Chaos, Mißwirtschaft und mögliche Insolvenz bei TB?

  • Als Ergänzung hier ein Artikel der Berliner-Zeitung (http://www.berliner-Zeitung.de) zu diesem Thema:


    Blauäugig in die Insolvenz
    Tennis Borussia bittet zur Mitgliederversammlung
    Matthias Wolf


    BERLIN, 11. März. Nach dem BFC Dynamo steht der zweite Berliner Traditionsverein in der Oberliga vor dem finanziellen Aus. "Eine andere Lösung als die Insolvenz ist aus meiner Sicht nicht mehr denkbar", sagt Klaus Schumann, Vorstandschef von Tennis Borussia. Am Mittwoch bittet TeBe zur Mitgliederversammlung. Laut Peter Antony, Vorstandsmitglied für Finanzen, weist der aktuelle Etat eine Unterdeckung von 200 000 Euro auf. Außerdem fordert die Berufsgenossenschaft 48 000 Euro Nachzahlung.
    Die Spieler haben seit Dezember kein Geld mehr bekommen. "Es hat so keinen Sinn mehr", sagt Antony: "Vorstandsmitglieder und Aufsichtsräte haben in eineinhalb Jahren eine halbe Million Euro in den Verein gepumpt. Wir hätten die Insolvenz viel früher beantragen sollen." Im Frühjahr 2001, als sich Clubeigner Göttinger Gruppe zurückgezogen hat - und jede Menge Altlasten in Form von Arbeitsgerichtsprozessen hinterließ, die den Verein viel Geld gekostet haben.


    Mäzene steigen aus


    Allein 300 000 Euro gingen als Abfindung für den ehemaligen Profi Sergej Kirjakow über den Tisch. Im Gegenzug blieben erwartete Ablösesummen aus (252 000 Euro für die in die Türkei gewechselten Namdar und Can), mit denen TeBe - blauäugig - geplant hatte. Das Budget lag bei illusorischen 500 000 Euro. Weil das Team in der Oberliga keine Aufstiegschance mehr hat, wollen nun langjährige Mäzene wie Ehrenpräsident Heiner Pietzsch kein Geld mehr zuschießen.


    Das Finanzamt fordert außerdem noch rund 800 000 Euro. Da gibt es laut Antony zwar positive Signale, dass der Verein diese Summe nicht aufbringen müsse, "doch wir sind nicht mehr in der Lage, die laufenden Kosten zu bezahlen. Auch die Sozialversicherungsbeiträge können wir nicht abführen." Mit der langjährigen Sekretärin Monika Schulz wurde die letzte Angestellte im Verwaltungsbereich zum Monatsende gekündigt.


    Antony hatte bereits vor Wochen darauf gedrängt, einen Insolvenzantrag zu stellen. Damals gab es noch Widerstand aus den eigenen Reihen, vor allem von Axel Lange, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates. Man habe stetig gehofft, dass sich noch ein Gönner finde, sagt Antony: "Vielleicht stehen ja bei der Versammlung jetzt welche auf und geben noch mal Geld." So recht aber glaubt er selbst nicht mehr daran. Antony soll unlängst seinen Rücktritt angekündigt haben. Lange scheidet definitiv aus dem Amt, was noch pikanter ist: Denn der Unternehmer ist auch Hauptsponsor.


    An der Verquickung von Macht und Geld hat TeBe in den letzten Jahren stetig gekrankt. Auch Schumann geht, sobald der neue Aufsichtsrat (es gibt einige Kandidaten) einen neuen Vorstand bestellt. 40 Jahre hatte er Ehrenämter bei TeBe inne, auch in der ersten und zweiten Bundesliga. "Der Abschied auf diese Art ist eine harte Sache", sagt er: "Aber vielleicht gibt das die Chance zum Neubeginn."


