Der FC Energie Cottbus: Zwischen Aufstiegsträumen und finanziellen Hürden
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Ein Stadion mit Geschichte, aber ohne Zweitliga-Tauglichkeit
Das Leag Energie Stadion – früher Stadion der Freundschaft – ist eng mit der Identität des Vereins und der Region verwoben. Doch elf Jahre nach dem letzten Zweitligaspiel ist die Arena nicht mehr auf dem neuesten Stand. Ein Besuch der DFL-Inspektoren brachte zahlreiche Defizite ans Licht. Zu geringe Flutlichtstärke, fehlende technische Infrastruktur für Medienübertragungen und nicht überdachte Sitzplätze sind nur einige der Baustellen. Um die Auflagen zu erfüllen, sind bis zu zweieinhalb Millionen Euro notwendig – eine gewaltige Summe für einen Drittligisten.
Haupttribüne und Flutlicht im Cottbuser Stadion müssten verbessert werden.
Die Suche nach finanziellen Lösungen
Energie Cottbus hat sich bereits an Stadt, Land und regionale Wirtschaft gewandt, um Unterstützung zu erhalten. Doch die bisherigen Signale sind ernüchternd: Die Landkreise Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße haben finanzielle Hilfen abgelehnt, und auch das Bildungs- und Sportministerium sieht sich nicht in der Verantwortung.
Trotzdem gibt es Hoffnung. Die Stadt Cottbus hat sich offen für eine Zusammenarbeit gezeigt, und es gibt Pläne, gemeinsam mit der Wirtschaftsregion Lausitz eine Machbarkeitsstudie zur langfristigen Stadionmodernisierung durchzuführen. Doch während große Projekte mit einem Finanzbedarf von bis zu vierzig Millionen Euro diskutiert werden, muss kurzfristig vor allem das Problem der fehlenden Infrastruktur gelöst werden.
Blick auf die Gegentribüne im LEAG Energie Stadion.
Die Fans stehen hinter ihrem Verein
Die Anhänger von Energie Cottbus zeigen eindrucksvoll ihre Unterstützung. Mit dem Aufkommen der Stadiondebatte erreichen den Klub vermehrt Nachfragen zu Spenden für einen Ausbau oder Umbau. „Wenn von unseren Fans das Angebot kommt, ist das super. Aber es muss alles auf rechtliche Beine gestellt werden“, sagt der Medienbeauftragte Stefan Scharfenberg-Hecht. Diese Bereitschaft zeigt, wie tief verwurzelt der Verein in der Region ist und welchen Stellenwert er für die Menschen hat.
Zuschauerzahlen des FC Energie Cottbus in den vergangenen Jahren
Zeitdruck und Ungewissheit
Bis zum 1. März muss Energie Cottbus seinen Lizenzantrag für die zweite Bundesliga einreichen. Zwar müssen die Umbauten bis dahin nicht abgeschlossen sein, aber der Verein muss der DFL eine tragfähige Finanzierungsstrategie präsentieren.
Vereinspräsident Sebastian Lemke bringt die Dringlichkeit auf den Punkt: „Es wäre tragisch, wenn wir sportlich den Aufstieg schaffen und dann an der Infrastruktur scheitern.“ Die kommende Zeit wird zeigen, ob sich Stadt, Land und Sponsoren zusammenfinden, um die finanziellen Mittel bereitzustellen.
Der FC Energie Cottbus steht vor einem entscheidenden Moment in seiner Vereinsgeschichte. Der Aufstieg ist greifbar nahe, doch ohne Unterstützung droht er zur unerfüllten Vision zu werden.