Gegen den TSV 1860 München gab es für den 1. FC Magdeburg nichts zu holen
NOFB
Die Gäste aus München legten mit Anpfiff gleich so richtig los, wollten ihre Aufstiegsambitionen untermauern und die Wettquoten bestätigen, die bei einem Blick auf eine Internet-Liste verrieten, dass ein Auswärtssieg im Bereich des Möglichen lag. Vor allem der bewegliche Merveille Biankadi stellte die Verteidigung der Gastgeber immer wieder vor schwer lösbare Aufgaben. Dementsprechend war dann auch die frühe Führung der Sechziger folgerichtig. Per Steilpass bediente Dennis Dressel in der neunten Minuten seinen Mitspieler Stefan Lex, der wenig Mühe hatte, das Spielgerät an dem herauseilenden FCM-Keeper Morten Behrens vorbei ins Netz zu legen. Auch danach setzten die Löwen mit ihrer Spielfreude die Gastgeber immer wieder unter Druck. So hätte Erik Tallig kurz vor der Pause auf 2:0 erhöhen müssen, doch sein Kopfball landete nur am Pfosten. Es sollte somit zur Pause bei der knappen Führung der Gäste bleiben.
Zwei Standardsituationen entscheiden die Partie zu Gunsten der Sechziger
Die Magdeburger kamen etwas druckvoller aus der Kabine und nahmen nun mehr am Spiel teil. Allein Saliou Sané hätte in drei Situationen für den Ausgleich sorgen können. Da dies nicht gelang und gleichzeitig die Löwen wieder etwas die Zügel anzogen, war das Spiel dann in der 56. Minute entschieden. Einen Freistoß von Daniel Wein verlängerte Dennis Erdmann zu Stephan Salger, der das Leder per Kopf aus kurzer Distanz im Magdeburger Gehäuse unterbringen konnte. Das Ganze wiederholte sich in der 61. Minute, als Wein einen Freistoß ins Zentrum brachte, wo dann dieses Mal Phillipp Steinhart zum 3:0 vollendete. Der FCM gab sich danach im Grunde auf, es kam nur noch wenig Konstruktives zusammen. Andreas Müller handelte sich in der Schlussphase noch seine fünfte Gelbe Karte ein, wodurch er beim nächsten Spiel beim FC Viktoria Köln zuschauen muss. Ansonsten gibt es von diesem Duell nichts mehr zu vermelden.
In der Magdeburger Arena ging es auch am Mittwochabend wieder trostlos zu.
„Diese erste Hälfte ist nicht zu akzeptieren. Wir hatten eine hundertprozentige Chance zum Ausgleich und haben das in der Halbzeit ordentlich besprochen. Dann darfst du mit zwei Standardtoren nicht so überlistet werden“, zeigte sich FCM-Coach Hoßmang nach der Partie höchst unzufrieden.
1. FC Magdeburg: Behrens – T. Müller, Burger (83. Harant), Bittroff, Jakubiak (65. A. Müller), Jacobsen, Ernst (75. Conteh), Obermair, Granatowski (75. Beck), Steininger (65. Bertram), Sané
TSV 1860 München: Hiller – Willsch, Erdmann, Salger, Steinhart, Wein, Biankadi (88. Knöferl), Neudecker (81. Belkahia), Tallig (88. Klassen), Dressel, Lex (75. Greilinger)
Schiedsrichter: Arne Aarnink (Nordhorn)
Gelbe Karten: Sané, Burger, T. Müller, A. Müller, Bittroff / Erdmann
Tore: 0:1 Lex (9.), 0:2 Salger (56.), 0:3 Steinhart (61.)
Zuschauer: derzeit keine (MDCC-Arena Magdeburg)
Hoßmang weiter in der Kritik
Mit dieser Niederlage wird die Kritik am Trainer natürlich nicht leiser. Schon kurz nach Spielschluss entluden viele FCM-Anhänger in den sozialen Medien ihre Wut. Die Leistung in diesem Spiel wurde als Angsthasenfußball und Arbeitsverweigerung beschrieben. Ein Fan fasste dies wie folgt zusammen: „Wie lange wollt ihr das den Fans noch antun? Wie lange sollen sie diesen Scheiß noch ertragen? Jedes Spiel hat man die Hoffnung, dass es besser wird und dann kommt wieder ein Arschtritt.“
Abstiegsduell beim FC Viktoria Köln steht an
Die nächste Aufgabe dürfte für die Blau-Weißen aus der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt kaum einfacher werden. Am Samstag geht es zum FC Viktoria Köln. Das Spiel ist ein echtes Kellerduell, denn beide Mannschaften stecken mitten drin im Überlebenskampf der dritten Liga. Die Kölner sind zwar aktuell auf dem 14. Tabellenrang platziert, der FCM liegt jedoch nur drei Punkte zurück und könnte mit einem dreifachen Punktgewinn an seinem Konkurrenten um den Klassenerhalt vorbeiziehen. Entsprechend dürfte es eine hart umgekämpfte Partie werden.
Am letzten Wochenende verlor der FC Viktoria sein Heimspiel gegen den SV Waldhof Mannheim mit 1:2. Am Dienstag folgte dann ein 2:2 beim SV Wehen Wiesbaden. Der Abwehr der Rheinländer zeigte sich dabei alles andere als Sattelfest und dies sollte vielleicht Räume geben, damit die Magdeburger endlich auch wieder vor dem gegnerischen Gehäuse für Gefahr sorgen können.