19.07.2005 Freie Turner Braunschweig – VfB Germania Halberstadt 1:2 (0:1)
Germania:
1Kischel (ab 46. 31Helmstedt) – 2Heckeroth, 13Thiele, 4Gottwald (ab 57. 3Lorenz), 17Pölzing (ab 57. 8Wiekert) – 19Vandreike (ab 67. 14Stosch) – 10Gerlach, 11Stefke (ab 57. 7Alex Kopp) – 18Schlitte (ab 67. 16Reitzig), 20Banser (ab 76. 5Cunaeus), 15Binsker (ab 57. 6Hartmann)
Braunschweig:
1Later – 12Damker, 4van der Vorst, 13Klann, 6Henschel – 2Wadsack (ab 71. 15Bäthge), 5Krüger, 7Ortelt – 10Renz (ab 46. 16Dickhoff) – 17Schmidt (ab 49. 14Röhrs), 8Abdaoui
Tore:
0:1 (11.), Schlitte,
Stefke schickt Banser mit einem „Zuckerpass“ in den Strafraum, Fait Banser legt auf den freien Schlitte ab und Kevin verwandelt ohne Mühe ins leere Tor!
1:1 (46.), Ortelt,
Abspielfehler Pölzing und Braunschweig nutzt den Fehler zu einem schnellen Angriff und Ortelt verwandelt clever und überlegt!
1:2 (82.), Reitzig,
Klasse Flanke von Gerlach und Reitzig verwandelt gekonnt mit dem Kopf!
Torchancen: 4:7!
Torschüsse: 7:12!
Gelbe Karten:Alex Kopp (78.), Foulspiel, van der Vorst (81.), Foulspiel, Cunaeus (81.), Foulspiel (Revanchefoul), Hartmann (87.), Unsportlichkeit (Freistoss zu früh ausgeführt)
Zuschauer: ca. 70, davon 30 Germania-Anhänger
Äußere Bedingungen: Wieder ein sehr holpriger Platz, der aber wenigstens groß genug war! Anfangs war es sonnig, aber sehr windig, später bewölkt, aber zum Glück gab es kein Regen!
Zum Spiel
Unser siebtes Spiel der Vorbereitung absolvierten wir gestern Abend in Semmenstedt. Gegner war der Niedersachsenligist Freie Turner Braunschweig. Bis auf André Kopp, Daniel Löffke und Tassilo Werner trat unser Kader vollständig an. Emrullah Kaya war auch mit in Semmenstedt, darf aber aufgrund seines Alters (17) erst ab Mitte August für uns auflaufen. Wir begannen mit einer sehr angriffslustigen Elf, in der mit Gerlach, Stefke (beide im Mittelfeld) und den Stürmern Schlitte, Banser und Binsker fünf offensive Spieler aufliefen. Dieses Mal trug Nils Thiele die komplette Partie die Kapitänsbinde.
Das Spiel begann ziemlich verheißungsvoll, so hatte Braunschweig schon in der 3. Minute die erste gute Möglichkeit, als der Ball durch unseren Fünfmeterraum flog, ohne dass ein Spieler das Spielobjekt erreichte. Zwei Minuten später machte Banser mit einem satten Torschuss, der aber vom guten Braunschweiger Schlussmann zur Ecke gelenkt werden konnte, auf sich aufmerksam. Dann wurde es für die Freien Turner brenzlig, als der sehr kleinlich pfeifende Schiedsrichter auf Rückpass entschied und wir zu einem Freistoss aus sechs Metern Entfernung kamen. Vandreike legt kurz auf Stefke ab, aber dessen Torschuss wurde von der vielbeinigen Abwehr abgeblockt (8.). In der 11. Minute fiel dann das überraschende, aber nicht mal unverdiente 0:1 für uns durch Kevin Schlitte. Stefke hatte vorher einen Zauberpass auf Banser gespielt, der sehr überlegt auf Schlitte ablegte und dieser musste nur noch ins leere Tor einschieben. Das war ein klasse Spielzug! Erst in der 26. Minute passierte wieder etwas erwähnenswertes, als Gerlach im Mittelfeld mit einem „Halb Handstand, Halb Fallrückzieher“ ein Kabinettstückchen vollzog und die Fans begeisterte. Ansonsten schenkten sich die Teams nichts und gingen voll zur Sache, dementsprechend gab es wenige Torraumszenen. Kurz vor der Halbzeit glänzte Pölzing, nach schöner Kombination über Banser und Stefke, mit einem harten und gefährlichen Torschuss!
2. Halbzeit: Trainer Pfannkuch tauschte vorerst keine Feldspieler aus, nur Helmstedt löste Kischel im Tor ab! Kaum hatte die Partie wieder begonnen, stand es 1:1 (46.). Da hatte Pölzing zuvor schlecht abgespielt und Braunschweig nutze diesen Fehler eiskalt durch Ortelt, weil wir den schnellen Angriff auch nicht energisch genug unterbinden konnten. Erst nach 51 Minuten tauchten wir wieder vor dem gegnerischen Gehäuse gefährlich auf, als Stefke nach klasse Pass von Gerlach aus guter Position aufs Tor schießen konnte, aber gehalten! Kurz danach brillierte Schlitte mit einem seiner unwiderstehlichen Flankenläufe und legte auf erneut Stefke ab, der unmittelbar abzog, aber das Tor knapp verfehlte (52.). Dann entschied der Schiedsrichter auf Handspiel Thiele und Braunschweig kam in 18 Meter Torentfernung zu einem Freistoss, den sie direkt auf das mittlerweile von Helmstedt gehütete Tor schossen, aber zum Glück wurde der gefährliche Ball von unserer Abwehr zur Ecke abgefälscht (55.).
