Verflixte schnelle Gegentore vermiesten verregneten Nachmittag zusätzlich
Die Antwort auf meine eher rhetorisch gedachte Frage beim sonnabendlichen Schlagerspiel SG Schlagsdorf - FC Schönberg 95 II, wie es denn um die Gesundheit unserer Oberligamannschaft bestellt sei, verhieß für den Auftritt in Ludwigsfelde wenig Gutes: Sven Schmidtke, Stefan Purtz und Thorsten Grümmer hatten sich krankheitsbedingt abgemeldet und dass Christian Radom seine Sperre aus dem Eberswalde-Spiel absitzen musste, war ja schon seit einer Woche bekannt. Den daraufhin gut gemeinten Ratschlag, am Sonntag zu Hause zu bleiben, habe ich natürlich ignoriert - schließlich war das Ludwigsfelder Waldstadion auch für mich Neuland und so was lässt man sich nicht entgehen.
Im Südwesten Berlins angekommen stand dann kurzzeitig auch noch der Einsatz von Stefan Junge auf der Kippe. Er hatte sich eine Fingerkuppe gebrochen, biss aber die Zähne zusammen und um es vorweg zu nehmen: er machte ein wirklich gutes Spiel. Allerdings begann das Ganze schon fast traditionsgemäß mit einen Rückschlag. Der prominente LFC-Neuzugang Jörg Heinrich versorgte Maik Eidtner mit einem wunderbaren Zuspiel und Eidtner machte kurzen Prozess. Wenig später trat Heinrich in halbrechter Position zu einem Freistoß an. Und den Ball, den ich schon drin gesehen hatte, kratzte Stefan Junge mit einer Riesenparade irgendwie aus dem Dreiangel. Tolle Leistung - von Beiden. Im Anschluss an die folgende Ecke zog erneut Heinrich nach einer Körpertäuschung ab und Stefan Junge, der das Leder nicht festhalten konnte, hatte beim verunglückten Nachschuss von Andreas Fricke das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. 10 Minuten vor der Pause rettete Schönbergs Keeper vor einem wohl abgefälschten Fricke-Schuss, während es über Erfolg versprechende Offensivaktionen der Gäste wenig zu berichten gibt.
Dies schien sich nach dem Wiederanpfiff zunächst zu ändern. Die Grün-Weißen wollten punkten, kassierten aber in der 54. Minute das vorentscheidende 2:0 durch Andreas Fricke. Stefan Junge, der kurz zuvor noch gegen Heinrich und Fricke glänzen konnte, war bei Fricke's Sonntagsschuss ins lange Eck absolut machtlos und es ehrt die Schönberger, dass sie auch jetzt nicht die Ohren hängen ließen. Sebastian Hack (Ex-Bezirksklasse), der gegen Jörg Heinrich (Ex-Championsleague) eine prima Partie ablieferte, versuchte sein Glück, aber er bereitete Stefan Breitkopf wenig Probleme. Der einschussbereite Ronny Tetzlaff wurde wenig später im 5m-Raum mit einem kräftigen Trikotzupfer vom Ball ferngehalten und die beste Gästemöglichkeit der Mecklenburger machte der Ludwigsfelder Torhüter Breitkopf zunichte, als er einen Kollmorgen-Kopfball von der Linie holte. Und so kassierte man am Ende auch noch das 3:0. Zunächst prallte Jan Walle's Gewaltschuss in der 78. Spielminute gegen den Pfosten und da Schönbergs Abwehr die Situation nicht bereinigen konnte, war dann irgendwann Maik Eidtner zur Stelle.
Heiko Tegge sah es positiv, dass sich seine Mannschaft "so viele Chancen, wie allen bisherigen Spielen zusammen" erarbeitet hatte. Der Erfolg der Ludwigsfelder gehe in Ordnung. Er verfüge im Moment leider nicht über eine oberligataugliche Mannschaft, blicke aber trotzdem kämpferisch nach vorn - insbesondere hoffe er auf eine baldige Rückkehr der vielen kranken und verletzten Spieler. Volker Löbenberg hingegen bemängelte nur, dass den Gästen nach dem 2:0 zu viele Chancen gestattet wurden und er wünschte seinem "alten Freund" Heiko Tegge alles Gute.
Statistik
FC Schönberg 95: Stefan Junge, Hendrik Sievert (46. Ronny Tetzlaff), Jan van Oirschot, Christian Kollmorgen, Dino Iserhot, Stefan Malchow, Sven Wittfot, Mamadou Sabaly (79. Christian Schröder), Sebastian Hack, Steffen Trettin, Manuel Lomoth
Ludwigsfelder FC: Stefan Breitkopf, Gordon Entrich, Jens Uwe Zöphel, Jörg Heinrich, Andreas Fricke, Steffen Grunert (81. Jens Neumann), Sven Patzler, Maik Eidtner, Sergej Alber (81. Nicky Röll), Thomas Förster (83. Dennis Seidel), Jan Walle
Tore: 1:0 Maik Eidtner (08.), 2:0 Andreas Fricke (54.), 3:0 Maik Eidtner (78.)
Zuschauer: 251
Schiedsrichter: Mario Wehnert (Haselbachthal)
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