16.10.2005 FC Eilenburg – VfB Germania Halberstadt 1:0 (1:0)
VfB Germania Halberstadt:
Kischel – Pölzing (ab 75. Stosch), Thiele, Gottwald, Heckeroth – Vandreike – Gerlach, Stefke – Schlitte, Reitzig, Binsker
FC Eilenburg:
Schöne – Petzolf (ab 42. Heyde), Ackermann, Korb, Kühnast – Schmidt, Knaubel (ab 59. Karau), Moritz, Schaaf – Hönemann, Fischer
Schiedsrichter: André Stolzenburg (Neuruppin)
Tor:
1:0, Petzold (20.),
Kopfballabwehr von Stefke direkt auf Schaaf, der legt auf Petzold ab, Sonntagsschuss mit dem rechten Außenriss in den linken Dreiangel.
Torchancen: 5:4 (3:2),
Torschüsse: 7:8 (5:3),
Ecken: 5:6 (3:3).
Gelbe Karten:Schlitte (50.), Foulspiel, Stosch (76.), Foulspiel, Thiele (83.), Gerangel mit Hönemann – Knaubel (15.), Trikot ziehen, Hönemann (83.), Gerangel mit Thiele.
Zuschauer: 405, ca. 65 aus Halberstadt.
Äußere Bedingungen: angenehmes Fußballwetter, um die 12 Grad, viel Sonne, wenig Wind, sehr guter Rasen!
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Zum Spiel
Mit nur einem Minikader von 15 Spielern ging es am Sonntagnachmittag zum FC Eilenburg in die Muldestadt. Nicht dabei waren bei uns: Alex Kopp (nach Knieverletzung noch nicht wieder fit), Fait Banser (Bänderanriss nach Zusammenprall mit VfL-Keeper Lenz aus dem Wolfsburg-Spiel, voraussichtlich 3-4 Wochen Pause), Steffen Wiekert (berufsbedingt) und Erik Hartmann (nach Verletzungspause Samstag in der Zweiten). Mit Sebastian Stosch, Gabriel Lorenz und René Cunaeus saßen nur drei Defensivakteure auf der Ersatzbank. Bei Eilenburg fehlten die verletzten Bernhardt, Hund, Grubitzsch und Delitzsch.
Nach vier Minuten gab Eilenburg den ersten Torschuss ab, nach schlechtem Vandreike-Abspiel verzog Knaubel aber deutlich. Fast im Gegenzug rutschte Thiele an einer Ecke knapp vorbei (5.). Kurz darauf konnte Heckeroth, nach Flanke von Schaaf, gerade noch vor dem einschussbereiten Höhnemann zur Ecke klären, auch wenn es dann überraschend Abstoß gab (8.). Dann verlor abermals Vandreike leichtfertig einen Ball, Schmidt spielte Doppelpass mit Fischer und glänzte dann mit einem Lupfer auf Hönemann, der wiederum Kischel überlupfte und Gottwald rettete für den schon geschlagenen Keeper akrobatisch noch vor der Linie (14.). Vorher hatte Gottwald auf Abseits (Hönemann) gespielt, aber Thiele war unaufmerksam und hob die Abseitsstellung auf. Außerdem hatten wir bei dieser turbulenten Torraumszene etwas Glück, dass Schiedsrichter Stolzenburg nach Foul von Kischel an Hönemann nicht auf Strafstoss entschied, den hätte man geben können. Danach gab’s Gelb für Knaubel wegen Trikotziehen (15.). Und wieder verteidigten wir nicht energisch genug und erneut tauchte Hönemann vor Kischel auf, vergab aber kläglich (17.).
