So richtig Lust habe ich gerade nicht, aber ein komplett fußballfreies Wochenende ist natürlich auch keine Lösung.
Da ich am Vormittag im Büro zu tun hatte, entschied ich mich für das Spiel in Radeberg. Hätte ich gewusst, dass das Pokalspiel in Schiebock später beginnt, hätte ich mich noch dafür entschieden. Aber ich habe auch den Besuch in Radeberg nicht bereut - im Gegenteil, es war wieder mal eine Bestätigung des uralten Spruchs, dass man deshalb zum Fußball geht, weil man vorher nicht weiß, wie es am Ende ausgeht:
Radeberger SV gg. Eintr. Niesky 1 : 0 (1:0).
Torschütze Palme mit einem strammen 16-Meter-Schuss nach 25 Sekunden. Wer zu spät kam, sah keinen Treffer...
Niesky ging als klarer Favorit ins Spiel, konnte diese Rolle vor etwa 100 Zuschauern aber nicht bestätigen. Ein Gegentor mit dem ersten Angriff sollte nicht passieren, aber da hat man immer noch 89 Minuten Zeit. Doch zunächst beflügelte es die Gastgeber, die den Eintracht-Keeper Sobczak zu mehreren Paraden zwangen. Erst gegen Ende der ersten Hälfte verlagerte sich das Geschehen mehr in die andere Hälfte.
Radeberg von Anfang mit hohem Einsatz, hohem Tempo und sehr körperbetont. Sozusagen mit den "Basics" und die stimmten über 90 Minuten plus Nachspielzeit.
Spätestens in der Halbzeitpause sollte man beim Spitzenreiter gemerkt haben, dass die angestrebten drei Punkte nicht zum Nulltarif zu haben sind. In Sachen Einsatz und Willen war den Gästen dann in Hälfte zwo kein Vorwurf zu machen. Aber damit spielten sie genau das Spiel mit, was die Gastgeber wollten. Es gelang den Gästen aus Niesky zu keiner Zeit, ihre fußballerischen Vorteile zur Geltung zu bringen. Absolut mangelhaft die Ausführung der Standards.
Mit jeder Minute, die das Spiel dauerte, glaubte Radeberg mehr an den Sieg. Man ging in jeden Zweikampf und jeder ins Aus geschlagene Ball wurde gefeiert wie ein Weltmeistertitel. Torchancen für Niesky blieben trotz optischer Überlegenheit Mangelware und die Zeit verrann. Letzte Chance per Freistoß in der 95. Minute - der nach vorn geeilte Torwart Sobczak köpfte einen halben Meter am Tor vorbei und die drei Punkte blieben in Radeberg.
Nun hat Niesky als klarer Favorit ein Spiel verloren - vielleicht macht man es als krasser Außenseiter gegen Dynamo besser...