    Frauen sollen Opfer spielen


    Die Veilchen, der Verein von Sepp Herberger, standen schon einmal an diesem Punkt: Vor sieben Jahren drohte Konkurs, doch dann stieg die Göttinger Gruppe mit 40 Millionen Euro in das Unternehmen Champions League ein, das nun mit dem Kollaps zu enden droht. Insolvenz während der Saison bedeutet laut Statut Zwangsabstieg. Schumann hofft aber auf eine elegantere Lösung: Die Bundesliga-Frauen seien das ranghöchste Team des Verein - und sollen nun als Abstiegsopfer herhalten.


    Die Frauen erwägen jedoch bereits eine Abspaltung und Neugründung als 1. FFC TeBe. "Bei uns ist Feuer unterm Dach", sagt Antony. Schumann hofft dennoch auf eine ruhige Versammlung: "Alle Mitglieder müssen einsehen, dass die guten alten Zeiten vorbei sind. Jetzt müssen wir uns zwischen Clubs wie Lichterfelde oder Reinickendorfer Füchse einordnen. Dort wird nur mit minimalen Beträgen hantiert."

  • Zitat


    Jetzt müssen wir uns zwischen Clubs wie Lichterfelde oder Reinickendorfer Füchse einordnen. Dort wird nur mit minimalen Beträgen hantiert


    Mit geringen Mitteln leisten die seit Jahren ehrliche, seriöse und gute Arbeit. Deshalb Respekt obwohl sie sehr traurige Zuschauerzahlen haben. Schlimm wenn wieder ein Traditionsverein verschwindet. Um TeBe tuts wir deshalb leid. Irgendwie scheint ein Drittel der Liga zu kranken. Am Wochenanfang die schlechten News aus Schwerin, jetzt TeBe ...


    PS: jepro, hat dich denn dein Präsi noch lieb oder bist du schon gefeuert? :stumm:

  • @o-burger


    also bis jetzt habe ich keine reaktion bekommen, schweigen im walde ..... aber evtl. ändert es sich ja da der präsi seine infos auch aus diesem forum zieht...


    @ der rest zu insolvenz...


    bla. bla, bla ..... es wurde schon so oft über gut und böse geredet.....!! wer betrügt muss sofort alle punkte abgezogen bekommen und an das ende der tabelle gesetzt werden. BASTA und KEIN ERBAMEN !!!

    . . . . . ich sag ma so: lieber ne glatze als gar keine haare !!

  • >>KEIN ERBAMEN !!!
    Das sehe ich im Grunde auch so. Der Haken in diesem Fall ist, dass Hertha gegen TB verloren hat und wir haben gegen TB gewonnen. Macht für uns 3 Punkte weniger gegenüber Hertha.
    Aber wie Du schon sagtest - kein Erbarmen!

  • Wenn die Tabelle jetzt so bleibt am Ende, und TB steigt wegen Insolvenz ab, dann JUBEL ICH !!! Sorry @all TeBe Anhänger, ihr seid ein klasse Verein, bringt viel Zuschauer aber Stendal darf nicht in VL sinken, da sind mir die anderen Vereine egal, hauptsache WIR BLEIBEN DRIN! Und JA, ich bin mir bewusst das ich mich mit dieser Aussage, viele Feinde gemacht habe :lol:

    -----------------
    1.FC Lok Stendal - Die Nummer 1 im Norden von Sachsen-Anhalt

  • Tabelle bei Insolvenzeröffnung Tennis Borussia:


    1. Hansa Rostock / A. 55 Punkte
    2. Schönberg 54
    3. Hertha / A. 52
    4. Lichterfelde 42
    5. Neuruppin 36
    6. Brandenburg 36
    7. Eberswalde 35
    8. EFC Stahl 34
    9. R. Füchse 28
    10. BFC Türkiyemspor 25
    11. Lichtenberg 47 24
    12. O. Rathenow 23
    13. TSG Neustrelitz 21
    14. Berliner AK 19
    15. Schwerin 16
    ---------------------------------
    16. Lok Stendal 16
    17. Köpenicker SC 14
    18. Oranienburg 2
    19. Tennis Borussia 0

    Über 800 Jahre Stadt Stendal !
    Über 600 Jahre in der Mark Brandenburg !
    Was bitte ist Sachsen-Anhalt ?

