Bei herrlichem Sommerwetter und vor mehr als 300 friedlichen Zuschauern trennte sich der LFC Berlin gestern vom DDR-Rekordmeister schiedlich friedlich mit 0:0.
Der LFC begann mit leicht veränderter Formation. Timo Bruckmann spielte für den gelbgesperrten Ilter Senkaya in der Abwehr. Matthias Busse durfte sein erstes Spiel von Beginn an im defensiven Mittelfeld machen und im Angriff wirbelte Sercan Kara neben Christian Preiß, da Ilkan Senkaya durch Gelb/Rot am Spieltag davor nicht spielberechtigt war. So fehlten neben Matthias Kindt, Tim Lensinger und Johannes Felsenberg gleich fünf Spieler aus der vermeintlichen Stamm-Elf der erfolgreichen Hinserie.
Das sich die deutlich verjüngte Lichterfelder nicht zu verstecken braucht, das sah man auch in diesem Spiel. Fehlte in der ersten Hälfte noch der Fluss steigerte sich die Mannschaft in der zweiten Hälfte gegen einen Gegner, der bis auf die einzige Spitze Ritter sich komplett in die eigene Hälfte verrammelte. Einzig Standrads bei Dynamo blieben in den gesamten neunzig Minuten gefährlich. Dies lag nicht nur an den Größenvorteilen der Hohenschönhauser, sondern manchmal eben auch an der Naivität bei der Deckungstreue.
Es war durchweg noch nicht der ganz große Fußball, aber eine deutliche Steigerung zum Preußenspiel (0:3) war unverkennbar. Allein das noch deutlich nach oben mögliche Steigerungspotential von Routiniers wie Leitgeb und Senol (der seine 5. gelbe Karte sah und in Ludwigsfelde pausieren muss) lassen hoffen, dass eine weitere Steigerung gegen Ludwigsfelde möglich scheint. Im Siel gegen Dynamo hätte allein Sercan Kara die Partie entscheiden müssen. Scheiterte er noch freistehend in Hälfte eins am guten Torsteher Thomaschewski, so traf er leider auch nicht bei einem Schussversuch Mitte der zweiten Halbzeit als er am Tor vorbeischoss. Die beste Gelegenheit hatte er dann nach Kopfballverlängerung von Vilsvik in der Schlussminute, als er den vor sich aufbauenden Keeper aus Nahdistanz anschoss. Garniert waren diese guten Chancen noch durch zwei sehr gute Freistösse von Tim Felsenberg. Ein Freistoß landete an der Oberkante der Latte und von dort ins Aus, der zweite wurde von Christian Ritter per Kopf auf der Linie geklärt. Das war es an Chancen für den LFC, die einer erspielten von Dynamo kurz vor der Halbzeit gegenüberstand. Ein Freistoß von Kutrieb traf Palmer aus Nahdistanz nicht mit dem Kopf. Alles in allem wäre der Sieg in der Schlussminute nicht unverdient gewesen. So hat man jetzt aber die obligatorischen 30 Punkte erreicht und hat stolze 17 Punkte Vorsprung vor dem ersten Absteiger aus der Oberliga.
Trainer Michael Wolf: " Ich denke, dass ein knapper Erfolg korrekt gewesen wäre, aber auch mit diesem Punkt können wir leben. Wir haben uns gegenüber dem Preussen -Spiel deutlich gesteigert. Das nach den Ausfällen noch nicht alles rund läuft ist vielleicht auch verständlich. Jetzt gilt es gegen Ludwigsfelde nachzulegen. "
Aufstellung: Peter- Gebell, Prévoteau, Bruckmann - Leitgeb, Busse (85. Seidel), Vilsvik, T. Felsenberg, Senol (67. Türkkal) - Kara, Preiß
Tore: Fehlanzeige