Auch dem Führungstor gingen Fehler unserer Defensive voraus. Pölzing konnte die Flanke von Kühnast nicht energisch unterbinden und Stefke hatte vor dem eigenen Strafraum genau auf Schaaf geköpft, der sofort auf Petzold ablegte und es folgte ein Sonntagsschuss aus 19 Metern Torentfernung, mit dem Außenriss in den Dreiangel zum 1:0 (19.). Nach kurzzeitigem Schock wurde Kevin Schlitte, nach Zuspiel von Stefke im Strafraum umgestoßen, aber der Elfmeter-Pfiff blieb wieder (berechtigt) aus (22.). Folgend bekamen wir den Ball nicht schnell genug aus der Gefahrenzone und Moritz schoss glücklicher Weise übers Tor (27.). Dann mal ein guter Pass von Binsker, aber Schöne war kurz vor Schlitte dazwischen (29.). Auch eine Flanke von Reitzig war gefährlich, aber niemand war zur Stelle bzw. Schlitte zu weit weg (34.). Nach geschlagenen 40 Minuten (!) unsere erste Torchance, Ecke Stefke, Kopfball von Schlitte, aber Kevin kam nicht richtig hinter den Ball und verzog deshalb knapp! Und noch eine Torchance für uns. Schlitte hatte auf Gerlach abgelegt, aber dessen guten Torschuss konnte Schöne halten (43.). Kurz vor der Halbzeitpause versprang Hönemann noch mal der Ball, nachdem wir wieder nicht energisch eingegriffen hatten (45.).
2. Halbzeit: Es ging sofort gut los. Superpass von Reitzig auf Binsker, der im 16er fiel, aber wieder kein Elfmeter für den kleinen Schubser (46.). Danach holte sich Schlitte für ein Frustfoul unnötig die gelbe Karte ab (50.). Es folgte unsere dritte Torchance: Langer Pass von Pölzing auf Binsker, der Ball kam zu Thiele, der auf Stefke ablegte und Stefke zog sofort aus 15 Metern ab, aber Schöne konnte den ungenauen Torschuss halten (51.). Dann endlich mal ein Klassezuspiel vom bisher schwachen Vandreike auf Binsker, aber an dessen Pass in den Strafraum kam Reitzig nicht heran (54.). Auch Stefke gefiel folgend mit einem Superanspiel auf Schlitte, aber wieder war Schöne etwas schneller (57.). Kurz darauf unsere nächste Torchance, Kischel hatte auf Schlitte abgeschlagen, mustergültiger Pass auf Reitzig, aber Bansers Ersatzmann vergab kläglich aus aussichtsreicher Position (63.). Das Spiel plätscherte vor sich hin, die großen Strafraumszenen blieben weiterhin aus.
Trainer Pfannkuch brachte dann Mittelfeldmann Stosch für Außenverteidiger Pölzing (75.). Wir stellten entsprechend auf eine Dreier-Abwehr-Kette um, mit Thiele, Gottwald und Heckeroth. Stosch holte sich für ein rüdes Foul sofort eine Gelbe! Zwei Minuten später leistete sich Gottwald vor dem eigenen Strafraum einen Fehlpass, störte dann aber beim „Wiedergutmachen“ Hönemann energisch beim Abschluss (77.). Nach 80 Minuten endlich mal wieder ein Torschuss von uns, Gerlach hatte abgezogen, aber vorbei. Dann eine Kombination über Vandreike, Binsker und Gerlach, aber der finale Torschuss wurde von der aufmerksamen FCE-Abwehr geblockt (83.). Auch Eilenburg hatte noch eine gute Möglichkeit, Moritz hatte auf Hönemann geflankt, der engagierte Angreifer traf den Kopfball aber nicht richtig (86.). In derselben Minute schoss Stefke einen FCE-Abpraller aus 18 Metern in die Wolken. Dann noch eine strittige Szene kurz vor Schluss. Nach Flanke von Gerlach wurde Binsker im Strafraum gelegt (88.). Diesen fälligen Foulelfemeter hätte man auch geben können, eventuell sogar müssen. So blieb es beim knappen, aber verdienten 1:0-Sieg für Eilenburg!
