WM 2026 in Nordamerika: Was uns beim größten Fußballturnier aller Zeiten erwartet
- NOFB
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Mit der Ausweitung auf 48 Teilnehmer kehrt die Gruppenphase zum klassischen Modus mit Vierergruppen zurück. Insgesamt werden 104 Partien ausgetragen, und das ist ein Rekord, der durch eine zusätzliche K.-o.-Runde der letzten 32 Teams zustande kommt.
Diese Änderungen hat der FIFA-Rat bereits beschlossen, einschließlich der terminlichen Leitplanken für Vereine und Nationalmannschaften im Turnierjahr.
Was sich 2026 sportlich und organisatorisch ändert
Kern der Reform ist die Rückkehr zu Vierergruppen. Es spielen 12 Gruppen à vier Teams, die jeweils besten zwei sowie die acht besten Gruppendritten erreichen das 32er-Achtelfinalfeld.
Dadurch bleibt die Spannung am letzten Gruppenspieltag erhalten, weil die Parallelspiele die Ergebnis-Taktik begrenzen. Gleichzeitig steigt die Gesamtzahl der WM-Partien auf 104.
Neu ist auch die stärkere Regionalisierung des Spielplans. Die FIFA ordnet die Spiele mehrheitlich drei Zonen, nämlich Ost, Zentral und West, zu, damit Teams und Fans kürzere Wege haben.
Außerdem sind mehr Ruhetage eingeplant. Aus sportlicher Sicht soll das die Regeneration verbessern und die Spielqualität hochhalten.
Gerade die längere Turnierdauer und 104 Partien schaffen mehr Datenpunkte und dynamischere Quotenmodelle. Dieser Effekt ist eine Folge des Formats und der größeren Teilnehmerzahl.
Eröffnung, Finale und große Bühnen
Der Start hat Symbolkraft. Das Eröffnungsspiel findet im legendären Estadio Azteca in Mexico City statt. Damit schreibt das Stadion Geschichte als erste Arena mit drei WM-Eröffnungsspielen. Am zweiten Turniertag starten die Gastgeber Kanada in Toronto und die USA in Los Angeles ins Turnier.
Die Auslosung und der Weg nach 2026
Die Finalauslosung ist für den 5. Dezember 2025 im Kennedy Center in Washington, D.C., angesetzt. Erst dann stehen die 12 Gruppen, Ansetzungen und Reisewege endgültig fest. Bis dahin laufen die Qualifikationen auf allen Kontinenten weiter.
Die Slotverteilung für die 48 Startplätze ist bereits seit einigen Jahren fixiert. UEFA erhält 16, CONMEBOL und CONCACAF jeweils 6, CAF 9, die AFC 8 sowie die OFC 1 Direktplatz und die verbleibenden zwei Tickets werden über ein interkontinentales Play-off mit sechs Teams vergeben. Für die drei Gastgeber USA, Kanada und Mexiko sind die Startplätze gesetzt.
Host Cities und Stadionnamen
Insgesamt 16 Städte in den USA (11), Mexiko (3) und Kanada (2) sind Austragungsorte. Die Gastgeber-Teams bestreiten ihre Gruppenspiele auf heimischem Boden, ein logistischer Vorteil für Teams und Fans.
Ein Detail, das 2026 noch sichtbarer wird, sind die „Clean-Stadium“-Regeln der FIFA. Während der WM werden Sponsornamen nicht verwendet und Stadien werden neutral mit Stadtbezeichnungen geführt.
Für Mexico City läuft die temporäre Turnierbezeichnung „Estadio Ciudad de México“. Parallel hat der Eigentümer 2025 die kommerzielle Umbenennung zu „Estadio Banorte“ verkündet, ein Schritt, der die laufende Modernisierung mitfinanzieren soll, aber während der WM nicht sichtbar sein wird.
Besonders im Fokus steht das Azteca selbst. Die traditionsreiche Arena wird umfassend renoviert und soll im März 2026 wiedereröffnen, rechtzeitig vor dem WM-Auftakt. Geplant sind modernisierte Kabinen, Hospitality-Bereiche und Zuschauerzonen.
Reisen, Spielrhythmus und Fanerlebnis
Das Turnier ist auf kürzere Wege und mehr Regeneration ausgerichtet. Die FIFA betont, dass der Großteil der Partien innerhalb regionaler Zonen stattfindet und für 103 der 104 Spiele drei volle Ruhetage eingeplant sind.
Damit reagiert der Verband auf die höheren physischen Anforderungen eines um 40 Spiele größeren Turniers. Gleichzeitig sollen gebündelte Spielpläne den Fan-Reiseaufwand verringern und die Stadionauslastung erhöhen.
Der komplette Spielplan inklusive Spieltage pro Stadt ist veröffentlicht und Fans können sich zudem für Ticket-Informationen vorregistrieren. Erfahrungsgemäß erfolgt die Ticketvergabe in Phasen, zunächst per Registrierung und Auslosung, später in weiteren Verkaufsfenstern. Offizielle Informationen laufen zentral über FIFA.com und FIFA+.
Was das neue Format bedeutet
Aus sportlicher Sicht bringt das 12×4-Format mehrere Konsequenzen.
Erstens werden Überraschungen wahrscheinlicher, weil die Schwelle zum Erreichen der K.-o.-Runde niedriger liegt als bei acht Vierergruppen mit nur 16 Achtelfinalplätzen.
Zweitens steigt die Bedeutung der Tordifferenz und der Platzierung innerhalb der Gruppe, weil die acht „besten Dritten“ im Vergleich über alle Gruppen ermittelt werden.
Drittens sollten die zusätzlichen Ruhetage helfen, die Belastung besser zu steuern, was insbesondere für Teams, die große Reisewege haben, zählt.
Timeline bis zum Anstoß
2025 ist das Jahr der finalen Weichenstellungen. Stadien schließen Modernisierungen ab, Testevents prüfen Logistik und Sicherheitskonzepte, und im Dezember bringt die Auslosung in Washington, D.C., die sportliche Dramaturgie auf den Punkt.
2026 folgt die letzte Feinplanung für Training Camps und Reisepläne der Teams, begleitet von den Vorgaben des internationalen Spielkalenders, die bereits fixiert sind.
Die WM 2026 wird damit größer, dichter und logistischer durchgeplanter als jede vorherige Ausgabe. Der Start in Mexico City, ein Finale in New York/New Jersey und ein Netzwerk aus 16 Host Cities bilden den Rahmen, getragen von einem Format, das mehr Spiele und mehr Chancen bietet, aber auch präzise Planung erfordert.
Auch für Anhänger des regionalen Fußballs im Nordosten Deutschlands, etwa aus Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg, bietet die WM 2026 eine besondere Gelegenheit.