Beiträge von Saalekreiser

    Ja, habe ich. Ich kenne aber auch eine Mannschaft, die Champions-League-Teilnehmer Feyenoord Rotterdam in einem Testspiel 4:0 geschlagen hat und trotzdem schlechtester Zweitligaabsteiger aller Zeiten wurde. Soviel zur Wertigkeit von Testspielen. Vor einer Handvoll Zuschauern gegen eine hochmotivierte Truppe von Türkiyemspor wird sich zeigen, wo RB in dieser Liga steht.


    Ich gehe sicher mit, dass die es nicht so einfach haben werden, wie letzte Saison. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen ... leider!

    Da werden einige Leipziger wohl denken, daß nach dem glorreichen Spiel gegen den großen FC Schalke der Aufstieg in der viertklassigen Regionalliga reine Formsache ist und Türkiyemspor oder Plauen aus dem Stadion gefegt werden. Ich kann den Saisonauftakt kaum erwarten...


    Hat ja nix nur mit Schalke zu tun! Hast ja sicher auch mal der ihre anderen Testspielergebnisse gesehen!?

    seid doch froh ,dass es einen potenten mäzen gibt ,der den osten entlich mal in sachen fussball vorwärts bringt.nur von tradition kann kein verein leben ,geschweige höher klassigen fussball bieten. die traditionsmannschaften des ostens spielen fast nur noch drittklassig,-warum wohl.lasst rb leipzig ihren weg gehen,vieleicht kommen in ihrem schatten auch wieder einige andere mannschaften nach oben .beste grüsse an leipzig und umgebung.


    Ob wir die lassen oder nicht, die machen ihren Weg so und so auch. Ich persönlich werd mich schon mal dahin verirren, wenn die irgendwann mal Bundesliga spielen sollten ... aber nur in den Gästeblock.

    Du regst dich über alles mögliche bei dieser Veranstaltung auf - wieso gehst du denn dahin? Ich denke der Weg nach Gera oder Piesteritz ist für dich nicht so unmachbar weit, um deine Königsblauen doch noch an diesem Wochenende zu sehen.


    Gera war mir in der Tat zu kostenintensiv (Anreise) und die Wahl gab mir außerdem recht ... in Gera hat es ja geregnet ohne Ende. Zum anderen wollte ich mich mal in der Tat auf die Regionalligasaison vorbereiten und RB mal in "Action" sehen. Was interessiert mich da Erzgebirge Aue oder Grün-Weiß Piesteritz?


    Zitat

    Bisschen pöbeln in und um das Stadion gehört zum Fußball irgendwie dazu (so lange es nicht gleich in Gewalt ausartet), wundert mich eher das der RB-Studentenrat sich inzwischen auf dieses Niveau "herablässt". Allerdings macht das Pöbeln gegen die Sch... vom Revier den Brauseklub erstmals nach über einem Jahr Existenz fast schon sympathisch.


    Ich hab nix gegen Pöbeleien. Wenn man es sich erlauben kann. Weißte, ein (zur Zeit noch) popeliger Viertligist mit gekauften Fans in feinen Zwirn und dann soll man sich als alteingesessener Fan eines schon lange bestehenden Vereins anhören, "wir rotzen auf eure Tradition, wir gehören auf den Thron". 90% der Jungs wussten bis vor einem Jahr nicht mal wie Fußball geschrieben wird! Und - wie im Bericht schon erwähnt - nicht mal einfachsten Singsang haben die auf die Reihe bekommen ... aber hauptsache pöbeln! Ich bin mir sicher, geht es in einem Spiel um etwas und die richtige Klientel ist anwesend, sind die die ersten, die die Beine in Hand nehmen ...


    Zitat

    Nichtsdestotrotz - feiner Bericht. ;)


    Danke!

    Rasenballsport Leipzig - FC Schalke 04 1:2 (1:2)


    Am Samstag war es soweit: Nachdem die Messestadt jahrelang nach großem Fußball ächzte, sollte es ein einst künstlich geschaffenes Produkt – ermöglicht von Ösi-Brause-Milliardär Dieter Mateschitz – sein, die ihn nach Leipzig holen. Einstig für Sachsen Leipzig geplant – diese wollten aber unbedingt im Alfred-Kunze-Sportpark spielen – sollte dann Rasenballsport Leipzig der Gegner für die Schalker Knappen werden. Dies verband Rasenball gleich mit der Stadion(wieder)eröffnung. Die Knappen spielten noch am Vortag in Gera gegen den Zweitliga-Aufsteiger Erzgebirge Aue und fertigte diese – nach einem einwöchigen Trainingslager in Irdning – 3:1 ab.


    Felix Magath – Trainer des deutschen Vizemeisters und Championsleague-Teilnehmer – versprach auch in Leipzig mit allen Stars anzutreten. Einzig Heiko Westermann (wechselte kurzfristig zum HSV), Rafinha (angeschlagen) und Manuel Neuer (Sonderurlaub nach WM) waren nicht bzw. nicht mehr dabei.


