Der taz-Artikel ist, wenn ich beim Überfliegen nicht irgendwas überlesen habe, identisch mit dem der Morgenpost.
Danke mesh für deine guten Statements. Danke auch an Sven für den sachlichen Ton. Deinen zentralen Punkt, nämlich die Forderung, über strafrechtliche Delikte (und darum handelt es sich bei antisemitischen Gesängen) müsse geschwiegen werden, sofern man diese nicht per Video oder anderweitig beweisen kann, ist allerdings ziemlich abwegig. Genauso gut könntest du von sämtlichen Überfall- oder Vergewaltigungsopfern verlangen, die Tat zu verschweigen, sofern sie keine Videokassette über den Tatverlauf aus der Tasche zaubern. Wobei ich hiermit keine Analogie zu den genannten Beispielen herstellen will, zumal die TeBe-Fans nicht Opfer, sondern lediglich Ohrenzeugen von diskriminierenden bis volksverhetzenden Gesängen waren, die sich gegen ganz andere Minderheiten richteten.
Wieso kann TeBe kein Videomaterial vorlegen? Der sportliche Wert des Turniers war eher gering und man muss einfach mal sehen, dass unsere Anhänger, das ist jetzt nicht polemisch gemeint, nicht stundenlang die Cam auf den eigenen oder den gegnerischen Block gerichtet halten, um jeden kollektiven Hüpfer, jede Schalparade und jedes Einklatschen für die Ewigkeit zu konservieren. Genauso wenig sind sie mit dem Ziel zum Turnier gefahren, die Unioner bei irgendwas Verbotenen zu ertappen und das dann gegen sie zu verwerten (genau dieses Bild wird ja seit Sonntag im Unionforum gezeichnet), ansonsten hätte man sicher von Anfang an "draufgehalten", bis man was im Kasten hat. Man war aber da, um Fußi zu gucken und die eigenen Jungs anzufeuern. Der eine oder andere sicher auch, um ein bisschen gegen Union zu sticheln, natürlich gehört das dazu. Es ist auch albern, wenn Leute rumjammern, man wolle ihnen das "lilaweiße Westberliner Sch..." verbieten. Von mir aus brüllt das 24 Stunden am Tag. Es mag hohl sein, aber nicht diskriminierend, und allein darum geht es hier.
Insofern gibt es keinen Videobeweis, aber einen Vorwurf, der sich zudem nicht nur auf die eigene Wahrnehmung, sondern zusätzlich auf zahlreiche weitere Zeugenaussagen stützt. Nicht zuletzt der Hallensprecher, dem wohl keine union-feindlichen Motive unterstellt werden können, hat die Gesänge ebenso wahrgenommen wie die meisten anderen in der Halle. Es gab Medien (rs2), die den Vorfall bereits meldeten, bevor irgendeine Mitteilung der TeBe-Fans kursierte. Wer also behauptet, es handle sich hier um eine Kampagne, der macht es sich ein bisschen einfach.
Die Mitteilung auf der offiziellen HP finde ich absolut begrüßenswert. Sie sollte im Sinne aller sein, die sich, so wie du, bei Union gegen rechts engagieren. Ich wünsche all denen, die das tun, jedenfalls viel Erfolg.