VfL Bochum - VfB Stuttgart 2:0

  • Am Samstag hieß es mal wieder früh aufstehen, um meinem Plan, die Komplettierung aller Bundesligastadien, einen weiteren Baustein hinzuzufügen.


    Es ging nach Bochum und wie in den letzten Wochen war VfB-Christian mein Begleiter.


    Um 6.00 Uhr trafen wir uns also am Alex, um mit WE-Ticket die 8stündige Reise in den Ruhrpott zu beginnen. Selbst zu dieser unchristlichen Zeit waren schon solche Massen unterwegs, dass man um einen guten Sitzplatz kämpfen musste. Über Magdeburg und Braunschweig erreichten wir Bad Oeynhausen, wo wir letztmalig umsteigen mussten. Und wie wir so zur Mittagszeit auf dem Bahnhof festsaßen überkam mich wieder eine leicht niedergedrückte Stimmung, sicher auch der Tatsache geschuldet, dass ich nur 4 Stunden geschlafen hatte. „Warum tue ich mir dass eigentlich an?, Was treibt mich an, an einem Samstagmittag sinnentleert auf einem Provinzbahnhof ins Leere zu starren?“ Ich weiß es nicht. Das vermeindlich Gute an solchen Touren ist, dass man alle Zeit der Welt hat, in Ruhe Zeitung zu lesen.


    Als wir endlich den Bochumer Hauptbahnhof erreichten, hellte sich meine Miene langsam wieder auf. Schnell noch ein leichtes Mittagsmahl beim Boulettenbräter aus USA und ab zum Ruhrstadion. Der Block wurde geentert und ein lauschiges Plätzchen unterm Dach gesucht, mit gutem Blick aufs Spielfeld und aufs Publikum. Mit rund 31.000 Leuten war das Stadion auch gut gefüllt, aus dem Schwabenland waren ca. 2-3.000 angereist, um dem VfB auf dem Weg in die Championsliga zu unterstützen. Man sollte meinen, das dies bei einem Absteiger kein Problem darstellt. Aber es kam alles ganz anders.


    Schon vor Spielbeginn war im Block der Stuttgarter schon ordentlich Alarm. Es sollte also nicht am Support liegen. Als endlich Herbert Grönemeyer aus den Lautsprechern erklang, ich war wohl der einzige im Gästeblock der leise mitgesummt hat, betraten die Spieler den grünen Rasen und es konnte losgehen.


    Und Stuttgart legte gut los und kam in der Anfangsviertelstunde zu einigen guten Möglichkeiten, doch Bochum wollte nicht das Opferlamm spielen und sich vom eigenen Publikum ordentlich verabschieden. Mit der Zeit kamen die Mannen um Peter Neururer immer besser ins Spiel. Der VfB konnte sich bei Timo Hildebrandt bedanken, der einzige Stuttgarter, der an diesem Tag Normalform erreichte, das es weiterhin 0:0 stand.


    Als das erste Zwischenergebnis aus Gelsenkirchen eingeblendet wurde, brandete großer Jubel auf, doch die Schwaben konnten die Energie aus dem Block nicht auf den Platz übertragen. Eine wenig berauschende Leistung. So ist die Championsleauge nicht verdient.


    Die erste Halbzeit endete 0:0, da der VfB in Halbzeit 2 jedoch da weitermachte, wo in der 1. Hälfte aufgehört wurde, kam was kommen musste. In der 60 Minute traf Misimovic zum verdienten 1:0. Doch wer diese Gegentor als Weckruf für die Schwaben verstand, wurde enttäuscht. Immer noch wurde stur durch die Mitte gespielt. Doch da war an diesem Tage kein Durchkommen. In der 71. Minute erhöhte Lokvenz verdientermaßen zum 2:0. Totenstille im Gästeblock. Einzig eine Kabbelei im Stuttgarter Block zwischen den Roten und den Grünen verdeutlichte, dass die Gästefans noch am Leben sind.


    Spielschluss.


    Die Bochumer verabschieden sich ehrenvoll aus der Bundesliga und die Stuttgarter können sich bei den ebenso doofen Schalkern und Herthanern bedanken, dass der Kampf um die begehrten Plätze zum Gelddrucken auf den letzten Spieltag verschoben wurde.


    „Glückwunsch zum Ground und ab zum Bahnhof“ dachte ich mir, doch Pustekuchen. SMS von Christian. Busblockade. Nun gut, Bierchen besorgt, in die Sonne gelegt und das teilweise lächerlich anmutende Treiben aus sicherer Entfernung beobachtet. Erst tat sich lange Zeit gar nichts und dann ging alles ganz schnell. Sammer und Konsorten kommen an den Zaun. Laber, Laber und Gut war. Schön das wir drüber gesprochen haben.


    Nun aber ab zum Bahnhof, ein leichtes Abendmahl bei McDoof und rein in den ICE. Am Bahnhof noch den Schiri gesehen. Zweideutige Zeichen in seine Richtung in Bezug auf den letzten Spieltag wurden von ihm übersehen. Schade, nix mit ner schnellen Mark.


    Die Rückfahrt war das angenehmste am ganzen Tag. Weicher Sitz, ein leckeres Pils und ein gutes Buch. Was will man mehr. Um 24.00 Uhr endlich wieder zu Hause. Gott sei Dank ist die Saison bald vorbei und man kann Samstags wieder ausschlafen.


    P.S. Zeit ein Resümee zu ziehen. Gemeinsame Reisen zu Stuttgart-Auswärtsspielen mit Christian. 4. Spiele, 0 Punkte, 2:10 Tore.


    An mir liegst aber nicht.