Rasiert verliert?
Frisch rasiert nahm Schönbergs Trainer Heiko Tegge die Auswärtshürde Rathenow in Angriff - er wäre mit einem Punkt zufrieden gewesen. Bekommen hat er ihn leider nicht und dies ist vor allem seiner schwächelnden Offensivabteilung anzulasten. Gegen den kämpferisch starken FSV fand diese nie die entscheidenden Mittel für einen Torerfolg. Zu langsam und zu umständlich wurde da in Strafraumnähe operiert, so dass Optik Rathenow sich immer wieder formieren konnte.
Die erste Spielhälfte war bis auf den Treffer von Steffen Senf nicht besonders aufregend, weil beiden Mannschaften deutlich anzumerken war, dass eine Menge auf dem Spiel stand. Die erste gute Möglichkeit bot sich den Gästen. Nach einer Optik-Ecke in der 11. Minute ging es über Christian Kollmorgen und Dino Iserhot schnell nach vorn und Gökhan Aydin fischte Iserhot's Flanke gerade noch rechtzeitig aus der Luft. Ähnlich flink ging in der 20. Minute auf der Gegenseite die Post ab. Über die Stationen Dejan Kljaic und Christian Kienle wurde zu Matthias Kellner gespielt, aber Sven Schmidtke war kurz vor Kellner am Ball. Eine Minute später legte Christian Kienle das Leder sehr schön auf die rechte Seite zu Dejan Kljaic und dessen punktgenaue Flanke verwertete Steffen Senf am langen Pfosten per Kopf zum 1:0. Und als dann Guido Block in der 32. Spielminute versuchte, eine Grundlinienflanke von Hendrik Sievert abzuwehren, traf er das Außennetz seines eigenen Tores. Dino Iserhot verzog nach einem Zuspiel von Stefan Purtz einen Volleyschuss und kurz vor der Pause sorgte Sven Wittfot nach einer Völzke-Ecke für dicke Luft im 16er der Hausherren.
Gleich nach dem Wiederanpfiff zischte ein Optik-Freistoß gefährlich nah am Dreiangel vorbei und dann wurden die Schönberger aktiver und drängten auf den Ausgleich. Es gab eine ganze Reihe von Ecken, die die Rathenower Abwehr nicht immer sattelfest wirken ließ, aber mit ein wenig Glück überstand Optik die Phase des Spiels und Dejan Kljaic hätte bei einem Konter in der 55. Minute von der linken Seite sogar auf 2:0 erhöhen können, aber der Ball ging am langen Pfosten vorbei. In der 65. Minute zog Hendrik Sievert links auf und davon, wurde aber im letzten Moment vom Ball getrennt. Ein Kracher von Hendrik Völzke klatschte gegen den Pfosten und Christian Kollmorgen köpfte nach einer Völzke-Ecke genau in die Arme von Aydin. Sven Schmidtke reagierte großartig bei einem wohl abgefälschten Freistoß von Guido Block (84.) und dann gab's kurz vor Ende der Partie noch einmal vehemente Proteste der Grün-Weißen. Schiedsrichter Weißenborn ließ sich aber nicht dazu überreden, ein klares Handspiel im Strafraum mit einem Elfmeter zu ahnden und so waren die Punkte und das Spiel endgültig verloren.
Heiko Tegge wollte die Niederlage jedoch nicht an der Schiedsrichterleistung festmachen. Seine Mannschaft trage die Schuld allein, weil ein Sturmspiel praktisch nicht stattgefunden habe. Sein Gegenüber Ingo Kahlisch sprach von einem wichtigen Sieg, der Auftrieb für die kommenden Spiele gebe. Seine Mannschaft habe aufopferungsvoll gekämpft und ein sehr schön herausgespieltes Tor erzielt.
Statistik
FC Schönberg 95: Sven Schmidtke, Sven Wittfot, Christian Radom, Stefan Malchow, Stefan Purtz, Dinalo Adigo, Hendrik Sievert, Dino Iserhot, Hendrik Völzke, Christian Kollmorgen, Ronny Tetzlaff
FSV Optik Rathenow: Gökhan Aydin, Jacob Kayser, Steffen Senf, Christian Kienle, Marco Lindemann, Tim Berger, Matthias Kellner (81. Mirko Kumovic), Dirk Szabo, Guido Block, Dejan Kljaic, Sören Osterland (67. Moussa Doumbia)
Tor: 1:0 Steffen Senf (21.)
Zuschauer: 171
Schiedsrichter: Andy Weißenborn (Berlin)
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