    So begab man sich im Kreise von Kumpels und einigen Aktiven des Schalker Fanclubs "Grube Leopold" aus dem anhaltinischen Edderitz (bei Köthen) zum Samstag Nachmittag ins Zentralstadion, welches seit neusten den neumodischen Namen Arena trägt, noch dazu RedBull-Arena. Bereits im Vorfeld des Stadions zog Red Bull sein Familienprogramm durch: Hubschrauberrundflüge im RedBull-Hubschrauber für "nur" 35€ und sonstiges sinnloses Unterhaltungsprogramm, welches wenig mit Fußball zu tun hatte. Als man dann am Eingang des Sektor C ankam die nächste Ernüchterung! In Leipzig scheint die Betreibergesellschaft des einstigen Zentralstadions nichts, aber auch gar nichts dazu gelernt zu haben. Drei Eingänge a vier Eingangstore, a zwei Drehkreuze ständen zur Verfügung. Geöffnet waren zwei Eingänge, a zwei Eingangstore, a zwei Drehkreuze. Dahinter 8 (in Worten acht) Securities, von denen 2 die Besucher abtasteten und 6 zuschauten. Vor den Eingängen mittlerweile lange Schlangen, die nicht kürzer wurden, Menschenmassen wie selten im/am Zentralstadion gesehen. Der Unmut stieg und stieg. Nachdem man von hinten drückte und drängelte, immer mehr Menschen in den Drehkreuzbereich geschoben wurden, gaben die Security als bald das Abtasten gänzlich auf und ließen einfach durch. Als man nach 35 (!) Minuten endlich drin war, kam man dann mal auf die Idee, den dritten Eingang des Sektors und pro Eingang alle vier Tore aufzumachen. Ganz großes Kino! Sollte Leipzig irgendwann mal in der Bundesliga spielen, besteht hier ganz großer Aufholbedarf! Denn das zu so einem Spiel nicht nur 5.000 Fans kommen, sollte jedem bewusst gewesen sein, immerhin wurden bis Freitag 17.000 Tickets abgesetzt (ohne Sponsorentickets und VIP-Karten).


    Im Sektor C endlich angekommen, der nächste negative Eindruck: Ein paar Brause-Fans – groß, aufgepumpt, in feinsten Zwirn – hielten sich auch hier auf und es gab schon erste Konflikte zwischen denen und den Schalke-Fans. Nicht weil die Schalke-Fans auf Ärger aus waren, sondern weil die Brause-Fans Sachen äußerten a la "wir rotzen auf eure Tradition, wir gehören auf den Thron" und dies jeder richtige Fußballfan nicht gern auf sich sitzen lassen würde. Tolle RB-Fans. Ohne Worte!


    Das Spiel an sich begann auf Grund des Andrangs und der tollen Taktik an den Eingängen 15 Minuten später. Einst war geplant, dass Fallschirmspringer den Spielball ins Stadion bringen. Dies ließ man glücklicher Weise doch sein und Jan Seidel (Hennigsdorf) pfiff das Spiel dann ohne vorheriges großes Tamtam an. RB hatte Anstoß. Die Schalker übernahmen sofort das Heft des Handelns, ohne dabei jedoch zwingend zu wirken. Rasenball kam dann nach 10 Minuten so richtig ins Spiel. Auffällig dabei war, das Schalke-Neuzugang und Rechtsverteidiger Junmin Hao ein fürs andere Mal von der RB-Offensive überrannt worden ist. So war es kein Zufall, dass Steven Lewerenz, Neuzugang RB's vom HSV II, Junmin Hao wieder überrannte, zum flanken kam und Nico Frommer diese Flanke optimal zum 1:0 verwerten konnte (11.). Matthias Schober und Benedikt Höwedes – der zu weit vom Geschehen weg stand – hatten dabei keine Chance. Der Großteil der anwesenden Gäste fand diesen Treffer alles andere als schön, jubelten nicht, waren aber zugleich über die Stärke RB's überrascht. Felix Magath reagierte auf den total überforderten Junmin Hao mit dem sofortigen Wechsel gegen Lukas Schmitz (12.). Fortan stabilisierte sich die königsblaue Hintermannschaft. Die Brause-Kicker ließen sich davon aber kaum einschüchtern und versuchten nachwievor weiter nach vorn zu spielen. Was für Schalke allerdings auch Raum für eigenen Offensivaktionen ließ. So war es Ivan "Rakete" Rakitic, der nach einer sehr schönen Kombination von Jefferson Farfan und Mario Gavranovic nur knapp verzog. Kurz darauf hätte es bald wieder geklingelt. Ingo Hertzsch – seines Zeichens RB-Verteidiger – grätschte vor'm eigenen Strafraum und lenkte dabei den Ball beinahe in die eigenen Maschen. Zwei Minuten später dann doch das Tor für S04: Neuzugang Erik Jendrisek tankte sich durch die RB-Hintermannschaft, kam zum flanken und der am Elfer-Punkt lauernde Edu konnte im Fallen den Ball noch in die Maschen zum 1:1-Ausgleich drücken (24.). Auf der einen Seite Jubel, auf der anderen Seite Pfiffe und Buh-Rufe aus dem RB-Block. Irgendwie suspekt, diese Mode-Fans! Was glauben die, wer sie sind? Das Spiel blieb auch nach dem Ausgleich auf hohem Niveau, so das es sehenswerte Aktionen nüben wie drüben gab. Auffällig war, das Ingo Hertzsch als RB-Kapitän abermals das Leder ins eigene Netz befördern wollte und nur RB-Keeper Sven Neuhaus schlimmeres verhindern konnte. Kurz vor'm Pausentee konnte aber auch Sven Neuhaus einen weiteren Treffer nicht verhindern! Benedikt Höwedes hat nach einen schönen Solo die Leipziger Hintermannschaft ausgetrickst, stand auf einmal allein vor Sven Neuhaus und suchte sich in aller Ruhe die Ecke des Tores zum 1:2 aus (42.). Bis zum pünktlichen Pausenpfiff gab es nun keine weiteren Aufreger mehr. Halbzeit.


    Das Halbzeitprogramm war dann wieder RedBull-typisch: Ein paar Ballakteure steuerten ihren Teil für ein Familienprogramm bei. Mit artistischen Einlagen und Verrenkungen inbegriffen musste man ihnen zwar Respekt zollen, aber halbnackte Cheerleader oder der Gleichen wären dem gemeinen Fußballfan lieber gewesen.


    Zur zweiten Halbzeit wechselte Felix Magath dann drei Mal. Nicht mehr das Feld betraten Matthias Schober, Peer Kluge und Benedikt Höwedes. Dafür kamen Neuzugang Lars Unnerstall – einstig A-Junior Preußen Münsters und nun Ersatzkeeper der 1. Mannschaft von S04 – Tore Reginiussen und Joel Matip. Rasenballsport kam unverändert wieder aus der Kabine.


