[Blockierte Grafik: http://photodb.kicker.de/photo…blem/xsmall/logo_1605.gif]10.September 2005: Admira Nordea Mödling – SK Rapid Wien 1:1 (0:0)[Blockierte Grafik: http://photodb.kicker.de/photo…mblem/xsmall/logo_975.gif]
9.Spieltag der T-Mobile Bundesliga Österreichs, Bundesstadion Südstadt – 8200 Zuschauer
Das letzte besuchte Spiel unserer Österreich-Reise führte uns nach Maria Enzersdorf in die Südstadt. Admira Nordea Mödling empfing Rapid Wien. Die Vorzeichen waren klar: während Rapid im oberen Tabellendrittel rangierte, stand Admira mit nur 1 Punkt abgeschlagen am Tabellenende.
Frühzeitig machten wir uns auf dem Weg in die Südstadt. Dass dies genau das Richtige war, sollten wir schnell feststellen, denn die angegebenen Wege zum Stadion waren nicht nachvollziehbar und wir mussten uns selbständig durch die Wirren des Wiener Verkehsverbundes schlagen. Nach geraumer Zeit fanden wir das Stadion. Die bis zum Anstoß verbleibende Zeit verbrachten wir im nahe gelegenen Cafe Restaurant Platzerl, das sich mehr und mehr in grün-weiß färbte, denn dieses Cafe war auch der Anlaufpunkt der vielen Rapid-Fans.
Etwa eine Stunde vor dem Anstoß gingen wir zum Stadion. Diesmal wählten wir einen Stehplatz, denn 19 Euro für die Tribüne war uns zu teuer. Aber auch 15 Euro für den Stehplatz war recht happig. Zumal der Stehplatz nichts anderes als eine steile Wiese hinter den Toren darstellte.
Zwei Spieler waren im besonderen Augenmerk. Zum einen war es Eric Akoto, der im vergangenen Sommer vom FC Rot-Weiß zurück zur Admira wechselte, zum anderen war es Michael Hofmann, ein Spieler der Rapid-Elf, der vor Jahren von den Amateuren des FC Bayern kam. Er war in den letzten Wochen vermehrt im Interesse der österreichischen Medien, da er als Deutscher das ÖFB-Nationaltrikot tragen wollte.
Als Schiedsrichter Einwaller um 18:30 Uhr das Spiel anpfiff, vermissten wir in Rapids Aufstellung einige Leute. So fehlten Ivanschitz und Akagündüz, dafür spielte der erst 16jährige Kavlak – eines der größten Talente der T-Mobile-Bundesliga. Auch Eric Akoto blieb auf der Admira-Bank und wurde auch während des Spiels nicht eingewechselt. Diese Position außerhalb des Spielfeldes beherrschte er ja auch in Erfurt schon bravorös.
Von den anwesenden 8200 Fans waren mindestens 6000 Anhänger des SK Rapid. Zu Spielbeginn zeigten sie eine schöne Choreo: In rot-blau mit weißer Schrift skandierten sie über ihren gesamten Block HEIMSIEG! Das diese Fans heißspornig sind war bekannt und dauerte es auch keine 2 Minuten, bis das Spiel zum ersten Mal unterbrochen wurde. Michi Wagner, ein ehemaliger Spieler vom Erzfeind Austria Wien, spielte auf der linken Seite und daher genau vor dem Rapid-Block, was ihm die Silvesterknaller nur so um die Ohren fliegen ließ. Immer mit lautstarken Rufen „Michi Wagner – Sohn einer Hure“ aus Tausenden Kehlen.
Nach zweiminütiger Unterbrechung lief das Match weiter, die Knaller flogen dennoch bei jeder Gelegenheit auf das Feld.
Das Spiel war sein Geld kaum wert. Rapid schonte sich wohl schon für die Bayern, Admira konnte wohl nicht besser spielen. Ihre sportlichen Defizite glichen sie mit unfairen Attacken aus, was ihnen die eine oder andere Verwarnung einbrachte. Michael Hofmanns Chance in der 28.Minute war beinahe die einzige Möglichkeit, die sich eines der beiden Teams in Spielhälfte 1 erspielte. Doch sein Schuß aus halblinker Position nach Traumpass von Kavlak verfehlte das Tor knapp. Weitere Möglichkeiten von Lawaree (Rapid), Bule, Wagner und Wallner (alle Admira) wurden leichtfertig vergeben.
Bis zur Halbzeit fiel noch kein Tor. Dennoch baute sich eine Angst auf, dass etwas ganz anderes fallen könnte: Der Himmel färbte sich nicht dunkel sondern pechschwarz und fast alle im Stadion sorgten sich, trocken nach Hause zu kommen. Doch erst stand Spielhälfte 2 auf dem Plan. Diese war qualitativ kaum besser als die 1.Hälfte, Hofmann knallte in der 58.Minute den Ball ans Gebälk. Der Rest des Spiels spielte sich im Mittelfeld ab.
Doch plötzlich und unerwartet fielen dennoch Tore: eine Minute vor Spielende führte der Gastgeber Admira durch ein Tor von Gabor Egressy. Was keiner für möglich hielt, schien zur Sensation zu werden. Rapid setzte nun alles auf eine Karte und schaffte in der Nachspielzeit den Ausgleich durch Roman Kienast. Sogar das Siegtor hatte Rapid noch auf dem Fuß, aber der Ball wurde von der Admira-Abwehr noch von der Linie gekratzt. Einen Sieg hätte allerdings auch keine der beiden Mannschaften für diesen Anti-Fussball verdient.
Der Schiedsrichter pfiff das Spiel ab und dieser Pfiff schien ein Zeichen für den Himmel gewesen zu sein, seine Schleusen zu öffnen. Es schüttete wie aus Kübeln. Nach 25 Metern bis zum Stadionausgang waren wir bereits so nass, dass kein Tropfen Wasser mehr am Körper blieb. Aber das Gefühl war toll, als sich die Klamotten wieder erwärmten. Zeit genug hatten sie dazu, denn eine 1 bis 1 ½ stündige Heimfahrt mit Bus, Straßenbahn und U-Bahn hatten wir noch vor uns.
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