Die Kreisligasaison im
Herrenbereich des KFV SN/NWM brachte an der Spitze lange einen
Mehrkampf um die beiden Aufstiegsplätze zur Kreisoberliga. Sechs Teams
bestimmten lange Zeit die Szenerie, die vor Saisonbeginn jedoch nicht
von allen Trainern als stärkste Teams eingestuft wurden. Meister
Poeler SV war die beständigste Mannschaft in diesem 14er-Feld und
katapultierte sich auf Anhieb wieder zurück ins Oberhaus des
Kreisfußballverbandes. Nach dem Abstieg übernahm Christian Hennings das
Ruder auf der Insel, setzte auf eine Mischung aus erfahrenen und
talentierten Nachwuchsspielern und formte ein überdurchschnittlich
besetztes Team zusammen. Am 4.Spieltag übernahm des Team erstmals den
Platz an der Sonne und gab diesen bis zum Saisonende nicht mehr ab.
Dabei legten die Kicker eine imposante Serie von 26 Spiele
ohne Niederlage hin und krönten anschließend im Kreispokalfinale mit
dem Erfolg über den Landesklassenaufsteiger FC Anker Wismar II ihr
Double. Mit 108 Treffern präsentierte sich die Hennings-Elf zudem auch
als das torhungrigste Team der Liga. Die Widersacher aus Gostorf,
Rehna, Testorf/Upahl und Parum blieben den Kreismeister bis weit in
die Rückrunde hinein zwar auf Tuchfühlung, doch beim Saisonfinale
boten die Insel-Kicker der Konkurrenz noch recht deutlich die Stirn.
Mit dem 4:1-Sieg am 23.Spieltag in Sülte krönte die Elf ihre
Vormachtstellung und feierte neben den Wiederaufstieg auch
gleichzeitig den vorzeitigen Titelgewinn. Bis zur Winterpause lag auch
die Reserve des Mecklenburger SV noch sehr aussichtsreich im
Aufstiegsrennen, doch dann machten sich die personellen Probleme bei
der Kollmorgen-Elf deutlich bemerkbar. Magere zehn Punkte aus der
Rückrunde reichten am Ende nur noch für Rang sieben. Als Bereicherung
der Liga kristallisierten sich vor allem die beiden Neulinge aus
Testorf/Upahl und Parum heraus, die auf der Ziellinie mit Rang vier
und fünf nur knapp den Aufstiegsplatz verpassten. Diesen
begehrten Platz sicherte sich letztendlich in einem dramatischen
Schlussspurt der Gostorfer SV noch vor den favorisierten Kickern aus
Rehna, die zum Saisonfinale deutlich Nerven zeigten. Am 21.Spieltag
lag der RSV noch aussichtsreich auf Kurs Kreisoberliga, doch der
Knackpunkt war sicherlich die 3:4- Pleite bei der SG Dynamo Schwerin,
nach einer 3:0-Pausenführung. Nach dem anschließenden 1:1 bei der TSG
Warin II zerplatzten dann endgültig die letzten Hoffnungen auf den
angestrebten Aufstieg. Dank der kräftigen Schützenhilfe des bereits
feststehenden Meister, der mit dem 5:2-Sieg beim FSV Testorf/Upahl
alle Aufstiegsträume der Gastgeber platzen ließ, nutzten die
Rieckhoff-Schützlinge indes daheim gegen Parum (5:2) die Gunst der
Stunde und brachten ihren Aufstieg einen Spieltag vor Ultimo vorzeitig
unter Dach und Fach. Spannend bis kurz vor Ende der Saison blieb auch
die Frage wer die bereits feststehenden Absteiger TSV und Post
Schwerin mit in die unterste Spielklasse begleiten muss. Am Ende traf
es Neuling SV Warsow, während die TSG-Reserve aus Warin im Endspurt
noch den Kopf aus der Schlinge ziehen konnte.
Fakten & Zahlen
In den 182 Kreisliga-Begegnungen
gab es 93 Heimsiege, 22 Unentschieden sowie 67 Auswärtssiege. Als
beste Heimmannschaft präsentierte sich Meister Poeler SV 1923 mit 33
von möglichen 39 Zählern, gefolgt vom Mitaufsteiger Gostorfer SV
(31). Als erfolgreichstes Auswärtsteam erwiesen sich ebenfalls die
Insel-Kicker mit 35 Punkten, gefolgt vom Rehnaer SV (24).
868 Tore wurden erzielt, Schnitt 4,77 pro Spiel. (Saison 2009/10, 905). Dabei trafen die Kicker 485-mal zu Hause, 383-mal auswärts.
399 Spieler kamen zum Einsatz. Gostorf und Sülte kamen jeweils mit 23 Akteuren aus, beim Mecklenburger SV II waren es gar 53 Spieler.
191 Torschützen trugen sich in die Liste ein, achtmal trafen die Akteure dabei ins eigene Netz.
Die Torjägerkrone holte
sich Enrico Pallatscheck (Dynamo Schwerin III) mit 30 Treffern. Es
folgen: Daniel Rotermann (Parum,25), Florian Pinger (Testorf/Upahl,24),
Christoph Körner (Gostorf,23), Felix Jöde (Sülte,23) und Denis
Mäusling (Poeler SV) mit 21 Treffern.
Torreichste Begegnungen: Parum
- Post Schwerin 11:1, Dynamo Schwerin III - Sülte 9:2, Dynamo
Schwerin III - Mecklenburger SV II 3:7, Warsow - Benz 2:8, Poel -
Warsow 9:0, Sülte - Warsow 8:1, Post Schwerin - Benz 6:3, Benz - Parum
5:4, Warsow - Lüdersdorf 2:7, Benz- Poel 2:7, Warin II - Parum 2:7.
Kartenbilanz: Es
wurden 591 gelbe, 31 Ampelkarten und zehn rote Karten verteilt.
(Saison 2009/10, 534,31,12). 119 Sperrtage mussten die Kicker absitzen.
Rehna und Warsow waren mit jeweils 15 Sperrtagen dabei am häufigsten
betroffen. Die TSG Warin II kam als einzigstes Team der Liga ohne
einen Platzverweis durch diese Saison.
14 Sportgerichtsverfahren
wurden eingeleitet. Fünf Partien wurden am grünen Tisch zugunsten von
Rehna (2x), Testorf/Upahl (2x) und Lüdersdorf jeweils wegen
Nichtantreten entschieden.
Den Fairplay-Wettbewerb gewann
die SG Zetor Benz (22x Gelb, 1x Gelb/Rot), gefolgt von TSV Schwerin
(28, 2). Schlusslichter: Warsow, Post Schwerin und Rehna.
Bei den Schiedsrichtern erhielt
E. Schröder (Hornsdorf) mit 12 Einsätzen die meisten Berufungen,
gefolgt von Schiffer (Wismar), Moll, Mulsow (beide Schwerin) und
Seemann (Gadebusch) mit je zehn Einsätzen.
Reinhard Wulf