FSV Zwickau befindet sich in einer sportlichen und wirtschaftlichen Krise
NOFB
Wie alle Vereine muss auch der FSV Zwickau einen Weg durch die Corona-Krise finden. Aufgrund der Geisterspiele fehlt dem Verein Geld. Zwar konnte durch Spenden ein niedriger sechsstelliger Betrag generiert werden, jedoch reicht dies nicht aus, um die Saison sorgenfrei zu Ende bringen zu können. „Wie wir bereits mitgeteilt haben, würden diese durch die Geisterspiele verursachten Verluste zur Zahlungsunfähigkeit des FSV Zwickau und damit zur Insolvenzantragspflicht führen, wenn dem Klub keine weitere Liquidität zufließt“, ist so auch in einer Stellungnahme der Westsachsen zu lesen.
Aus diesem Grund hat der FSV bei dessen Hausbank ein Darlehen über 800.000 Euro beantragt. Diese Summe dient dabei nicht nur der Absicherung der aktuellen Spielzeit 2019/20 und auch nicht für interessante Tischspiele, sondern soll ebenfalls zu Beginn der nächsten Spielzeit die Liquidität absichern. „Diesbezüglich führen wir bereits seit März Gespräche mit unserer Hausbank, um die von Land und Bund bereitgestellten Finanzhilfen zur Überwindung von coronabedingten Liquiditätsengpässen in Anspruch nehmen zu können“, heißt es dazu weiterhin vom Verein.
Das Westsachsenstadion war einst die Heimat des FSV Zwickau.
Nach Niederlage beim FC Viktoria Köln mitten im Abstiegssumpf
Doch den FSV plagen nicht nur finanzielle Sorgen, auch im Kampf um den Klassenerhalt dürfte es eng werden. Nach der Spielpause waren die Rot-Weißen zwar gut mit einem 2:2 gegen den FC Hansa Rostock gestartet, doch am gestrigen Dienstagabend setzte es eine heftige 0:3-Schlappe beim FC Viktoria Köln. Vor den mittlerweile üblichen leeren Rängen entwickelte sich eine zähe Partie, mit kaum Tormöglichkeiten auf beiden Seiten. Von zwei schwachen Mannschaften war der FSV eher noch die Stärkere und kam auch zu einigen Abschlüssen, die jedoch von Gerrit Wegkamp (7., 23.) sowie Elia Huth (29.) vergeben worden. Dies änderte sich jedoch als Maurice Hehne kurz vor der Pause aufgrund einer Verletzung ausgewechselt werden musste. Der Innenverteidiger war mit dem Kölner Angreifer Albert Bunjaku in der Luft zusammengeprallt. Im Anschluss kamen die Hausherren dann auch noch zu einigen gefährlichen Situationen durch Kevin Holzweiler, Bunjaku (jeweils 43.) sowie Hamza Saghiri (45.).
Die alte Anzeigetafel des Westsachsenstadions hat ausgediehnt.
Nach der Pause zeigte sich die Zwickauer Mannschaft wieder gefestigter. Energisch Pressing brachte die Viktoria-Spieler aus dem Konzept und schnelle Angriffe sorgten für Gefahr. Es gelang jedoch kein Treffer und so war es denn wie so oft. Gut gespielt, aber die Tore fielen auf der anderen Seite. In der 63. Minute brachte Bunjaku seine Elf nach einer Flanke von Marcel Gottschling in Front. Zwickau öffnete anschließend seine Hintermannschaft, ohne jedoch Druck auf die Kölner ausüben zu können. Stattdessen nutzten dieses die entstandenen Freiräume, um selbst wieder aktiver zu werden. Aus diesen Angriffen resultierten dann auch die Treffer durch Mike Wunderlich (81.) und Fabian Holthaus (90.).
Es wird eng am Tabellenende
Damit rutschten die Westsachsen vorerst hinter den Halleschen FC auf den 17. Rang der dritten Liga. Bei einem Sieg beim FC Bayern München II könnte der dahinter platzierte SC Preußen Münster punktemäßig heute noch zum FSV Zwickau aufschließen. Es wird also eng vor dem so wichtigen Kellerduell gegen den HFC. Dies wird am kommenden Samstag (6. Juni) ab 14 Uhr zur Austragung kommen.