    Dabei kamen die Leipziger besser in die zweite Halbzeit und die Königsblauen mussten den ersten Schreck verdauen. Carsten Kammlott setzte sich mit einem Solo sehenswert durch und S04-Ersatzkeeper Lars Unnerstall kam etwas übermotiviert aus dem Strafraum heraus und holte Carsten Kammlott regelwidrig von den Beinen. Eigentlich klare rote Karte, aber Schiri Jan Seidel blieb bewusst, dass es sich um ein Testspiel (ich vermeide extra das Wort Freundschaftsspiel) handelte und zeigte lediglich gelb. Den Freistoß setzte Timo Rost nur knapp neben den linken Pfosten (49.). Das Spiel neutralisierte sich nun mehr oder weniger, ohne aber dabei unattraktiv zu werden. Besonders gefallen hat mir dabei Christoph Metzelder – als BVB-H**e verschrien aber meiner Meinung nach nach Heiko Westermann bindenwürdig – der immer wieder auf's neue gut die Bälle nach vorn verteilen konnte, aber auch auf RB-Seite Carsten Kammlott, der immer wieder gefährlich vorm oder im Schalker Strafraum auftauchte. Nun dauerte es bis ungefähr zur 65. Minute, ehe es wieder zu einer verheißungsvollen Torchance kam und die gehörte den Knappen: Edu wurde von Jefferson Farfan gut bedient nahm Maß, dabei aber wohl zu ungenau und verfehlte nur äußerst knapp. RB indes lauerte auf Kontermöglichkeiten, die sich folgerichtig aus den Offensivbemühungen der Gelsenkirchener auch ergaben, jedoch fehlte RB im Abschluss noch die Genauigkeit. Aber Chancen waren auch hier zweifelsohne vorhanden. Zum Ende der zweiten Halbzeit ergab sich wieder eine gute Chance für die Schalker: Der sehr gut aufgelegte Ex-Frankfurter Jermain Jones passte hervorangend auf Edu, jedoch bekam der verdammt schnelle RB-Neuzugang Richard van den Bosch noch seine Fußspitze zwischen Edu und das Leder. So blieb es am Ende beim knappen aber verdienten 2:1-Sieg für Schalke, was aber auch die gute Spielweise Rasenballs widerspiegelt!


    Nach Abpfiff begab man sich wieder Richtung Straßenbahnhaltestelle, wobei hier besonders der wenig bis gar nicht abfließende Verkehr und kaum Einsatzwagen der LVB negativ ins Auge fielen. Auch hier besteht dringender Aufholbedarf, sollte es in naher Zukunft wieder hochklassigen Fußball in Leipzig geben! Auch die RB-Fans, mit denen man sich leider eine Straßenbahn teilen musste, fielen negativ auf. So versuchten sie sich an guten alten deutschen Fußballfanliedgut, bekamen aber nicht eins davon richtig auf die Reihe und bepöpelten friedfertige Schalke-Fans. Tolle neue Fankultur, von einem Verein, der aus dem Nichts kam, den es erst seit kurzen gibt und es mal ganz nach oben schaffen will. Aber nicht mit gekauften Möchtegern-Fans wie solchen!


    Fazit: RB hielt über weite Strecken gut mit Schalke mit. Kommt auch nicht von ungefähr, schließlich sind die meisten RB-Spieler bestens ausgebildet und haben schon höherklassig gespielt und gilt für mich unumstritten – leider – als einziger wirklicher Aufstiegsfavorit. Auf Seiten der königsblauen Knappen stach besonders Christoph Metzelder positiv ins Auge. Ich denke, er wird nicht lange brauchen um auch beim letzten Schalke-Fan die Erleuchtung zu bringen, dass er dem Verein gewiss wirklich weiterhelfen wird. Auch positiv hervorzuheben ist Ivan Rakitic und Edu, die sehr oft verheißungsvolle Chancen auf dem Fuß hatten und RB-Keeper Sven Neuhaus in so manche Schwulität brachte!


    Statistik:


    RB Leipzig: Neuhaus - Ismaili (71. Albert), Hertzsch (71. Kläsener), Sebastian (71. Buszkowiak), Müller (71. Franke) - Lewerenz (59. Watzka), Rost (71. Bick), Geißler (71. Laas), Frahn (82. van den Bosch) - Kammlott (71. Kutschke), Frommer (59. Baier)


    FC Schalke 04: Schober (46. Unnerstall) - Moritz, Höwedes (46. Matip), Metzelder, Hao (12. Schmitz) - Kluge (46. Reginiussen), Rakitic (73. Jones) - Farfan, Jendrisek (83. Pourie) - Gavranovic (68. Müller), Edu


    Tore: 1:0 Frommer (11.), 1:1 Edu (24.), 1:2 Rakitic (42.)
    Zuschauer: 21.566
    Schiedsrichter: Jan Seidel (Hennigsdorf)

    Ich bin für eine 3 Staffel Lösung!


    Wenn man nur 2 Staffeln macht, dann müssen die Vereine auch wieder nur bis ans Ende der Welt fahren. Mit den 3 Staffeln könnte jede Mannschaft in jeder Staffel genügend Derbys spielen. Auch die Fahrtwege sollten sich dadurch in einem begrenzten Rahmen halten.


    Es gibt doch schon drei Staffeln! Süd, West und Nord. Attraktiv ist trotzdem keine davon! Schon allein der ganzen vielen zweiten Mannschaften, welches auch in der kommenden Saison wieder ein erhebliches Problem darstellt. Immerhin sind mit HSV II, WOB II, Braunschweig II, Hannover II, Hertha II und Cottbus II wieder 'ne ganze Ecke Mannschaften dabei, die so keiner sehen will. Dieses Problem trifft aber nicht nicht nur auf die Regionalliga Nord zu, sondern auch auf deren Unterbau, wie die Oberliga Nordost Süd, in er sich in der nächsten Saison neben Jena II, Aue II, Erfurt II, Dresden II auch noch Magdeburg II und Chemnitz II tummeln werden. Eigenartiger Weise ist dies aber nur in der Südstaffel der OL NO so. Weder die Nordstaffel, noch die OL Niedersachsen, die Bremenliga, der VL Schleswig-Holstein und der Oberliga Hamburg haben so ein dichtes Gefilde an zweiten Mannschaften wie die Oberliga Nordost Süd. Das Problem - hier im speziellen der Südstaffel der Oberliga Nordost Süd - scheint zu sein, das die Mittel(ost)deutschen Mannschaften in ihren jeweiligen Ligen stagnieren, sprich nicht wirklich vorankommen, die Nachwuchszentren aber gute Arbeit verrichten, der U23-Nachwuchs immer weiter nach oben drängt und sich dann in eins zwei Ligen hinter der jeweiligen ersten Mannschaft stauen.

