich werde TeBe sein


    Der Internationalismus hört am Strafraum auf