ACF Fiorentina – A.S. Livorno Calcio (3.Tag by Statistik)
Am nächsten Morgen, Sonntag den 02.10.2005, standen wir extra früh auf, um die Ersten im Frühstücksraum zu sein, denn wir wollten ja zum oben genannten Serie A Spiel nach Florenz. Die Fahrt vom Strand über zahlreiche Berge und Serpentinen in die Toskana dauerte unendliche 4 Stunden, was mich bald zur Weisglut brachte. Das Stadion wurde zu unserer Überraschung relativ schnell gefunden, was wohl damit zusammenhängen muss, dass in Italien alles bestens ausgeschildert ist. Doch das eigentliche Ärgernis kam erst jetzt: es gibt am Stadion Artemi Franchi keine Kassen. Nachdem wir uns zu einem Fanprojekt durchgefragt hatten, der die Tickets in unmittelbarer Nähe verkaufte, musste man dort über eine Stunde anstehen, um eine Karte für 18 € auf der Hintertortribüne zu ergattern. Dafür gibt es eine glatte Sechs. Das Stadion hat vier Sitzplatztribünen, wobei nur eine überdacht ist. Der Gästeblock ist dabei von einer 5 m hohen Glaswand umzäunt, auf denen oben noch Stacheldraht angebracht ist. Da es zudem um die Vorherrschaft in der Toskana ging, war dieser rappelvoll. Ich war gerade dabei, die Aufstellung zu notieren, als es plötzlich anfing, riesige Tropfen in der Größe eines Tischtennisballes zu regnen. Eine wahre Sintflut brach über uns hinab, was die Mehrheit der zahlreichen Zuschauer veranlasste, fluchtartig die unüberdachten Tribünen zu verlassen. Wir wollten zunächst den Regen aushalten, waren aber bereits nach 5 Minuten völlig durchnässt. So verfolgten wir den Rest des Spiels unterhalb der Tribünen zwischen den Beinen der wenig ausharrenden Leute hindurch. Dies führte natürlich zu einigen Sichtbehinderungen. Die Gastgeber, unter dem bekannten Kapitän Ujfalusi, gingen in der 27. durch Luca Toni in Führung, der den Ball mit der Hacke mitnahm und vollendete. Kurz darauf erhöhte Martin Jorgensen durch einen hammerharten Strich in der Landschaft in der 35. auf 2:0, was eine Frau unter den Tribünen zum ausflippen brachte. Sie tanzte und umarmte die umstehenden Leute wild. Damit ging es in die Pause und die Tribünen wurden immer leerer. So stand bald eine Gruppe englischer Groundhopper neben uns, die es vorzogen wieder ins Hotel zurückzukehren. In der Pause wechselte der Schiedsrichter von schwarz auf neongelb und die Fiorentina griff weiter an. Diese wurde in der 60. mit einem herrlichen Heber von Gianpaolo Pazzini belohnt. Als Viola dann einen Gang zurückschaltete, machten die Gäste dann endlich mal auf sich aufmerksam. So erzielte Fabio Galante in der 85. den Anschluss und Stefano Morrone verkürzte in der 88. zum 3:2. Diese Tore erlebten wir aber auch nicht mehr, da wir uns nach 60 Minuten dem Regen geschlagen gaben. Die Stimmung war an diesem Tag den Wetterumständen angepasst.
ACF Fiorentina:
Frey – Ujfalusi, Di Loreto, Gamberini – Brocchi (81. Pazienza), Donadel, Fiore, Pasqual, Toni (68. Bojinov) – Pazzini, Jorgensen (72. Pancaro)
A.S: Livorno Calcio:
Amelia – Prates, Galante, Vargas, Grandoni – Morrone, De Ascentis, Ruotolo (61. Lazetic), Coco – Palladino (68. Bakayoko), Lucarelli
Gelb: Brocchi, Di Loreto – Palladino, Ruotolo
Rot: 16. Lucarelli (Schiedsrichterbeleidigung)
Schiedsrichter: Nicola Ayroldi
Zuschauer: 33821
So ging es im strömenden Regen schnell die 4 Stunden zurück zum Meer, so dass wir 20.30 Uhr unser Essen einnehmen konnten. Der Regen hielt zudem bis zum nächsten Tage an.