    ... Sportring Mücheln vs. TSG Grün-Weiß Löbejün


    Am gestrigen letzten Spieltag der Kreisoberliga Saalekreis widmete ich mal dem Sportring Mücheln meine Aufmerksamkeit. Dies traf sich gut, denn Mücheln stellt quasi meine neue Heimat dar und trat heute gegen Löbejün an, welches meine alte Heimat ist.


    Bei nicht gerade kaiserlichem Wetter stand man pünktlich 15 Uhr auf dem Sportplatz am Eptinger Rain in Mücheln. Die Müchelner waren da, ich war da, nur die Sportfreunde der TSG aus dem nördlichsten Zipfel des Saalekreises waren nicht da. Da es sich doch um eine beträchtliche Anreise von ca. 60 km handelt, übte man sich in Geduld. Kurz vor viertel vier waren sie dann vollzählig eingetroffen. Die zahlreichen Baustellen hatten den doch Ortsunkundigen vor einige Probleme gestellt.


    Schiri Jan Müller pfiff also um 15:20 Uhr an. Jener Schiri war unter den Einheimischen kein gern Gesehener, stellte er doch in der Woche zuvor einen ihrer "wertvollsten" Spieler mit glatt rot für ein "Allerweltsfoul" vom Platz. Da lag also schon etwas Spannung in der Luft, was aber nicht am nahenden Gewitter lag. Von der ersten Minute an übernahm der Sportring das Heft des Handelns. Die Grün-Weißen hingegen kamen auch kaum über die Mittellinie hinaus. Allgemein vermutete man bei der Angsthasenspielweise ein 9-0-1-System. Umso schwerer war es für die Müchelner aus den guten Spielanlagen heraus, ihre Chancen ordentlich zu verwerten. Dies ging aus Sicht der Löbejüner bis zur 35. Minute gut. Dann ließen die in hellblau spielenden Geiseltaler in ihren Angriffsbemühungen auch etwas Ruhe einkehren und prompt kam die TSG - wie die Jungfrau zum Kinde - zu zwei verheißungsvollen Chancen. Bei der Ersten, ein Schuss der Löbejüner Nr. 8 aus ca. 15 Metern fehlten nur die berühmten Zentimeter, bei der Zweiten, ein Schuss der Nr. 6 aus ca. 10 Metern, rettete für die Müchelner das Aluminium. Dies war ein Zeichen für die Sportring-Akteure, das noch keine Halbzeit war. Sie erhöhten wieder die Schlagzahl und der Erfolg ließ nicht lang auf sich warten. Der TSG-Keeper - eigentlich erweckte er nur den Eindruck eines Zuschauers - stand seelenruhig in seinem Kasten ohne Miene oder Körper zu verziehen, als vor ihm im Strafraum ein lichterlohes Feuer brannte. Dies blieb auch so, als das Leder an ihm vorbei direkt in die Maschen zischte. Goalgetter war im Gewühle aus meiner Sicht Müchelns Nr. 9. Dann war auch schon Halbzeit.


    In der Halbzeit erfreute man sich daran, dass die sich bereits auf einem Abstiegsplatz befindlichen Löbejüner doch erst 0:1 zurücklagen, dass das Gewitter um Mücheln drumrum gezogen ist und an einer leckeren Roster.


    Halbzeit zwei: Gleiches Bild, nur halt auf der anderen Seite des Spielfelds. Mücheln spielt, Löbejün steht hinten drin. Wobei mir da die Frage aufkam, warum die Löbejüner auf einmal so grottenschlechten Fußball spielen, waren sie doch in der vorigen Saison als Aufsteiger aus der Kreisliga in die Kreisoberliga so souverän?! Sei es drum, den Grün-Weißen ging so langsam aber sicher die Luft aus, aber wechseln war nicht, weil auf deren Bank bis auf eine Spielerfrau niemand saß. So war auch Löbejüns augenscheinliche einzige Offensivkraft, die von kräftiger Gestalt wirkende Nr. 8, auf verlorenem Posten. Ich weiß gar nicht, ob der TSG-Trainer schon in Urlaub war, auf jeden Fall war auch von einem Trainer der Löbejüner keine Spur zu sehen. Und damit begann die Sportring-Show. Während die TSG Akteure sich zunehmenst in Standfußball übten drehten die Geiseltaler richtig auf und schon klingelte es im Fünfminutentakt. So stand es kurz vor Ende der zweiten Halbzeit 6:0 für den Sportring. Löbejün konnte dem absolut nichts entgegensetzen, zumal auch noch ein Spieler verletzungsbedingt raus musste und Ersatz war ja keiner mit. Die TSG-Spieler nahmen es zum Schluss auch nur noch mit Humor und es gelang ihnen doch noch ein Tor - wenn auch nur ein Eigentor - 7:0. Aber immerhin …


    Kaum erklang der Schlusspfiff, öffneten sich über Mücheln die Schleusen und es goss wie aus Eimern. Man flüchtete schnell ins Auto und es blieb nur noch festzustellen, dass die erschreckend schwachen Löbejüner mit Recht wieder absteigen! Denn wer gegen einen Staffelkontrahenten aus dem Mittelfeld (vor dem Spiel Platz 7) mit einer deftigen 7:0-Klatsche nach Hause geschickt wird, hat es wohl nicht wirklich verdient, in der Liga zu bleiben. Hoffentlich haben sich die Jungs in Braunsbedra nicht wieder in die baustellenbedingte Sackgasse verirrt …