Fazit:
In einer von wenigen Höhepunkten geprägten und niveauarmen Partie verloren wir nach schwacher Vorstellung am Ende zu Recht in Eilenburg. Vor allem in der ersten Halbzeit standen wir von den Gegenspielern viel zu weit weg, leisteten uns etliche Fehlpässe und ließen jegliche Aggressivität vermissen. So konnte Eilenburg, gerade in den ersten 20 Minuten, nach Belieben kombinieren und erzielte ein glückliches Tor. Der Sieg für die Muldestädter war aber aufgrund der besseren Torchancen durchaus verdient. Auch wenn es in der zweiten Hälfte ein Spiel auf ein Tor (das der Eilenburger) war, konnten wir uns kaum hundertprozentige Torchancen erarbeiten und ohne echte Möglichkeiten fallen nun mal selten Tore. Insgesamt war bei uns die Fehlerquote während des gesamten Spiels viel zu hoch. Vor allem unser Mittelfeld lieferte eine blasse Vorstellung ab und unser Angriffstrio agierte ebenso harmlos. Nur Thiele, Gottwald, Heckeroth und Kischel erreichten Normalform.
Geht man in Eilenburg in Führung, verläuft das Spiel vielleicht völlig anders, aber hätte, wenn und aber…
Gegenwärtig müssen wir nach vorn schauen. Die Niederlage ist zwar ärgerlich, aber wer weiß, wofür sie gut war. So wurde die Mannschaft, nach den zwei überragenden Siegen in Sangerhausen und gegen Wolfsburg, mal wieder auf den Boden der Tatsachen herunter geholt und man hat am Sonntag gemerkt, dass „noch nicht alles Gold ist, was glänzt“. Überbewerten sollte man die Niederlage aber nicht, auch andere Oberligateams können Fußball spielen und nicht in jedem Spiel kann man Punkte holen.
Darum gilt es jetzt, neues Selbstvertrauen zu tanken, um die nächsten beiden Heimspiele (Bautzen, Auerbach) erfolgreich abzuschließen. Außerdem konnten wir aufgrund des Torverhältnisses den zweiten Tabellenplatz halten, auch wenn der Abstand zum 1. FC Magdeburg auf acht Punkte angewachsen ist, aber die Heyne-Truppe hat auch andere Saisonziele als wir.
Stimmen:
Trainer Pfannkuch (Germania):
"Wir haben bisher immer am oberen Limit gespielt, heute ist uns das nicht gelungen. Eilenburg war die ersten 20 Minuten klar besser, sind verdient in Führung gegangen. Danach mussten wir einem Rückstand hinterherlaufen und haben die nötige Ruhe vermissen lassen. Nach der Pause waren wir Feldüberlegen, haben uns aber keine klaren Torchancen erarbeiten. Der Sieg für Eilenburg geht deshalb in Ordnung."
Trainer Pohl (Eilenburg):
"Es tut gut, auch mal gegen eine Spitzenmannschaft zu gewinnen. In den ersten 20 Minuten haben wir gut gespielt. Dann hatte Halberstadt mehr vom Spiel, hat die Zweikämpfe gewonnen. Wir waren in dieser Phase optisch unterlegen. Dennoch haben wir das 1:0 recht clever über die Zeit gebracht. Für den Kopf und das Selbstvertrauen der Mannschaft war das ein wichtiger Sieg."
Torschütze Petzold (Eilenburg):
"Das klappt einmal von hundert Schüssen! Da war natürlich auch Glück dabei!"
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ps:
Trotz der Niederlage war es ein angenehmer und lustiger Ausflug. Mit Seabug und vier „Alten Germanen“ hatte ich während der neunstündigen Eilenburg-Tour viel Spaß und die einen oder anderen „Alster“ wurden geleert. Der Support unserer Fans war in der ersten Halbzeit ordentlich, in der zweiten Hälfte ließ er, auch aufgrund des Spielverlaufs, stark nach. Anscheinend fühlten sich auch manche unserer Germaniafans von der Anwesenheit einiger Lok Leipzig-Anhänger ein wenig gestört, auch wenn diese völlig friedlich und überhaupt nicht auf Ärger aus waren.