BFC Preussen - MSV 4:0

  • Das Unternehmen Preussenspiel fing schon Sch**ße an. Gleich zu Beginn der Tour strapazierte die Frau meine Nerven unnötig. Sie kam nämlich mit dem Fahrzeug zu spät vom Einkaufen zurück und es mußte doch noch der Geldautomat und die Tanke angesteuert werden.
    Derart unter Druck gesetzt drückte man ordentlich auf den Stempel und war 60 min später viel zu früh vor dem Gästeeingang (gute Zeit ;-)). Also nochmal in Ruhe die Tagespresse studieren und rein.
    Erster Eindruck: Bratwurst und Bier okay. Zweiter Eindruck: Neuruppiner??? Fehlanzeige (sieht man einmal von den Offiziellen ab).
    Bei herrlichem Spätsommerwetter wurde dann der Kick (Spiel wäre zu hochgegriffen) angepfiffen. Die Umstellung auf Dreierkette wurde beibehalten, allerdings beließ man Walle in der Abwehrzentrale und der wiedergenesene Lindemann wich auf die linke Seite aus. Rechts wie gewohnt Saalbach. Offensivkräfte waren Wagner und etwas hängender Stölke. Um es vorweg zu nehmen, beide machten ihre Sache eigentlich ganz gut, wurden aber überhaupt nicht ins Spiel einbezogen. Den Rest einfach der Aufstellung entnehmen. Es war alles nicht der Rede wert.
    Preussen begann wie erwartet sofort loszulegen, Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten waren sofort genügend zu erkennen. Die einen bekamen den Ball nicht gescheit nach vorn, die anderen nicht hinaus. Die erste Halbzeit läßt sich daher schnell zusammenfassen: Viel Krampf, viele Fehlpässe, Anspiel- und Stockfehler, alles kleinklein und ohne jegliches System. Selbstredend fehlte auch die individuelle Klasse. Alle Umstehenden bezeichneten dieses ....hm,was eigentlich....als grausam.
    Die zweite Halbzeit konnte nur besser werden. Der Trainer ließ den rotgefährdeten Baliu in der Kabine und brachte Voß. Tatsächlich war der MSV jetzt etwas besser und hatte nach 9 min eine Großchance durch Wagner. Der bugsierte den Ball aber aus 6m Entfernung knapp über das Gehäuse des große Schwächen zeigenden Preussenkeepers. Selbstredend war diese Chance nicht herausgespielt, sondern eine Verkettung von mehreren Zufällen. Gleich darauf noch ein Chance für Wagner. Nach Flanke von rechts erwischte er den Ball aus aussichtsreicher Position nicht mehr voll mit dem Kopf. Dennoch machte sich etwas Hoffnung breit, hier könnte der Einäugige den Blinden schlagen.
    Der kurz darauf folgenden Doppelschlag der Preussen zeigt aber schnell, wer heute der Einäugige sein sollte. Beim 1:0 pennte die Abwehr nach einem schnell ausgeführten Freistoß. Schön diagonal in den Strafraum hineingeschlagen konnte Ergirdir mühelos und unbedrängt einnetzen. Gleich darauf wurde wieder einmal ein Ball in der Vorwärtsbewegng abgefangen und schnell in die Mitte geflankt. Jurzik kam aus dem Kasten um den Ball abzufangen, Lindemann erreichte ihn jedoch vor ihm um nach hinten abzulegen. Ob der angegebene Torschütze Luczak diesen Ball nochmal berührte kann ich nicht beurteilen.
    Damit schien der Käs´ gegessen. Das dachte der nun wachere MSV noch nicht und drängte auf den schnellen Anschlußtreffer. Allerdings ziemlich diletantisch. Immerhin offenbarte selbst dieses unfertige Gebolze riesige Abwehrschwächen der Preussen. Das begann beim immer wieder prallenlassenden und stürmeranschießenden Torhüter und setzte sich bei den Bälle verstolpernden Abwehrspielern fort.
    Nach etwa einer halben Stunde hatte denn auch Stölke eine Großchance. Den Ball spitzelte er aber nur auf die Latte. Im Spiel war jetzt zwar deutlich mehr Bewegung, sehenswert war es allerdings nicht. Man spielte sich quasi gegenseitig Fehlpässe zu und alle Spieler schienen ihr Ballgefühl an der Stadionkasse abgegeben zu haben.
    Kurz der MSV rannte blind an (oder eher irgendwohin) und die Preussen schlugen die Bälle beim Konter sonstwohin. Zehn Minuten vor Schluß hatte ich die Lust an diesem Dingens endgültig verloren und kümmerte mich um die Logistik. Der darauffolgende, gellende Pfiff und der allg. Jubel ließen nicht Gutes erahnen und der Blick aus dem Klofenster bestätigte es. Elfmeter für die Heimmanschaft...Na Klasse! Steinhauf verwandelte souverän unten links (vom Schützen aus). Voß holte sich frustriert noch die Gelbe wegen Ballwegschlagens ab und der Rest wirkte ziemlich demotiviert.
    Preussen brachte dann kurz vor Schluß den Ball nochmal lang nach vorn. Kein Spieler wollte mehr so recht nach hinten und so kam es auch noch ganz dicke, 4:0!
    Peinliche Schlappe des MSV! Nach 6 Spieltagen darf man solch eine Leistung nicht mehr abliefern. Beide Mannschaften werden mit dieser Leistung die Klasse nicht halten können. Kein Akteur stellte heute seine Oberligatauglichkeit unter Beweis. Halt, eine Ausnahme gab es auf dem Platz. Der 7er der Preussen (kurz Pepe genannt) wurde vor dem Spiel für seine 10jährige Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet. Das schien eine gute Motivation gewesen zu sein, denn er war der Einzige auf dem Platz der die Bezeichnung Fußballer verdiente. Der Rest kann sich in der Freizeitliga anmelden.


    greetz T.