    Im Folgenden sah der letzte Spieltag der Kreisoberliga wie folgt aus:


    30. Spieltag


    Samstag, 12.06.2010


    SV Braunsbedra II - VfL Querfurt 0:5
    SV Germania Schafstädt - SV Merseburg 99 II 3:2
    TSV Leuna 1919 II - LSG 1967 Ostrau 2:1
    TSV 1990 Schochwitz - SV 46 Barnstädt 3:6
    Sportring Mücheln - TSG Grün-Weiß Löbejün 7:0
    FSV Raßnitz - TSV Schwarz-Weiß Zscherben 1:3
    VfB IMO Merseburg II - SV 1885 Teutschenthal 2:3
    1. SV Sennewitz - VfB Blau-Weiß Hohenthurm 0:2


    Der VfL Querfurt steigt mit 65 Punkten und einer Tordifferenz von +45 vor dem TSV Schwarz-Weiß Zscherben (65 Punkte Tordifferenz +33) auf. Die Absteiger sind der TSV Leuna II (30 Punkte, Torfdifferenz -30), die TSG Grün-Weiß Löbejün (25 Punkte, Tordifferenz -33), der VfB Blau-Weiß Hohenturm (22 Punkte, Tordifferenz -22) und der TSV Schochwitz (19 Punkte, Tordifferenz -30).

    Und noch ein Nachschlag zum Pokalfinale! Langsam drehen die beim FSA durch ... aber ich schreib lieber nichts mehr dazu, nicht dass ich als Fan noch suspendiert werde, weil dem Georg das nicht passt, was ich schreibe ... :stumm: 8| :rolleyes: :rotekarte:


    P.S.: Die sollten mal bei Mario Barth anfragen ... vielleicht kann man da ein Comedy-Bühnenprogramm zusammenzaubern!


    CHEMIE HALLE!!!! :schal4:

    In Pößneck war´s mit Sicherheit auch nicht viel besser als in Sangerhausen! :cursing: :D


    Glückwunsch nach Halle! :)


    In Pößneck gab es wenigstens noch einen stabilen Käfig, auch wenn der so manchen Blick ziemlich filtert. :D Aber die Bauzäune in Sangerhausen waren der Witz schlechthin! Im Duden findet man als Steigerungsform von lachhaft bestimmt bald den FSA ...







    Von dem Erdhügel, den man in Sangerhausen "Gästeblock" nennt, wo ebenso die HFC-Fans untergebracht waren, reden wir gar nicht erst! Zwei mal am Tor gewackelt, war es offen ... :rolleyes:

    Ja ,ich glaub auch ,der Zug ist abgefahren. ;(


    Nunja, ich sehs so: a) Was will man in der dritten Liga ohne (umgebautes) Stadion? Oder meint hier jemand, die Masse der HFC-Fans hat jedes mal Lust in die RB-Arena nach Leipzig zu fahren? Wird schon bescheiden werden in der nächsten Saison für die Sicherheitsspiele ins sächsische reisen zu müssen! b) Für die dritte Liga müsste man Geld in Mannschaftsteile (Sturm, offensives Mittelfeld) investieren, welches man so bestimmt nicht hat. Da reicht es nicht abgehalfterte Stürmer von Aue II, Erfurt II oder sonstigen Graupen zu holen. Nichts gegen Müller, aber das auch er in Aue überwiegend in der Zweiten gespielt hat, ist kein Wunder. Erst rummotzen, dass er nicht spielen darf, dann spielt er, hat zwei Riesen auf dem Kopf und versemmelt die allerdeutlichst. So würde man sich nicht in der dritten Liga halten. Von daher seh ich das nicht ganz so verbissen. Alles zum rechten Zeitpunkt. Und der ist nun mal noch nicht! :versteck:


    :schal4:

    Wie hat der H** gestern gespielt? Husch dich...


    Also wenn du auf klugscheißen stehst, dann bitteschön: Der FCM hat zwei mal unentschieden gegen die Zweite vom HSV gespielt. In der Summe zwei Punkte! Der HFC hat einmal gewonnen und einmal verloren. In der Summe drei Punkte. Und nun viel Spaß beim Bauklötze schmeißen ... :)

    92 ?
    93 ?
    94 ?
    95 ?


    Wer sind die fehlenden 4 Bewerber?
    (Die Zweitmannschaften VfB Lübeck II/Schleswig-Holstein-Liga, Rot-Weiss EssenII /NRW-Liga, Stuttgarter Kickers II/Oberliga Baden-Württemberg und SV Elversberg II/Oberliga Südwest werden es wohl nicht sein. Selbst bei Regionalligaverbleib der 1.Mannschaften ihrer Vereine sind sie nicht aufstiegsberechtigt. Ein möglichen Aufstieg der 1.Mannschaften in die 3.Liga ist wohl aktuell unrealistisch.)


    Du hast zumindest schon mal den ZFC Meuselwitz (RL Nord) vergessen.

    Zum Thema, schade dass der HFC die Punkte im Aufstiegskampf liegenlassen hat.


    Naja, war ein indiskutabler Auftritt der Rot-Weißen! Chancen waren da, wenn man die nicht macht, ist man selber schuld! Allerdings muss man auch mal so sehen, dass das die dritte englische Woche (nimmt man das Pokalspiel gegen Elster mit in die Rechnung hinein) in Folge war. Man hat den Jungs deutlich angesehen, dass sie nicht mehr die fittesten sind. Das schlimme ist, es geht noch mindestens zwei Wochen so weiter. Mal schauen, was das wird!? Zum Glück geht es den anderen Mannschaften aber auch so ...


    :schal4:

    Derzeit ist es keine Kunst bei uns 3 Punkte zu entführen, genießt die kurze Zeit sie wird nicht von langer Dauer sein.


