Spielbetrieb in der Regionalliga Nordost geht vorerst weiter – Nachholspiele am Mittwoch
NOFB
Am kommenden Wochenende steht dann der 19. Spieltag an, womit zumindest die Hinrunde der Spielzeit 2021/22 halbwegs vernünftig über die Bühne gebracht wäre. Dabei wird es für die Spitzenteams darum gehen, die Bodenhaftung wie bei einem guten Reifen zu behalten und konzentriert die anstehende Aufgabe anzugehen. Doch schon an diesem Spieltag greifen bereits die Zuschauerausschlüsse in Sachsen. Dies bedeutet, dass die Partien VfB Auerbach vs. Tennis Borussia Berlin als auch BSG Chemie Leipzig vs. FC Energie Cottbus vor leeren Rängen durchgeführt werden müssen. Besonders die Chemiker sehen daran einen klaren Wettbewerbsnachteil und würden daher gern die kommenden drei Spiele ins neue Jahr verschieben lassen. Jedoch wird innerhalb des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) diese Forderung als schwer durchsetzbar angesehen, da nicht mit der Solidarität der Vereine außerhalb von Sachsen gerechnet wird.
Krisensitzung am Mittwochabend
Damit besteht erneut das Problem, dass bereits in den vergangenen Jahren bestanden hat. In der großen Krise denkt ein jeder an sich und versucht, den größtmöglichen Vorteil aus der Situation zu ziehen. Bereits in der vergangenen Woche konnte dieses Schauspiel vor dem Spitzenduell zwischen dem Berliner AK 07 und dem BFC Dynamo betrachtet werden. Während der Zweitplatzierte aus Hohenschönhausen unbedingt spielen wollte, hat der von Verletzungen und Quarantäneanordnungen gebeutelte BAK alles versucht, um eine Austragung zu verhindern. Letztendlich wurde das Duell auf den 30. November verschoben. Ob dann gespielt werden kann, wird sich noch zeigen.
Wann wird das Spitzenspiel zwischen dem BAK 07 und dem BFC Dynamo im Poststation stattfinden können?
Zunächst wird am heutigen Mittwochabend der Krisenstab des NOFV in einer Videokonferenz über die Fortsetzung des Spielbetriebes in der Regionalliga Nordost beraten. Dabei sollen wohl alle Optionen – unter anderem mit einem Spielbetrieb komplett ohne Zuschauer oder auch einem Saisonabbruch – durchgesprochen werden. Ganz vom Tisch soll dabei bereits die Möglichkeit eines Heimrecht-Tauschs sein. Beim FC Energie zum Beispiel wollen die Verantwortlichen für den letzten Spieltag unbedingt das Heimrecht behalten, da gehofft wird, dass sich die Lausitzer dann noch immer im Aufstiegsrennen befinden und mit den eigenen Fans im Rücken einen Vorteil in diesem haben.
Präsident fordert Hilfe von der Politik
Natürlich wissen die Verbandsvertreter, dass ein Spielbetrieb ohne Zuschauer und erst recht ein Saisonabbruch zu hohen Einnahmeverlusten bei den Vereinen führen werden. „Wenn wir jetzt vermehrt über Lockdown und Einnahmeausfälle sprechen, müssen wir auch mit der neuen Bundesregierung über Corona-Hilfen für die Regionalliga-Vereine reden. Da hat uns die letzte Regierung im Stich gelassen“, äußerte sich hierzu NOFV-Präsident Hermann Winkler zuletzt in einem Interview.
Es ist natürlich schwierig, in der aktuellen Situation zu mutmaßen, wie es in diesem Winter weitergehen wird. Vielleicht werden schon heute Abend wichtige Weichen gestellt. Wobei vor allem der Zusammenhalt zwischen allen Beteiligten wichtig wäre. „Wir schalten uns Mittwoch für die erste Videokonferenz zusammen. Wir müssen die gute Kommunikation mit den Verbänden und Vereinen gerade in dieser schwierigen Zeit erhöhen“, ließ Winkler hierzu wissen.