  • :biggrin:

    Which side are you on?
    Will you be a lousy scab or will you be a man?
    Don't scab for the bosses don't listen to their lies
    us poor folks haven't got a chance unless we organize.

    Einmal editiert, zuletzt von Iwan ()

  • >>Obwohl ich es schlecht finde das Vereine auf diesen Weg drin bleiben.


    Das sehe ich nicht so. Wer über seinen finanziellen Verhältnissen lebt und Spieler beschäftigt, die er sich eigentlich gar nicht leisten kann, begeht Wettbewerbsverzerrung. Warum soll ein solide wirtschaftender Verein, der lieber sportlichen Mißerfolg in Kauf nimmt, darunter leiden?

  • [QUOTE]Original von Iwan
    Ich habe mich gestern beim Eishockey mit einem vom BFC Dynamo unterhalten. der meinte, das die Regelung der letzten Jahre weg ist. Danach würde dieses Jahr von unten aufgefüllt.


    Stimmt nicht. Hier die entsprechenden Punkte von der NOFV-Webseite:


    Auf- und Abstiegsregelungen für das Spieljahr 2002/2003, Herren-Oberliga
    7. Zieht ein Verein, der nicht auf einem Abstiegsplatz steht, nach Beendigung der Meisterschafts-spiele bzw. nach Abschluss der Aufstiegsspiele zur Regionalliga seine Oberligamannschaft zurück, so ist dieser Absteiger der Herren-Oberliga der jeweiligen Gruppe. Die Anzahl der Absteiger in dieser Gruppe reduziert sich entsprechend.


    8. Ziehen ein Verein oder mehrere Vereine nach dem in Punkt 7. genannten Termin seine/ihre Oberligamannschaft zurück, so wird im folgenden Spieljahr mit entsprechend weniger Mannschaften gespielt.

  • Mein derzeitiger Erkenntnisstand: TB versucht sich mit einer "vorläufigen Insolvenz". Was auch immer das ein mag - sie ist keine richtige Insolvenz und soll nicht zu solchen bösen Dingen wie Zwangsabstieg o.ä. führen. Falls nix hilft, wird daraus aber doch ne echte Insolvenz. Dann wird die Frauen-Mannschaft als die höchtsklassige Mannschaft geopfert und muss ne Klasse runter. Es kann aber auch sein, dass gar nix passiert und man aus der vorläufigen Insolvenz zur normalen Tagesordnung übergeht.
    Korrigiert mich, wenn ich daneben liege...

  • Ne Jens Du hast Recht.
    Da hängt momentan noch viel in der Schwebe. Tatsache ist, dass ein neuer Aufsichtsrat gewählt wurde und das der Verein zur Zeit zahlungsunfähig ist. Ob und wann ein Insolvenzantrag gestellt wird ist noch nicht entschieden. Ebenso fraglich ist, wann (vielleicht) ein Insolvenzverfahren eröffnet wird und wer davon betroffen ist. Laut NOFV Statuten muss die vereinshöchste Mannschaft absteigen. Das wären aber die Bundesliga-Damen von TeBe und nicht die Oberliga-Mannschaft. Da ist im Moment noch vieles im Dunkeln. Brauchbare Infos und einen aktuellen Stand findest Du bei http://www.veilchenfans.de.

  • wenn ich auf den punkt bringen darf......:


    für uns oberligisten bringt diese ganze sache nichts und bei tebe spielen weiterhin spieler die gut sind aber trotzdem kein oder weniger geld bekommen. "ehrlich sein" ist scheiße...!!


    für mich ist das thema beendet!

    . . . . . ich sag ma so: lieber ne glatze als gar keine haare !!

  • :biggrin:

    Which side are you on?
    Will you be a lousy scab or will you be a man?
    Don't scab for the bosses don't listen to their lies
    us poor folks haven't got a chance unless we organize.

    Einmal editiert, zuletzt von Iwan ()