    Ähm ... leidet ihr in Magdeburg auf einmal alle unter Realitätsverlust? Führt die Elbe zu viel Wasser? ?(


    Seit 2008 gab es sechs Aufeinandertreffen des FCM und des HFC. Davon gingen vier Siege an den HFC, einer an den FCM (und der war geschoben) und ein Spiel endete Unentschieden. Also nur eine kurze Zeit ... ja nee, ist klar ... 8o :schal4:

    Verlorene Wette!


    1. FC Lok Leipzig - FC Erzgebirge Aue U23 2:2 (1:2)


    Das ich mich mal zu einem Spiel von Lok Leipzig verirre wird sicher so häufig nicht vorkommen! Nun war es aber so, dass der Kumpel aus der Nähe von Merseburg und Mitglied bei den Lok-Fans Lützen mit mir gewettet hat, wer im Derby Schalke - Lüdenscheid-Nord gewinnt. Natürlich hab ich als Schalker auf die Blau-weißen gehalten – und hab gewonnen. Der Einsatz war ein Besuch bei einem Fußballspiel ohne Kosten für den Wettsieger (Eintritt, Essen, Trinken etc.). Wie es sich bei einem Lok-Fan nicht vermeiden lässt, löste er seine Wettschuld mit einem Lok-Spiel ein. So wurde es die Mittwochsbegegnung von Lok und der U23 aus Aue.


    Also machte man sich bei bestem Fußballwetter los ins Bruno-Plache-Stadion zu Probstheida. Angekommen wurde sich in die langen Schlangen vor den Tageskassen eingereiht und dann nichts wie ab ins weite Rund. Vor dem Anpfiff noch schnell zwei Bierchen einverleibt (ich musst ja nix bezahlen :D ) welches aber irgendwie fatal nach Hasseröder schmeckte.


    Zum Spiel: Schiedsrichter Jens Klemm aus der Nähe von Dresden pfiff das Spiel pünktlich an. Aber kaum das man den Anpfiff realisierte jubelten die kleinen Veilchen schon das erste Mal. Nach einer Ecke für die Loksche starteten die Auer einen sauberen Konter den Sylvio Schwitzky eiskalt zu ihrer Führung nutzte (2.) - 0:1. Dabei war der Unterschied zwischen Profi- und Amateurverhältnissen deutlich sichtbar. Die Männer in blau-gelb waren nicht in der Lage dem schnellen Schwitzky auch nur annähernd Paroli zu bieten. So ging es dann auch die nächsten Minuten weiter. Die Loksche kam aus der eigenen Hälfte nur sporadisch heraus und Aue machte ordentlich Druck. So war es auch nicht verwunderlich, das die kleinen Veilchen durch einen Freistoß von Sven Schaffrath ihre Führung erhöhten (8.) - 0:2. Auch danach waren die Auer das tonangebende Team. So köpfte abermals Sylvio Schwitzky an den Pfosten. Lok-Keeper Jan Evers sah dabei auch nicht gut aus - er stand mal in der völlig falschen Ecke. Andy Wendschuch (Aue) traf nur die Querlatte. Die ersten Zuschauer verabschiedeten sich schon wieder aus dem BPS um vor’m heimischen Fernseher dem DFB-Pokal-Hit Schalke - Bayern zu fröhnen. Wir waren auch schon am überlegen, aber ich wollte ja mein Wettgewinn richtig genießen, also widmeten der Kumpel und ich uns dem Bier- und Würstchenstand (30.). Eines hat das Catering-Team von Lok aber immer noch nicht gelernt: Wie man viele hungrige Menschen auf einmal satt macht. Genau wie im damaligen Oberliga-Punktspiel Lok - ZFC (damals bloß auf Gästeseite) schaffte man es wieder mal nicht, mehr als zwei Roster, zwei Steaks und zwei Frikadellen auf den Grill zu packen. So wurde die Schlange am Würstchenstand länger, länger und nochmals länger und das schon weit vor der Halbzeit. Nach Schulnoten gäbe es hierfür eine glatte 6! Kurz vor der Halbzeit (44.) hörte man vom Bierstand aus von den weiterhin noch beim Spiel verbliebenen Fans einen Jubelschrei, was so viel hieß, wie das die Blau-gelben den Anschluss schafften - 1:2. Später erfuhr man, dass es Rico Engler die Loksche zurück ins Spiel gebracht hat. Halbzeit.


    Ein paar Unverbesserliche zündeten auf dem Dammsitz Böller, was aber kaum Beachtung fand. Mittlerweile trafen dann auch ein paar Hallenser ein, die gerade vom Spiel HFC - CFC gekommen sind. Unsereins begab sich dann auch wieder auf den Dammsitz, in der Hoffnung, dass die zweite Halbzeit besser werden würde.


    In Halbzeit zwei dann ein wenig verschobenes Bild: Aue zog sich etwas zurück, was Lok mehr Räume ließ und somit die Blau-gelben mehr ins Spiel brachte. Nichts desto trotz gelang es den Leipzigern nicht, das Runde im Eckigen unterzubringen. Im Gegenteil: Aue schoss noch ein Tor, welches der Schiri-Assi als Abseits anzeigte. Kann und konnte ich aus meiner Position nicht beurteilen! Erst in den Schlussminuten drückte Lok derart, dass sich die kleinen Veilchen nicht mehr aus der eigenen Hälfte befreien konnten. Lohn dafür waren u.a. mehrere Einwürfe in Höhe des Auer Strafraumes und zwei oder drei Ecken, von der es eine in sich hatte! Manuel Starke wurde bei der gefühlten letzten Aktion dieses Spiels - einer Ecke für Lok - im Strafraum umgestoßen. Der Schiri zögerte keinen Bruchteil einer Sekunde und zeigte auf den Punkt. Der Gefoulte selbst trat an und versenkte eiskalt (93.) - 2:2. Mit diesem Tor wurde das Spiel gar nicht erst wieder angepfiffen. Lok holte sehr sehr glücklich einen Punkt gegen die Auer Bubis.