Nach 57 Minuten kamen Lorenz, Wiekert, Alex Kopp und Hartmann für Gottwald, Pölzing, Stefke und Binsker neu in die Partie. Der dieses Mal sehr auffällig spielende Gerlach gefiel dann mit einer Direktabnahme, die das Tor nur um Haaresbreite verpasste (62.). Auch ein Freistoss von Hartmann verfehlte das Braunschweiger Gehäuse nur sehr knapp (64.). Der eingewechselte Alex Kopp hatte nur sehr wenige gute Szenen, u. a. als er vorbildlich Reitzig ins Spiel brachte und „Fritze“ sich energisch durchsetzte und aus dem Gewühl heraus zu einem gefährlichen Torschuss kam, der aber mit vereinten Kräften vom Brauschweiger Team abgewehrt wurde (73.). Dann gab es einen ungewöhnlichen taktischen Wechsel; Cunaeus kam für Banser ins Spiel und übernahm auch dessen Position des Mittelstürmers und schon kam Brisanz ins Spiel. So ließ sich Alex Kopp zu einem völlig unnötigen und überharten Foul hinreißen, das zu Recht mit Gelb bestraft wurde (78.). Danach wurde es richtig hitzig auf dem Platz und viele kleine Fouls prägten das Spiel und u. a. fing sich Cunaeus für ein Revanchefoul ebenso eine unnötige gelbe Karte ein, wie auch van der Vorst (81.). Die Gemüter beruhigten sich bei uns erst wieder nach dem überraschenden, aber nicht unverdienten 2:1 durch den Kopfball von Reitzig (82.). Dieses entscheidende Tor hatte Gerlach hervorragend per genauer Flanke vorbereitet. Kurz vor Schluss gab es dann für Hartman noch eine gelbe Karte für einen zu früh ausgeführten Freistoss (87.). Hierbei reagierte der Schiedsrichter nun oberkleinlich! Das war’s dann!
Fazit:
Der sechste der abgelaufenen Niedersachenliga 2004-05, die Freien Turner Braunschweig waren der erwartet starke Testspielgegner. Im Gegensatz zum Spiel von letzter Woche gegen den MTV Wolfenbüttel (2:1) spielte diese spielstarke Mannschaft auch gut nach Vorne und wollte Tore erzielen und stand nicht, wie Wolfenbüttel, mit acht Mann in der Defensive. Dementsprechend war das Niveau der Partie relativ hoch, auch wenn der schlechte Platz nur vereinzelt ein Kombinationsspiel zuließ. Unser 2:1 Sieg war etwas glücklich, aber auch verdient, allein schon aufgrund der vielen guten Torchancen. Der sehr kleinlich pfeifende Schiedsrichter brachte unnötig viel Farbe ins Spiel, obwohl beide Teams nicht unfair agierten, auch wenn verbissen um fast jeden Meter gekämpft wurde. Bei uns gefiel, der erstmals von Beginn an eingesetzte Enrico Gerlach, der viele gute Offensivaktionen einleitete, auch wenn er bestimmt noch einige Fitnessdefizite aufzuholen hat. Alex Kopp hingegen muss endlich aufwachen und viel mehr zeigen, um seine Ansprüche auf einen Platz in der Startelf mit guten Leistungen anzumelden.
Der Gastgeber in Semmenstedt hatte sich für diese Vorbereitungspartie alle Mühe gegeben, um dem Spiel eines Viert- gegen einen Fünftligisten einen würdigen Rahmen zu geben. Leider verliefen sich nur wenige Zuschauer zum Sportplatz in Semmenstedt. Ich war wieder mit dem Goalgetter03, seinem Vater und Oldie Schimmel vor Ort und bedanke mich an dieser Stelle für den lustigen Abend und die Fahrt nach Niedersachsen. Besonders amüsant dabei war der Ausspruch des Braunschweiger Spielers Ortelt kurz vor Schluss der Partie („Die Mauer muss wieder aufgebaut werden“), als wir nach dem 2:1 den Sieg feierten. Der gute Mann war wohl etwas sauer, dass eine Mannschaft aus Sachsen-Anhalt die Braunschweiger etwas glücklich, aber auch verdient besiegt hatte. Was soll’s, die Fahrt hatte sich auf jeden Fall gelohnt und auf der Hinfahrt wurde mir schon bewusst, dass vier Generationen Germania-Fans im Auto saßen. Das ist doch auch mal was!
Der nächste Test findet schon Morgen beim Blitzturnier in Seehausen statt. Gegner sind dann ab 18.00 Uhr der Oberligakontrahent des ersten Spieltages, der TSV Völpke und der Gastgeber, der Landesklasseverein SV Seehausen. Die Spielzeit wird jeweils 45 Minuten betragen.