    Insgesamt vermag ich zu sagen, dass alle drei Auftritte, die ich bisher von Lok gesehen habe (2x gegen den ZFC, welche Lok insgesamt mit 0:7 verlor und gestern gegen Aue) sehr sehr schwache Auftritte waren. Wie man es so geschafft hat, in die Oberliga aufzusteigen und diese Klasse auch gehalten zu haben, ist mir bisher ein Rätsel. Und wenn man einige Fans so reden hört, die gestern schon vom Angriff auf den Regionalligaaufstieg in der nächsten Saison geredet haben, konnte ich mir ein gewisses Schmunzeln freilich nicht verkneifen.


    Auf dem Rückweg zum Leipziger Bahnhof wurde dann kurzer Hand die total überfüllte Straßenbahn noch lahm gelegt. Erst wurde unter Kuschelverhältnissen in sämtlichen Abteilen der Bahn das Licht ausgemacht (die Fans hab die Leuchtstoffröhren überall rausgedreht), dann wurde in der Bahn gehüpft, dass sich der Fahrer nur traute in Schrittgeschwindigkeit zu fahren und kurz vor’m Bahnhof musste der restliche Weg per Fuß angetreten werden, weil die Notbremse betätigt wurde. Die schnell herbeieilenden Grün-silbernen sicherten den rund 300m langen Fußmarsch zum Bahnhof ab. Ein dank auch an die LVB, die selbst zum Spiel gegen Meuselwitz Sonderbahnen eingesetzt hatte, um die Fanmassen aus Probstheida wegzubekommen und gestern lediglich den normalen Fahrplan umsetze. Dann brauch man sich nicht wundern, wenn die Fans austicken und die neusten Bahnen, die die LVB besitzt und an diesem Abend auch durch Probstheida fahren ließ, auseinandernehmen. Selbst Schuld sag ich da nur!


    Alles in allen hätte mir sicher ein anderes Fußballspiel zur Wettschuldeinlösung besser gefallen. Aber man sollte es mit Humor nehmen und sehen, dass man gesättigt und undurstig durch den Abend gekommen ist.


    Statistik:


    1. FC Lok: 1 Jan Evers - 8 Jens Werner, 3 Markus Krug, 19 Anton Köllner, 6 Torsten Jülich (69. 15 Christian Haufe) - 7 Alexander Kunert (30. 13 Stephan Knoof), 14 Albrecht Brumme, 22 Ralf Schreiber (78. 11 Kevin Adam), 4 Reimund Linkert - 16 Manuel Starke, 21 Rico Engler


    Erzgebirge Aue II: 1 Michael Arnold - 2 Patrick Grandner, 4 Dominic Rau, 3 Ronny Liebold, 5 Sven Schafftrath - 6 Tommy Käßemodel, 7 Jörn Wemmer, 8 Sascha Weirauch (76. 13 Guido Heßmann), 10 Daniyel Cimen - 9 Andy Wendschuch, 11 Sylvio Schwitzky (87. 16 Martin Einsiedel)


    Tore: 0:1 Schwitzky (2.), 0:2 Schaffrath (8.), 1:2 Engler (44.), 2:2 Starke (90+3./FE)


    Gelbe Karten: Schreiber, Knoof - Grandner, Weirauch, Wendschuch


    Schiedsrichter: Jens Klemm (Gröditz)


    Bruno-Plache-Stadion: 2495 Zuschauer

    21. Spieltag Landesklasse 6 Sachsen-Anhalt: SV Grün-Weiß Langeneichstädt – TSV Leuna 1:2 (0:1)


    Geiseltaler Kontraste


    Nach dem man längere Zeit dem Fußball abstinent war, bot sich am gestrigen Tag endlich mal wieder die Gelegenheit. Die Freundin war arbeiten, das Wetter spielte auch mit (zumindest in der ersten Tageshälfte) und so suchte man sich eine Partie, die man so alltäglich auch nicht sieht. Also begab man sich in eine Liga jenseits von gut und böse. Da man im letzten halben Jahr viel im Geiseltal unterwegs war, aber nie die Zeit gefunden hatte, sich auch mal Fußball in dieser Region zu widmen, beschloss ich dies nachzuholen. Da bot sich auf dem ersten Blick bei fussball.de die Partie SV Grün-Weiß Langeneichstädt vs. TSV Leuna an. Der SV Grün-Weiß Langeneichstädt steht in der Landesklasse satte zwei Punkte vor der Abstiegszone und der TSV Leuna befindet sich auf einen gesicherten Mittelfeldplatz. Die Eschter - die Einheimischen nennen ihr Langeneichstädt simpel Escht - müssen also mit den Arsch an die Wand kommen, während Leuna den Vorteil hat, nicht gewinnen zu müssen. Auf dem Weg nach Escht, was mittlerweile "nur noch" ein Ortsteil der Stadt Mücheln ist, knallte die Sonne nur so blauen Himmel, dass man sich von der halbstündigen Autofahrt einen Sonnenbrand auf der linken Gesichtshälfte einfing. Ja, es ist Frühling! Kaum in Escht angekommen zog sich der Himmel zu und der erste Schauer prasselte herab. Zum Glück dauerte dieser nur kurz und man konnte sich einen ersten Eindruck vom Sportplatz verschaffen. Dieser war recht einfach gestaltet: Auf einem Hügel gelegen, von dem man einen herrlichen Blick über die gesamte Stadt - ja, Langeneichstädt ist wirklich eine Stadt - hat, an der Ost und Nordseite eingegrenzt von einem Erdwall, ein kleines Gebäude an der Westseite mit den Kabinen für die Spieler, einem Container, der als Imbiss diente und ein paar überdachte Sitzbänke für die älteren Zuschauer. Völlig genügend für diese Liga. Der Rasen glich eher einem Kartoffelacker, was aber wohl eher dem langen und strengen Winter sowie dem Regen in der Nacht zuvor zuzuschreiben war. Auf anderen kleineren Sportplätzen sieht es auch nicht anders aus!


    Zum Spiel: Die Partie begann bei wieder strahlend blauem Himmel und Sonnenschein gut 15 Minuten später als geplant. Nicht weil man keine Lust hatte oder der Zuschauerandrang zu groß gewesen wäre (insgesamt 116 selbst gezählte Zuschauer), nein, Schiri Stefan Kupski (Landsberg) bemängelte ein falsch ausgefülltes Spielforumlar, welches erst noch mal neu ausgefüllt werden musste. Deutsche Gründlichkeit lässt grüßen. Also ging es erst 15:15 Uhr los. Der TSV hatte Anstoß. Die vom Papier her favorisierten Leunaer übernahmen auch sofort das Zepter des Handelns, während die Eschter defensiv sicher standen. Die ersten 20 Minuten war es ein einseitiges Spiel. Leuna rannte planlos an, die Geiseltaler machten die Räume geschickt eng und ließen keinerlei Chance zu. In der 22. Minute trauten sich die an diesem Tag in gelb-schwarz gekleideten Eschter auch mal über die Mittellinie und nutzten eine Schlafeinlage der TSV-Viererkette. TSV-Schlussmann Goloiuch musste sich extrem lang machen und konnte das Leder gerade noch so mit den Fingerspitzen über die Querlatte lenken. Schade! Dieser wunderschöne Spielzug gab den Eschtern mehr Selbstvertrauen und sie kamen fortan an öfter über die Mittellinie und standen nicht nur hinten drin. Dennnoch blieb es ein chancenarmes Spiel zwischen den Strafräumen, weil spätesten am jeweils gegnerischen Sechzehner Feierabend war. In der 37. Minute gab es dann einen Freistoß für den SV Grün-Weiß ca. fünf Meter hinter der Mittellinie. Dieser kam direkt auf den Fuß eines in dunkelblau gekleideten Leunaer, der damit einen Konter wie er im Buche steht einleitete. Über drei Stationen spielte man die Eschter aus und ließ SV-Keeper Zurek keine Chance - 0:1. Bis zur Halbzeit passiert nunmehr nicht viel. Langeneichstädt zog sich wieder zurück und rührte Beton an und Leuna versuchte sich. Da der Schiri in der Ferne finstere Wolken sah und wahrscheinlich Angst hatte nass zu werden, verkürzte er die Halbzeitpause auf fünf Minuten.


    Nach der kurzen Pause ging es fast unverändert weiter. Leuna wechselte einmal aus, Langeneichstädt schickte mangels Ersatz - es saßen ganze vier Leute auf der Eschter Wechselbank, davon war einer der Trainer und einer der Physio - die selbe Formation wieder auf's Feld. Die ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit waren ein Ebenbild der ersten 20 Minuten der ersten Halbzeit. Auch hier kamen die Eschter erst in der 66. Minute wieder einmal ernsthaft über die Mittellinie, wieder einmal pennte die Leunaer Abwehr, wieder einmal tauchte ein Eschter Jung vor TSV-Schlussmann Goloiuch auf und diesmal stand er zu weit vor dem Gehäuse, dass man wunderbar über ihn drüber hinweg lupfen konnte und dieses mal zappelte das Leder im Netz - 1:1. Dieses schöne Tor gab die Grün-Weißen wieder mehr Mut und jene welche versuchten sich wieder mehr am offensiven Spiel zu beteiligen. Dies gelang auch mit schönen Kontern, welche aber von der nun hellwachen TSV-Abwehr oder spätestens vom Leunaer Keeper entschärft werden konnten. Dieses Spektakel sollte aber nach gut fünf Minuten wieder ein unschönes Ende finden: Nach zwei Ecken in Folge für Leuna konnte man das Leder nicht sicher aus dem Sechzehner herausbekommen, SV-Schlussmann Zurek verschätzte sich und schon zappelte das Leder wieder im Netz (72.) - 1:2. Nun kam, was kommen musste: Langeneichstädt machte hinten wieder dicht und lauerte auf Konter. Leuna rannte wieder mal planlos an und konnte sich in der Folgezeit kaum noch richtige Chancen erarbeiten. Die Konter - insgesamt vier Mal - die von den Eschtern gestartet werden konnten, fielen dem Schiedsrichterassistenten zum Opfer, der ein für's andere Mal Abseits angezeigt hatte, welche bis auf ein Mal aber kein Abseits waren. Man sollte dem Schiri-Assi vielleicht die Abseitsregelung noch einmal besser erklären. In der Schlussphase drückte dann Langeneichstädt auf den Ausgleich und so sah man ein seltenes Bild in diesem Spiel: Leuna kam überhaupt nicht mehr aus der eigenen Hälfte. Die Eschter Jungs kamen in den letzten sechs Minuten zu acht (!) Einwürfen in Höhe des Strafraumes und zwei Ecken, welche aber allesamt nichts einbrachten. Am gefährlichsten war die erste der beiden Ecken, welche am Pfosten landete. Der mittlerweile eingesetzte Regen vom dunkelgrauen fast schwarzen Himmel besiegelte das Eschter Pech. Das Spiel endete 1:2. Schade!


    Langeneichstädt rutschte zwar in der Tabelle nicht weiter ab, aber ein Punkt, besser gar drei Punkte, hätten doch etwas mehr Boden zu den Abstiegsplätzen gut gemacht. Insgesamt war es von beiden Mannschaften eine durchwachsene Leistung, welche aber zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen ließ.


    Zu den kullinarischen Genüssen des Eschter Sportplatzes kann ich leider keine Auskunft erteilen, da es nur Bockwurst gab und Bockwurst bei mir auf der "Ess ich nicht"-Liste u.a. ganz oben steht. Getränke gab es ab 0,50 € (0,2 l Cola, Fanta, Sprite, Wasser) bzw. 1,50 € (0,4 l Bier). Nette Mädels gab's da auch (danke an die Kassiererin für das nette Gespräch und die Kekse :thumbup: ). Ansonsten kann man auch nicht über Langeneichstädt meckern: Ein schmuckes verträumtes kleines Städtchen mit Dorfatmosphäre. Richtig schön chillig. Ein weiterer Besuch ist nicht ausgeschlossen.